Katalonien war nicht der Anfang. In ganz Europa ist Sezession en vogue.

Albrecht @, Mittwoch, 11.10.2017, 07:23 vor 2390 Tagen 3476 Views

Von Dagmar Metzger, MMnews

Bayern den Bayern: Raus aus BRD?

"Warnung für EU
Der EU selbst allerdings zeigen die Abspaltungsbemühungen deutlich, dass sie sich in die völlige falsche Richtung bewegt: Wenn schon die permanente Alimentierung innerhalb der Nationalstaaten spaltend wirkt, wie stark werden dann erst die Fliehkräfte, wenn künftig die Niederländer die Portugiesen finanzieren sollen und die Finnen die Iren oder die Slowenen die Griechen?"

Gruß
Albrecht

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SCHEITERT DER €URO, ENDET DIE KNECHTSCHAFT!

Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805)

Ist der Einzelne frei, ist es auch das Volk

Falkenauge @, Mittwoch, 11.10.2017, 09:44 vor 2390 Tagen @ Albrecht 2349 Views

Hinter den Separationsbestrebungen steht der Wunsch nach Selbstbestimmung, weil sie ihre Region von der zentralen Machtmaschine unterdrückt erleben. Aber Selbstbestimmung für Katalonien, Schottland, Bayern usw. zu fordern ist der große Irrtum.

Selbstbestimmung der Völker ist die unselige Saat Woodrow Wilsons. Es gibt nur die Selbstbestimmung des einzelnen Menschen. Eine Nation oder ein Stamm hat kein Selbst, das sich bestimmen könnte. Es sind immer andere Menschen, die bestimmen. Wenn eine gewählte Gruppe für alle geltende Gesetze in Wirtschaft und Kultur (z.B. Bildungswesen) beschließt, wird das Recht des einzelnen Menschen, sein Leben selbst zu bestimmen, ja gerade ausgeschaltet, auch in einer kleineren Einheit Katalonien oder Bayern.

Wenn der einzelne Mensch frei ist, ist es auch die Gemeinschaft.

Es geht um die Grundfrage der Demokratie. Wie weit darf die Regelungskompetenz des Parlamentes gehen? Sie darf nur das Rechtsleben betreffen. Wirtschaft und Kultur müssen in eine horizontal koordinierende Selbstverwaltung der dort fachkundig tätigen Menschen entlassen werden, in denen es keine inhaltlichen Regelungen des Staates geben darf.

Der 'Staat' ist unwichtig und nicht zu beachten, ...

Weiner, Mittwoch, 11.10.2017, 12:11 vor 2390 Tagen @ Falkenauge 2139 Views

... die Gemeinschaft ist vorrangig und übergeordnet.

Wenn der einzelne Mensch frei ist, ist es auch die Gemeinschaft.

Das allerdings ist falsch bzw. nicht korrekt ausgedrückt.

Wenn eine Gemeinschaft gebildet werden soll, müssen gewisse individuelle Freiheiten aufgegeben werden.

Die Gemeinschaft als Ganzes kann dann 'nach außen', d.h. gegenüber anderen Gemeinschaften wiederum Souveränität beanspruchen , d.h. die ursprüngliche Souveränität ihrer Glieder wiederspiegeln. Das ist so auch die Auffassung des traditionellen Völkerrechts (nicht mehr jedoch in der NWO). Und die Gemeinschaft hütet dementsprechend auch die Freiheit ihrer Glieder.

Echte Bürgerschaften früherer Zeiten waren der Auffassung, dass sich wahre individuelle Freiheit nur in Gemeinschaften erwerben, entfalten und sichern lässt. Die heutige Freiheitsauffassung (etwa: das Individuum, das machen kann, was es will ...) ist völlig irreal.

Der ideale 'Staat' ist ein spezifisches, beschränkte Dienstleistungsangebot der Gemeinschaft für die Gemeinschaft sowie für ihre Glieder. Staatsorgane sind in diesem Sinne interne Funktionen der Gemeinschaft, welche immer übergeordnet und umfassender ist als der Staat (jede Gemeinschaft hat eine Kultur, eine Sprache, wirtschaftliche Tätigkeit etc.). Der reale Staat der letzten 6000 Jahre und der nächsten 1000 Jahre ist ein (physisches) Gewaltherrschaftssystem (in der schlimmsten denkbaren Variante) bzw. ein (psychisches) Menschenmanipulationssystem in seinen 'sanfteren' Varianten. In den gut optimierten sanften Varianten bemerken die Menschen gar nicht mehr, dass sie regiert bzw. manipuliert werden sowie unfrei sind. Man muss eigentlich Respekt haben vor einer derartigen Meisterschaft des 'Herrschens' ganz aus dem Hintergrund heraus.

