Der Kampf gegen Rechts. Irrational oder nicht?

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 24.10.2017, 08:48 vor 2379 Tagen 3353 Views

In meiner Wahrnehmung richtet sich "Der Kampf gegen Rechts" oberflächlich gesehen gegen Fremdenfeinde, Rassisten, Nationalisten - also verkürzt gegen "Den NAZI". Nazis, Rechtsextreme, Rechtsradikale, alles wird in einen Topf gerührt und mit einer Priese "Populist" argumentativ abgeschmeckt.

"Der NAZI" ist der ideale Strohmann. Dabei kommt er aus der gleichen Ecke. Die Parteiprogramme der NSDAP und der KPD unterschieden sich nur in Detailfragen. Die NSDAPler verstanden sich als Sozialrevolutionäre - nur mit nationalem Einschlag. Grüne, Linke, Braune ... alles Kollektivisten und Brüder im Geiste sowohl in Wort als auch in Tat (Antifa et. al.).

Wen bekämpft man also hinter dem Strohmann? Der Rechte ist nicht "Der NAZI", sondern der Konservative, der Libertäre, der Liberale, der Individualist - verkürzt "Der Antikollektivist". Aus Sicht eines Kulturmarxisten ist es ein äusserst geschickt eingefädeltes Narrativ. "Der Antikollektivist" ist der Antipode zu den Kulturmarxisten und ihn "einzubräunen" ist eine rationale Taktik - wer kann schon mit "Nazis"?

Was haltet Ihr von dem Gedankenansatz?

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Jordan Peterson hat es sehr schön rausgestellt

re-aktionaer @, Dienstag, 24.10.2017, 09:09 vor 2379 Tagen @ FOX-NEWS 3190 Views

Ich denke mit der Begrifflichkeit des Kulturmarxisten/Postmodernisten ist Strategem und Tendenz bestens erfasst. Es kritsallisiert sich jetzt, nach bald 30 Jahren heraus, wo der Hafer sticht. Ich halte dies für einen wichtigen Moment in der Entwicklung dieses Konflikts, weil aus einem indifferenten, kollektiven Gefühl der Abneigung gegen eine Tendenz, welche nur an bestimmten Phänomenen festgemacht werden konnte (binnen I, Denkverbote), nicht jedoch als geschlossenes System begriffen wurde, jetzt eine abgrenzbare, erfassbare Ideologie wurde, die man in ihrer Systematik verstehen, als solche auch benennen und somit bekämpfen kann. Man muss sich nicht mehr mit den vielen Tentakeln des Kraken herumärgern, der einen würgt - man kann dem Biest endlich gezielt auf den Kopf schlagen.
Ich verbreite dieses Video jedenfalls mit großem Eifer, weil es so erhellend ist.
https://www.youtube.com/watch?v=wLoG9zBvvLQ

Kulturmarxisten/Postmodernisten ist als Begriff sperrig und abgehoben

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 24.10.2017, 10:11 vor 2379 Tagen @ re-aktionaer 2597 Views

Damit kann der Durchschnittsbürger nichts anfangen und deshalb erachte ich es als notwendig, etwas griffigeres zu finden. Die Kulturmarxisten/Postmodernisten haben ihre Gegner ja auch erfolgreich auf "Rechte" verkürzt und gebrandmarkt.

Es wurde IMHO kein Kulturmarxistisches Manifest veröffentlicht. Vielleicht sollte man es für sie tun, um dem Kraken Form und Gesicht zu geben. [[freude]]

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

In der Kürze liegt die Würze

re-aktionaer @, Dienstag, 24.10.2017, 13:12 vor 2379 Tagen @ FOX-NEWS 2339 Views

Da geb ich Dir recht. Das Wort heisst: Linker - auch wenn mir klar ist, wie unscharf dieser Begriff ist - für den Dumpfen gab und gibt es diesen Begriff. Auch Gutmensch ist so ein Wort. Wichtig ist jedoch die Strategie erkennen. Was tut dem Kulturmarxisten am meisten weh? Wenn seine Teilgruppen, als deren Beschützer er sich inszeniert, von ihm abwenden, ja, sich mit dem vermeintlichen Unterdrücker solidarisieren. Sehr schön in Österreich mit der Teilgruppe ex Yugoslaven zu sehen, die durchwegs FPÖ Wähler sind. Kaum wurde diese Tendenz erkannt, endeten die Mitleidnarrative und ein sanftes Bashing ging los - z.B. begannen die Kabarettisten bei uns, sich über sie lustig zu machen (undenkbar sonst). Die tödlichste Waffe gegen Kulturmarxisten sind also solche Aktionen:
https://www.youtube.com/watch?v=ZngT9RwwaU0

