Bildung, Schule, RusslandDeutsche

Balu @, Dienstag, 05.09.2017, 10:19 vor 2426 Tagen 3003 Views

Moin,

bin bei sputniknews auf einen interessanten Artikel über private Schulen gestoßen und halte ihn für empfehlens- und lesenswert.

Meine eigenen Erfahrungen dazu.
Ich war vor Jahren mal an Weihnachten in einem Gottesdienst der Menonitengemeinde der RusslandDeutschen. Die Kinder bestritten den Gottesdienst in einem von der Gemeinde käuflich erworbenen Gebäude (Turnhalle) einer ehemaligen Grundschule. Schön hergerichtet, nicht wie Kirche, eher wie Audimax. Technik vom Feinsten, Sound, Video, TV, etc.

Die Gemeinde besteht aus rund 100 (männlichen) Mitgliedern + Familienangehörige, die alles mit eigener Hände Arbeit gestaltet, saniert, renoviert etc. haben.

Die Kinder, die den Gottesdienst gestalteten, inkl. Orchester, wirkten, sprachen, spielten souverän vor Mikro und rund 200 Gottesdienstbesuchern.

Kein g´schamiges Getue, kein Gestammel, kein falscher Ton, etc. Kleinstkinder waren während des ganzen Gottesdienstes kaum zu vernehmen, die Eltern, vor allem de Mütter kümmerten sich liebevoll um die Kleinsten.
Kein Gekreische, kein Gelaufe, nix.

Mein Eindruck:
Im Vergleich zu deutschen Kindern sind die Kinder der RusslandDeutschen disziplinierter, ehrgeiziger, vielleicht auch besser gedrillt?, wertvoller im Sinn von voller mit gemeinschaftlichen / gesellschaftlichen Werten, die ihnen schon früh von den Eltern und der Gemeinde vermittelt wurden.

Es war ein stolzer Gottesdienst und ich war beschämt ob des Abstands zu deutschen Kindern, den ich hier in der Nachbarschaft und in einem Klinikum für Adipöse ständig erfahren darf.

Dschörmäni hat seinen kulturellen Zenit überschritten, es ist aktuell nahezu nix mehr, was noch lohnt, dass es bleibt. Wir sind schon lange aus der Kurve geflogen und brauchen uns über den weiteren Verlauf der Strasse keinen Gedanken mehr zu machen.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Selbstorganisierte Bildung

Falkenauge @, Dienstag, 05.09.2017, 11:21 vor 2426 Tagen @ Balu 2345 Views

Moin Balu,

ich habe auch den Artikel auf sputniknews gelesen. Was zeigt sich in den dortigen und in Deinen Beschreibungen? Das ungeheure Innovationspotential, das freier, selbstorganisierter Bildung innewohnt, mit der die Menschen ganz anders als mit ihrem eigenen Werk verbunden sind, als mit einer staatlich vorgesetzten Bildung.

Es ist die Organisationsform, die allein einer Demokratie würdig ist, welche auf Freiheit und Selbstbestimmung der Individualität beruht. Das staatliche Schulsystem ist noch ein Relikt des Obrigkeitsstaates, das die Freiheit und Selbstbestimmung der betroffenen Lehrer und Eltern ausschließt und ein Herrschaftsinstrument der herrschenden Klasse ist.
Siehe: Allmächtiger Staat - die Fesselung des Bildungswesens

Ich war mal stinksauer auf Rußlanddeutsche...

Domingo @, Dienstag, 05.09.2017, 15:02 vor 2426 Tagen @ Balu 3061 Views

in den 80ern des letzen Jahrhunderts. Weil SIE das große Feld vor meinem Bürofenster mit Häusern for free für ... Asylanten, äh, Spätheimkehrer, äh, Vertriebene,äh, Flüchtlinge --- nein

Die ganzen Dücks, Galsters & Co. die damals gekommen sind, sind nicht nur integriert sondern die besseren Deutschen. Ich höre aus meinem Kundenkreis immer wieder, wenn DIE nicht da wären bräche die Firma zusammen.

Integration funktioniert in welcher Richtung?

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen

Balu @, Dienstag, 05.09.2017, 15:26 vor 2426 Tagen @ Domingo 2744 Views

Hallo Domingo,

das ist genau das, was ich selbst erlebe und was ich immer wieder zu hören bekomme. Die RusslandDeutschen sind pünktlich, fleißig, akkurat und zuverlässig.