MfG, Weiner

PS: Der Debitismus wäre in obigem Sinne eine (manipulative) Herrschaftstechnik.

PS: Beim Eintritt in die Gemeinschaft muss das Individuum abwägen, ob es sich lohnt, gewisse (scheinbare) Freiheiten aufzugeben zugunsten der oben skizzierten Teilnahme an einer verbindlichen Gemeinschaft. Gemeinschaften entstehen heute deswegen so selten, weil es sehr viel bequemer ist, sich in ein System der Herrschaft und Manipulation einzufügen als eine Gemeinschaft zu konstituieren.

Der Staat ist für die Freiheit des Einzelnen da

Falkenauge @, Mittwoch, 11.10.2017, 13:46 vor 2390 Tagen @ Weiner 1738 Views

Wenn eine Gemeinschaft gebildet werden soll, müssen gewisse individuelle
Freiheiten aufgegeben werden.

Nein, keine Freiheiten, sondern individuelle Willkür muss aufgegeben werden. Das ist ein großer Unterschied. S. Die verkannte Freiheit
Die Gemeinschaft ist dazu dazu da, die Freiheit des einzelnen zu fördern und zu schützen.

Der Staat ist

vegan @, Mittwoch, 11.10.2017, 15:11 vor 2390 Tagen @ Weiner 1738 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 11.10.2017, 15:30

...Der reale Staat der letzten 6000 Jahre und der
nächsten 1000 Jahre ist ein (physisches) Gewaltherrschaftssystem (in der
schlimmsten denkbaren Variante) bzw. ein (psychisches)
Menschenmanipulationssystem in seinen 'sanfteren' Varianten. In den gut
optimierten sanften Varianten bemerken die Menschen gar nicht mehr, dass
sie regiert bzw. manipuliert werden sowie unfrei sind. Man muss eigentlich
Respekt haben vor einer derartigen Meisterschaft des 'Herrschens' ganz aus
dem Hintergrund heraus. ...


Hallo Weiner,

geböte es sich nach einschlägigen Vorkommnissen unserer naheliegenden Vergangenheit nicht doch, 1000-jährige Prognosen etwas umsichtiger auszusprechen? [[zwinker]]

Relativ gesichert scheint mir indes eine stark überdehnte Front auf Herrscherseiten, deren allzu rigorose Regierungsmeisterschaft sich nun bereits in ihnen manifestiert, also dort verselbstständigt hat. Herrschende Debitisten haben dieses Dilemma auch bereits erkannt, bezeichnen es selbstreflektierend als Ohnmacht.

Diese verselbstständigte Allgemeingefährlichkeit des Staates zwingt das Individuum nur dann nicht in den Staat, wenn es lediglich dem eigenen Leben und dem Leben seiner Gemeinschaft dienen will, am weiteren Menschheitsschicksal außerhalb persönlicher Lebensspannen seiner Liebsten und seiner Selbst also nicht interessiert ist. Kann man natürlich machen - fernab staatlicher Strukturen und nur dort - in der Hoffnung, dass nichts rüberschwappt. Oder man fristet sein Dasein im Staat, das ist auch Natur. Oder macht willkürlich mal dies, mal das, macht mal nix, mal was.

Einen begehbaren Königsweg kann man sich wohl für die nächsten paar Zeit- und sonstige Einheiten abschminken, nur die Hermelinrobe streichelt augenblicklich noch sanft ihres Trägers Ego. Darunter aber geht es split­ter­fa­ser­nackt zu.

Gruß,
vegan

Nein, gibt es nicht.

Andudu, Mittwoch, 11.10.2017, 16:25 vor 2390 Tagen @ Falkenauge 1658 Views

Es gibt nur die Selbstbestimmung des einzelnen Menschen.

Philosophisch gesehen, ist der Mensch nie "selbstbestimmt", sondern immer Zwängen verschiedenster Art ausgeliefert.

Man kann alles zerreden, wenn man das partout möchte.

Eine Nation oder ein
Stamm hat kein Selbst, das sich bestimmen könnte.

Doch den Mehrheitswillen.

Es sind immer andere
Menschen, die bestimmen. Wenn eine gewählte Gruppe für alle geltende
Gesetze in Wirtschaft und Kultur (z.B. Bildungswesen) beschließt, wird das
Recht des einzelnen Menschen, sein Leben selbst zu bestimmen, ja gerade
ausgeschaltet, auch in einer kleineren Einheit Katalonien oder Bayern.