Vielleicht trifft es der Begriff "Bobo" (Abkürzung aus den Wörtern bourgeois und bohémien zusammensetzt)

Reffke @, Dienstag, 24.10.2017, 13:44 vor 2379 Tagen @ FOX-NEWS 2138 Views

Hallo Fox und allerseits,
Zum Begriff: kondistionierte Lifestylekarrieristen?
https://fr.wikipedia.org/wiki/Bourgeois-bohème
bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/Bobo_(Gesellschaft)


Der Barde Renaud hat den Bobos ein Spottlied gewidmet. [[top]]
Hier in seinem Youtubekanal zu finden:
Renaud - Les Bobos (Clip officiel)

MfG, Reffke

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Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
------------------------------
==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Definition, was "rechts" ist, ändert sich laufend

Socke ⌂ @, Dienstag, 24.10.2017, 22:19 vor 2378 Tagen @ FOX-NEWS 1816 Views

Ein wichtiger Punkt sei bei diesem Thema noch anzumerken:
Was gerade als "rechts" zu gelten hat, ändert sich von Woche zu Woche. Je nachdem wer handelt, wer was sagt, wer es als Empörungsthema in die Schlagzeilen bringt.
Diese Sache ist also variabel und damit nicht eindeutig umschrieben.
Und Dank dieser Gummi-Definition hat man gar keine Chance sich der Kritik zu entziehen, man ist immer im Fadenkreuz, wenn man erstmal den Ruf "rechts" zu sein, weg hat, wie z.B. eine neue Partei.
Früher, ab 1968 mit der APO, galt die amtierende Reg. als "rechts" und wurde bekämpft. Heute ist es genau umgekehrt, wer nicht auf Regierungslinie ist, wird verdächtigt, "rechts" zu sein. Es ist einfach alles nur noch lächerlich. Diese reine schwarz-weiß-Seherei ist infantil. Meist ist die Welt nämlich grau, weder böse noch gut, weder links noch rechts.

Das ganze ist ähnlich wie bei der "Entscheidungsfindung" nach Gewaltvorfällen, wenn am Anfang noch nicht festgelegt ist, wer Opfer und wer Täter ist, z.B. wenn Angehörige bestimmter Gruppen (Ausländer, Schwule, Braunhäutige etc.) aufeinandergetroffen sind.
Immer wieder belustigend zu sehen, wie sich die Schreiberlinge in der Presse dann winden, wenn die Erst-Artikel noch nicht auf der Massenlinie waren und noch eine falsche "Opfer-Rangfolge" dargestellt wurde.

Oder der pauschale Vorwurf, ausländerfeindlich zu sein, wenn man Gewalttaten verurteilt, obwohl keiner was gegen Franzosen, Dänen, Engländer, Holländer etc. hat und es im Grunde nur um konkrete Erfahrungen mit einigen ganz speziellen Gruppen ausländischer Herkunft geht, die statistisch belegbar die Probleme verursachen.

Stimmt. Aber gemeint ist aber immer "nicht-links" ...

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 25.10.2017, 01:25 vor 2378 Tagen @ Socke 1790 Views

... also alles, was den neomarxistschen Sozialingenieuren nicht in den Kram passt.

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Läuft in Deutschland ...

Verstehe nicht, wieso Ihr Euch so schwer tut?

Tempranillo @, Mittwoch, 25.10.2017, 11:26 vor 2378 Tagen @ Socke 1758 Views

Der Kampf gegen alles tatsächlich oder vermeintlich Rechte soll natürlich jeden Anflug nationaler Interessenpolitik schon in seinem Embryonalstadium abwürgen.

Das läuft über das Aulösen, Triggern einer Kette Pawlow'scher Reflexe:

Rechts = Nazi = Kriegsanstifter und Völkmörder => gehört zu denen, deren unsühnbare Verbrechen beim IMT festgestellt und abgeurteilt worden sind.

Steht seit 1948 in den beiden Nürnberg-Essays von Maurice Bardèche.

Termpranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Das trifft es nicht

Andudu, Mittwoch, 25.10.2017, 10:46 vor 2378 Tagen @ FOX-NEWS 1712 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 25.10.2017, 11:04

Wen bekämpft man also hinter dem Strohmann? Der Rechte ist nicht "Der
NAZI", sondern der Konservative, der Libertäre, der Liberale, der
Individualist - verkürzt "Der Antikollektivist".

Ich möchte eindringlich vor der negativen Nutzung von "Kollektivismus" warnen! Ebenso vor pauschalem Links-Bashing (auch wenn ich selbst dem nur schwer widerstehen kann).

Nochmal: ein Kollektiv ist immer stärker als Individuen und durchaus notwendig um etwas zu erreichen, es darf nur nicht aufgezwungen sein, bzw. muss seine Regeln zumindest direktdemokratisch-mehrheitlich festlegen (so unbefriedigend das manchmal sein mag). Ohne Kollektive, die sich Regeln geben, gibt es keine Zivilisation mehr, zumindest keine die wir noch irgendwie mitgestalten könnten.

Ich halte auch deine Darstellung für nicht treffend. Die (vulgären) Poststrukturalisten sind eben keine "Kollektivisten" nach klassischer Denkart, sondern einfach unlogische Idioten, die jede Position einnehmen können, egal wie widersprüchlich sie ist. Sie "bekämpfen" Rassismus, indem sie rassistisch sind (POC gut, Weiße schlecht), sie "bekämpfen" Sexismus, indem sie sexistisch sind (LGBT gut, Heteromänner schlecht) usw. die bekommt man nicht zu fassen, weil sie eben eine Bewegung bilden, die einem aus der Hand flutscht, wie ein glitschiger Aal, weil sie keinerlei greifbare Grundsätze hat (außer dass alles relativ, in ihrer Lesart: beliebig, ist). Aufgrund ihres extrem aggressiven Rabulismus haben die nahezu alle Parteien und einen Großteil des verblödeten Mediensystems gekapert.

Aus meiner Sicht sind es Extremindividualisten, die für sich in Anspruch nehmen, immer im Recht zu sein (und jede, sogar wissenschaftliche, Realität dabei zu leugnen!) und die sich allenfalls temporär mit ihresgleichen verbünden. So offen und dabei so pseudoakademisch verklärt, dürfte das in der Geschichte neu sein (irrationale Bewegungen gab es aber schon immer) und es zersetzt die Gesellschaft von innen heraus.

Die sind weder im engeren Sinne links (arme weiße Männer sind denen momentan schnurz) noch kollektivistisch (denn nationale Kollektive lehnen sie m.W. strikt ab), noch könnte es ein Kollektiv unter ihrer Ideologie geben, da die eben immer nur ihre temporäre persönliche Wahrheit kennen, die sich dauernd ändert und dabei kompliziert hierarchisch strukturiert ist. Wenn man zu Verschwörungstheorien neigt, könnte man annehmen, dies soll den Kapitalismus zerstören, nur hat diese Annahme einen Fehler: auf dieser Ideologie kann man nichts neues, gar besseres, erschaffen. Sie zerstört nur, aber natürlich könnte auch genau das Absicht sein.


Was aus diesen Kreisen heraus bekämpft wird, ist nämlich alles, was an geltendem Recht festhält, welches auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen handelt und zivilisatorischen Umgang miteinander pflegt (=argumentieren und überzeugen, denn das können sie nicht). Ganz egal welche politische Richtung es vertritt, es wird einfach als "rechts" definiert.

Die haben, ganz bauernschlau, das dümmliche und unterkomplexe Nachkriegsfeindbild gekapert (mit rabulistischen Pseudoargumenten, Rottendruck und Gewalt).


Und warum gibt es dieses Feindbild überhaupt und wieso funktioniert es so gut? WEGEN DER PARTEIEN! Würden wir direktdemokratisch abstimmen, müsste sich nicht jeder permanent von "Rechten" distanzieren, bestünde keine nennenswerte Gefahr, wenn eine "rechte Partei" ins Parlament käme etc. Und nur aufgrund der Macht (und dem Kampf um Futtertröge), die Parteien ausüben, konnte der "Kampf gegen rechts" zu dem werden, was er heute ist: zutiefst faschistisch.

Das müssen wir erkennen, sonst führt der Kampf gegen die Poststrukturalisten nur zu falschen Zielen und einer Pendelrückschwingung, ohne dass wir die Ursachen des Problems los wären!

Die AfD fordert nicht umsonst "Demokratie nach Schweizer Vorbild" und ich hoffe, sie meint es auch ernst damit!