Nur weil Wahlokratien eben keine Demokratien sind.

Wenn der einzelne Mensch frei ist, ist es auch die Gemeinschaft.

Wenn der einzelne Mensch total frei wäre, gäbe es keine Gemeinschaft. Gemeinschaften sind Verpflichtungs-Privilegien-Gruppen, denen man angehört bzw. sich anschließt, weil man mehr Vorteile als Nachteile sieht.

Es geht um die Grundfrage der Demokratie. Wie weit darf die
Regelungskompetenz des Parlamentes gehen?

Eben keine Demokratie, genau deshalb betone ich es immer wieder: parlamentarisch-repräsentative Systeme sind NICHT demokratisch.

Wenn man anfängt das Individuum gegen den Staat auszuspielen, spielt man genau das Spiel, welches von den grauen Eminenzen im Hintergrund gewollt ist...

Sie darf nur das Rechtsleben
betreffen. Wirtschaft und Kultur müssen in eine horizontal koordinierende
Selbstverwaltung der dort fachkundig tätigen Menschen entlassen werden, in
denen es
keine
inhaltlichen Regelungen des Staates
geben darf.

Weil Wirtschaft ja nicht im geringsten ins Rechtsleben einwirkt, weil das Rechtsleben nicht die Wirtschaft betrifft etc. gar irgendwas mit Währung, Verschuldung, Kartellen, Vermögenskonzentration zu tun hat.

Und eine "horizontal koordinierende Selbstverwaltung" das ist Anarchieglauben in Reinkultur. Nichts gegen Utopien, aber diese halte ich für unglaublich naiv und menschenfremd.

Philisophisch gesehener Unsinn

Falkenauge @, Mittwoch, 11.10.2017, 20:12 vor 2390 Tagen @ Andudu 1517 Views

Philosophisch gesehen, ist der Mensch nie "selbstbestimmt", sondern immer
Zwängen verschiedenster Art ausgeliefert.

Man kann alles zerreden, wenn man das partout möchte.

Philosophisch gesehen ist der Mensch selbstbestimmt, wenn ihn weder innere (z. B. Leidenschaften, Irrtümer) noch äußere ( Macht anderer) hindern, sein Handeln selbst zu bestimmen. Das ist immer mal möglich. Sonst gäbe es keine Freiheit. Vgl. Die verkannte Freiheit.

Eine Nation oder ein
Stamm hat kein Selbst, das sich bestimmen könnte.


Doch den Mehrheitswillen.

Das ist, philosophisch gesehen, Unsinn. Die Mehrheit ist nicht das Selbst einer Gemeinschaft, sondern eine Gruppe bestimmt über die anderen, deren Selbstbestimmung ausgeschaltet wird.

Wenn der einzelne Mensch frei ist, ist es auch die Gemeinschaft.


Wenn der einzelne Mensch total frei wäre, gäbe es keine Gemeinschaft.
Gemeinschaften sind Verpflichtungs-Privilegien-Gruppen, denen man angehört
bzw. sich anschließt, weil man mehr Vorteile als Nachteile sieht.


Es geht nicht um Freiheit oder Unfreiheit. Das Leben ist mit beidem gemischt. Es kommt darauf an, die Freiheit immer mehr auszudehnen. Dazu braucht man die Gemeinschaft, deren Aufgabe als Staat es ist, die Freiheit der Einzelnen zu fördern und zu schützen gegen die Willkür anderer.

Es geht um die Grundfrage der Demokratie. Wie weit darf die
Regelungskompetenz des Parlamentes gehen?


Eben keine Demokratie, genau deshalb betone ich es immer wieder:
parlamentarisch-repräsentative Systeme sind NICHT demokratisch.

Wenn man anfängt das Individuum gegen den Staat auszuspielen, spielt man
genau das Spiel, welches von den grauen Eminenzen im Hintergrund gewollt
ist...


Wenn sie auf das Recht, d. h. die Sorge um die innere und äußere Sicherheit, beschränkt ist, ist es eine Demokratie.

Sie darf nur das Rechtsleben
betreffen. Wirtschaft und Kultur müssen in eine horizontal

koordinierende

Selbstverwaltung der dort fachkundig tätigen Menschen entlassen werden,

in denen es > keine

inhaltlichen Regelungen des Staates[/link] geben darf.