Anmerkungen zum Zerstörungspotential von Kollektiven

Kosh @, Donnerstag, 26.10.2017, 17:47 vor 2377 Tagen @ Andudu 1550 Views

- Die sind weder im engeren Sinne links … noch kollektivistisch …,

Ich sehe sie durchaus links, als Krise linker Ideologien und dem was daraus geworden ist, was davon übrig blieb - im Kollektiv:

- … noch könnte es ein Kollektiv unter ihrer Ideologie geben, da die eben immer nur ihre temporäre persönliche Wahrheit kennen, …

Temporär links, als 2. Sowjetunion und abermals scheiternd, weil sie den Menschen bis heute nicht in die Gleichung aufgenommen haben. Als Ideologie sind und bleiben sie auf Ihre Funktionalität beschränkt, um etwas vorzubereiten, zu schaffen, z.B. die Abschaffung einer alten Ordnung um eben diese in neuer Form auferstehen zu lassen. Bisweilen hält man sie ohne Umschweife für Träumer. Deswegen halte ich auch ihre “temporäre persönliche Wahrheit” nur für die passende Begleitmusik eines typisch widersprüchlichen Traums, an dessen Ende unweigerlich das Erwachen in der Realität steht.

- … Kapitalismus zerstören …: auf dieser Ideologie kann man nichts neues, gar besseres, erschaffen.

Kapitalismuszerstörung etc. sehe ich als plakative Aushängeschilder, Werbeslogans: Einfach, billig, “gut” zu verstehen und gerade deshalb linkspopulär. In diese Kategorie fällt auch der verkorkste Nazibegriff. Ob das gezielte PR ist oder nicht, am richtigen Ort zur richtigen Zeit funktioniert und wirkt das Muster wie PR - auf die Psychologie der MASSEn.

Nachfolgegenerationen waren schon immer fasziniert von der Vorstellung, Altes zu überwinden und Neues zu schaffen, scheinbar spielt es eine untergeordnete Rolle, ob eine Notwendigkeit dafür besteht. Sturm und Drang ist mehr oder weniger jedem bekannt, wenig Einsicht herrscht allerdings vor, wenn diese Altergruppe für bestimmte Ziele instrumentalisiert wird. Bei der HJ heisst es flugs Pfui-Deibel, gleiches gilt für Russland oder Ungarn, in der Ukraine ist die PRoblematik schon ziemlich PRoblematisch und hier im Westen? Nicht sein kann was nicht sein darf, kein PRoblem, wenn MASSEnhaft nachplappert wird, was andere einflüstern. Wie auch immer, das Muster findet man PRaktisch überall auf dem Planeten, nur die Perspektive wechselt.

- Sie zerstört nur, aber natürlich könnte auch genau das Absicht sein.

Ordo ab chao! Wenn divide et impera an seine Grenzen stösst, übernimmt das kontrollierte Chaos. Ideal ist, wenn beide Strategien parallel gepflegt werden, so muss man bei Bedarf keine Organisation aufbauen, sondern kann eingespieltes “Startkapital” ins Rennen schicken. Nebenbei bemerkt, wenn beide Lager gleichzeitig agieren, halten die sich nicht nur gegenseitig fit und in Schach, sondern tun einem lachenden Dritten den Gefallen, nicht in Erscheinung treten zu müssen. Bis hier klingt das noch stadtläufig wie VT, aber beide Lager waren und sind zu allen Zeiten existent, stets gab es eine Jugend, die für ordo ab chao und eine Elite, die für divide et impera steht. Klar gibt es keine scharfen Trennlinien, auch die Lager sind nicht eindeutig abgrenzbar, z.B. junge Eliten, aber im Grunde sind junge Menschen generell unerfahren und anfällig für Ideologien, genauso wie Eliten häufig MACHTbesessen sind. Um das Fass voll zu machen: Heute sind gesellschaftliche Gruppierungen weitgehend durchlässig und “Klassenwechsel” von jung zu elitär werden regelmässig begleitet von einem Wechsel der Weltanschauung, sprich von ordo ab chao zu divide et impera.

In weniger Worten, mein Vater lehrte mich Folgendes über ideologisch bewegte Studenten: Wart’s ab, bis die ihren ersten Nadelstreifenanzug tragen! Und so war es dann meistens auch, kaum mehr zu erkennen, dass sich hinter der Fassade noch der gleiche Mensch verbirgt. Nur wenige vertreten ihre Ideologie mehr oder weniger unbekümmert bis ins Alter, Corbyn in GB scheint so einer zu sein. Jedenfalls wirkt er in unserer Zeit wie ein lebendes Fossil, das sich innerparteilich mit eben solchen “wie es mir gefällt” Neunmalklugen rumschlagen muss, aber das nur so am Rande.