Weil Wirtschaft ja nicht im geringsten ins Rechtsleben einwirkt, weil das
Rechtsleben nicht die Wirtschaft betrifft etc. gar irgendwas mit Währung,
Verschuldung, Kartellen, Vermögenskonzentration zu tun hat.

Das sind Dekadenzerscheinungen des Parteiensystems, die mit dem Parteiensystem beseitigt werden können.

Und eine "horizontal koordinierende Selbstverwaltung" das ist
Anarchieglauben in Reinkultur. Nichts gegen Utopien, aber diese halte ich
für unglaublich naiv und menschenfremd.

Das ist die Schwäche Deines Vorstellungsvermögens. Vielleicht kannst Du Dich doch dazu aufraffen, den oben verlinkten Artikel zu lesen und in Ruhe durchzudenken, als ständig Schnellschussurteile abzufeuern. Siehe noch mal hier.

Das sind negative Erscheinungen der Hölle, die mit der Hölle beseitigt werden können.

neptun, Donnerstag, 12.10.2017, 02:13 vor 2390 Tagen @ Falkenauge 1356 Views

Hi Falkenauge,

Du weißt, daß ich Deine Gedanken und Beiträge schätze, aber hier

Das sind Dekadenzerscheinungen des Parteiensystems, die mit dem Parteiensystem beseitigt werden können.

kann ich nicht mit Dir gehen. Hast Du jenseits der Möglichkeit ("können"), über die sich sicherlich auch streiten ließe, wenigstens ein praktisches Beispiel, wo solches Deiner Meinung nach geschehen wäre?

LG neptun

--
Wählen? AfD! (Das ist derzeit alternativlos.)
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Missverständnis

Falkenauge @, Donnerstag, 12.10.2017, 10:03 vor 2389 Tagen @ neptun 1184 Views

Hi Falkenauge,

Du weißt, daß ich Deine Gedanken und Beiträge schätze, aber hier

Das sind Dekadenzerscheinungen des Parteiensystems, die mit dem

Parteiensystem beseitigt werden können.

kann ich nicht mit Dir gehen. Hast Du jenseits der Möglichkeit
("können"), über die sich sicherlich auch streiten ließe, wenigstens ein
praktisches Beispiel, wo solches Deiner Meinung nach geschehen wäre?

LG neptun

Hallo neptun,

ja, das ist missverständlich ausgedrückt. Gemeint ist, dass mit der Beseitigung des Parteiensystems auch diese Dekadenzerscheinungen beseitigt werden können.
Wobei mir natürlich klar ist, dass sich die Parteien nicht selbst beseitigen werden. Das muss schon durch eine Bewusstseinsveränderung und Bewegung von unten geschehen.

LG Falkenauge

Upps ... darauf hätte ich auch selbst kommen können ...

neptun, Donnerstag, 12.10.2017, 23:24 vor 2389 Tagen @ Falkenauge 1113 Views

Hi Falkenauge,
... nach allem, was Du sonst so schreibst. :-)

Auch wenn es mißverständlich ausgedrückt ist. Vor dem Wort "mit" noch ein "zusammen" oder "nur zusammen" wäre klarer gewesen.

Was die Beseitigung des Parteiensystems anbelangt, bin ich allerdings wenig optimistisch.

Nichts für Ungut, und danke für die Rückmeldung.

LG neptun

--
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kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Unsinn! Wieviel Prozent hat die Bayernpartei bei der letzten Bundestagswahl erhalten? Eben!

SevenSamurai @, Mittwoch, 11.10.2017, 20:19 vor 2390 Tagen @ Albrecht 1624 Views

Bayern
den Bayern: Raus aus BRD?

Unsinn! Wieviel Prozent hat die Bayernpartei bei der letzten Bundestagswahl erhalten? Eben!

So wenig, dass es niemanden juckt.

"Warnung für EU
Der EU selbst allerdings zeigen die Abspaltungsbemühungen deutlich,
dass sie sich in die völlige falsche Richtung bewegt: Wenn schon die
permanente Alimentierung innerhalb der Nationalstaaten spaltend wirkt, wie
stark werden dann erst die Fliehkräfte, wenn künftig die Niederländer
die Portugiesen finanzieren sollen und die Finnen die Iren oder die
Slowenen die Griechen?"

Wen soll das stören? Wenn die Medien zum Hass gegen Griechen aufstacheln, dann gibt es ein Raunen in der Bevölkerung. Sonst eben nicht.

Die meisten können gar nicht mehr denken, nur konsumieren.

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

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