- Die haben, ganz bauernschlau, das dümmliche und unterkomplexe Nachkriegsfeindbild gekapert …

Hier möchte ich ergänzen, dass “die” selbst oft genug gerade nicht “dümmlich” sind, sondern überdurchschnittlich intelligent. Die Realität ist nunmal keine Klausur, in der auswendig Gelerntes oder wissenschaftliche Logik geprüft werden, sondern eine Welt, in der es um PRaktische Erfolgsausweise geht. Es ist kaum vermittelbar, wie ein und dieselbe Intelligenz gleichzeitig tatsächlich strunzdumm erscheint, indem sie sich permanent in Widersprüche verwickelt, selbst Hochintelligente habe ich so erlebt.

Aber das liegt wahrscheinlich auch am Zeitgeist, der sich um logisch vermittelbare Informationen, resp. Fakten im postfaktischen Zeitalter, kaum mehr schert. Nicht der Weg ist das Ziel, das Ziel ist das Ziel und jedes Mittel recht, nicht nur Pathologisierung und Beleidigung des Gegners, wenn anders kein Erfolg in Sicht ist, sondern zunächst v.a. der Widerspruch, zumal dieser getreu ordo ab chao die Taktik der Desinformation bestens vertritt. In dieser Sparte haben sie allerdings mit Trump ihren Meister heraufbeschworen. Man mag von ihm halten was man will, aber wenn er was kann, was alle sehen könnten wenn sie sehen wollten, dann auf der Klaviatur des Widerspruchs seine Gegner in Schach halten, vielleicht sogar überwinden, wer weiss.

- Würden wir direktdemokratisch abstimmen, müsste sich nicht jeder permanent von "Rechten" distanzieren, …

Sei Dir da mal nicht so sicher, abgesehen vom historischen Sonderfall Deutschland mit sich selbst verstärkenden Deutschen, ist es auch eine Frage des politischen Talents.
Auf die Interviewfrage …:

aus https://www.nzz.ch/schweiz/sicherheit-duldet-keine-halbheiten-ld.1323692
- … . . . das Erstarken der Rechtsaussenparteien in Deutschland und Österreich dürfte Ihnen gefallen haben!

… antwortet der Schweizer Amstutz von der SVP:

- Das ist dummes Journalisten-Geschwätz. Mit diesen Parteien hat die wertkonservative und wirtschaftsliberale SVP nichts zu tun. Das sind rechtsnationale Sozialisten, nationale Sozialisten!

Der sagt dem fadengrade ins Gesicht, was er von ihm und seinem Intellekt hält - nichts - bleibt dabei aber im Rahmen örtlicher Gepflogenheiten. Schränkt im gleichen Atemzug das Geschwätz auf den lädierten Berufsstand der Journalisten ein, rückt anschliessend kurz und knapp das SVP-Profil zurecht und erklärt, dass die Nazis Sozialisten waren. Womit er @Fox-News Eingangsposting kurz und knapp erhärtet. Es ist also durchaus bekannt, dass Nazis Sozialisten waren, aber das ist seit Jahrzehnten nicht en vogue: Der Nazi hat rechts zu sein, rechtser als der Bürgerliche und v.a. ganz nah dran, um die Desinformation komplett zu MACH(T)en und am Laufen zu halten. Um eine vergleichbare Nähe zu erreichen, müsste man Bürgerliche so weit nach links verschieben, dass das Spektrum kaum mehr Sinn ergäbe und alle in einer Grossen Koalition sässen, was so tatsächlich passiert ist: Merkel kaperte linke Anliegen, vernachlässigte dadurch ihre eigene Klientel und isolierte Teile davon, fortan als Pack und Nazi zu fungieren hatten. Merkel ist die Geburtshelferin der AfD, will aber mit ihren ehemaligen Wählern nichts zu tun haben, bis sie es sich wieder anders überlegt. Insofern passt Merkel hervorragend zum Muster der politischen Widersprüchlichkeit auf linker Seite, sie alle interessiert nicht ihr Geschwätz von gestern. Wenn Linke aus dem Grund ”weder im engeren Sinne links … noch kollektivistisch” sind, ist Merkels MACHTpool weder im engeren Sinn bürgerlich noch kollektivistisch, aber sie haben eine Funktion und werden - wahrhaftig oder nicht - etwas bewirken.

Als AfD-ler kann man ob Amstutz’ Erklärung durchaus beleidigt sein, ich möchte aber auf was anderes hinaus: Auch in der Schweiz existiert diese unstillbare Nachfrage nach dem Nazi, diesem leicht vermittelbaren Feindbild. Das Böse hat schon immer verfangen, früher waren es die Kirchen, die das Geschäft mit der Angst betrieben und so gibt es auch hier Parteien, denen jedes Mittel recht ist, um Ziele zu erreichen. Z.B. ein Regierungs-Oppositionssystem, weil sie sich davon mehr Sitze und mehr MACHT erhoffen: Die SP, die Sozialdemokratische Partei der Schweiz. Unsere Lokalvariante ist in der Tendenz durchaus mit globalen Entwicklungen vergleichbar, mit umgekehrten Vorzeichen: Abschaffung der direkten Demokratie oder in einem 1. Schritt des 7-köpfigen Bundesrates und Einführung eines Präsidalsystems mit der Aussicht auf eine linke Regierung.

Du schreibst weiter:
- … bestünde keine nennenswerte Gefahr, wenn eine "rechte Partei" ins Parlament käme etc. Und nur aufgrund der Macht (und dem Kampf um Futtertröge), die Parteien ausüben, konnte der "Kampf gegen rechts" zu dem werden, was er heute ist: zutiefst faschistisch.

Sehe ich auch so. Wie Deine Beispiele eben auch zeigen, Methode fasces (Rutenbündel) auf Teufel komm raus:

- Sie "bekämpfen" Rassismus, indem sie rassistisch sind (POC gut, Weiße schlecht), sie "bekämpfen" Sexismus, indem sie sexistisch sind (LGBT gut, Heteromänner schlecht) …

Das alles gibt’s in der Schweiz auch, aber unser Vielparteiensystem hat die Eindämmung einer sozialistischen Partei nationaler Ausprägung ermöglicht und sie letztlich pulverisiert. Trotzdem erliegen auch Schweizer den Leiden des Homo sapiens und agieren zusehends faschistisch, ohne sich das einzugestehen, suchen verzweifelt den Nazi und finden den auch immer brav in der SVP. Viele Leute hier sind gegen praktikable Vorschläge, ganz einfach weil diese von der SVP kommen. Sie verweigern sich sowohl der sozialistischen Perspektive der Nazis, als auch völligen Absenz sozialistischen Gehabes bei der SVP, wie auch des Phänomens, dass selbst wenn Nazis Rechte wären, sie in der Schweiz nicht darauf angewiesen wären, auf extrem zu machen. Sie könnten sich auch auf zivilisiertem Weg Gehör verschaffen, indem sie sich vom Volk wählen lassen.

Der faschistoide Beissreflex nicht nur in linken, sondern auch in bürgerlichen Kreisen, erschwert bis verunmöglicht seit bald 30 Jahren sinnvolle Diskussionen und verlagert sie auf die Ebene der Emotionen. Aber, wie im Falle Trumps, die SVP beherrscht zum Leidwesen ihrer Gegner eben auch diese Klaviatur und kümmert sich bisweilen auch nicht um ihre Widersprüche. “Wie man in den Wald ruft, so hallt es zurück” ist ein PRaktikables Mittel, um Situationen zu beherrschen, die mit Fakten nicht zu verwalten sind.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.

Der SVP Amstutz gefällt mir: Rechtsnationale Sozialisten ... das ist wie Hallenfreibad :-D (oT)

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 26.10.2017, 21:17 vor 2376 Tagen @ Kosh 1313 Views

- kein Text -

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Läuft in Deutschland ...

Wieso nicht? Hallenfreibad gibt es jede Menge -> Google (oT)

Zürichsee, Donnerstag, 26.10.2017, 22:03 vor 2376 Tagen @ FOX-NEWS 1288 Views

- kein Text -

Ich möchte ein anständiger Mensch werden

peterpan @, Mittwoch, 25.10.2017, 22:49 vor 2377 Tagen @ FOX-NEWS 1597 Views

Das ist eigentlich kein Eintrag hier wert, aber dieser eine Satz hat mir so gut gefallen, haha.

http://www.bild.de/regional/hamburg/g20-gipfel/randalierer-vor-gericht-53652576.bild.html

Linken-Politiker randalierte in Hamburg
18 Monate für G20-Chaot


Amtsrichter: „Vor dem Haftrichter sollen Sie gesagt haben: 'Ich möchte ein anständiger Mensch werden', so steht's im Protokoll. Das ist ja ein gutes Ziel.“

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