Leider trifft das inzwischen aber auch nicht mehr für alle zu. Vorbehaltlos gilt das nur für die Generation der Noch Nicht hier Geborenen.

Viele Nachkommen dieser ehemaligen Immigranten sind heute in Mentalität und Auffälligkeit nicht von anderen neueren Immigranten zu unterscheiden.

Es scheint, als verheizen die "Generationen in Arbeit" und die "Generation kurz vor der Rente" die Jugend weltweit. Wenn ich lese, wie viele auch in diesem Jahr allein in DE wieder ohne Ausbildungsplatz bleiben, weil es da wo sie leben, keine Ausbildungsplätze gibt. Da wo Ausbildungsplätze angeboten werden, das Überleben aber nicht möglich ist ohne kräftige Unterstützung der Eltern.

Verfehlte Politik - halt eben.

Jugendarbeitslosigkeit ist ein Phänomen europaweit, weltweit und durch die fortschreitende Automatisierung wird sie nicht weniger werden. Doch Arbeitsplätze splitten läßt das Kapital nicht zu und Arbeitsplätze splitten und weniger verdienen wollen die aktuell Beschäftigten nicht.

Ich erinnere an die machtpolitischen Kämpfe der IG-Metall in den 80ern mit ihrer Forderung nach der 35 h Woche bei vollem Lohnausgleich.

Die Effizienz und Innovationsfähigkeit der Werktätigen und DE würde eine gleichmäßigere Verteilung der Arbeit und Bezahlung sicher hergeben aber das Kapital verlangt seine Verzinsung und in Zeiten von Deflation und fehlender Nachschuldner umso mehr. Deswegen auch die Rente mit 70, die nach der Wahl kommt.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Und noch etwas:

Domingo @, Dienstag, 05.09.2017, 16:06 vor 2426 Tagen @ Balu 2400 Views

das ist genau das, was ich selbst erlebe und was ich immer wieder zu
hören bekomme. Die RusslandDeutschen sind pünktlich, fleißig, akkurat
und zuverlässig.

Voll zutreffend.


Leider trifft das inzwischen aber auch nicht mehr für alle zu.
Vorbehaltlos gilt das nur für die Generation der Noch Nicht hier
Geborenen.

Teils zutreffend. (eine Exfreundin unserer Tochter ist jetzt Nutte, wird mit fetten BMW´s und dem Ding mit Sternchen von "Südländern" durch Lippe kutschiert.)


Viele Nachkommen dieser ehemaligen Immigranten sind heute in Mentalität
und Auffälligkeit nicht von anderen neueren Immigranten zu unterscheiden.

Richtig. Back Home. ttps://www.youtube.com/watch?v=v6khJmLlbzg


Es scheint, als verheizen die "Generationen in Arbeit" und die "Generation
kurz vor der Rente" die Jugend weltweit. Wenn ich lese, wie viele auch in
diesem Jahr allein in DE wieder ohne Ausbildungsplatz bleiben, weil es da
wo sie leben, keine Ausbildungsplätze gibt. Da wo Ausbildungsplätze
angeboten werden, das Überleben aber nicht möglich ist ohne kräftige
Unterstützung der Eltern.

Verfehlte Politik - halt eben.

Verheizen???? Mummpitz. Das sind eigenhändig aufgezogene Schwachmaten.Von den "Hubschaubereltern", bevor dieses Wort bekannt war.


Jugendarbeitslosigkeit ist ein Phänomen europaweit, weltweit und durch
die fortschreitende Automatisierung wird sie nicht weniger werden. Doch
Arbeitsplätze splitten läßt das Kapital nicht zu und Arbeitsplätze
splitten und weniger verdienen wollen die aktuell Beschäftigten nicht.

Das Nord-Süd-Gefälle noch nicht bemerkt?


Ich erinnere an die machtpolitischen Kämpfe der IG-Metall in den 80ern
mit ihrer Forderung nach der 35 h Woche bei vollem Lohnausgleich.

Die Effizienz und Innovationsfähigkeit der Werktätigen und DE würde
eine gleichmäßigere Verteilung der Arbeit und Bezahlung sicher hergeben
aber das Kapital verlangt seine Verzinsung und in Zeiten von Deflation und
fehlender Nachschuldner umso mehr. Deswegen auch die Rente mit 70, die nach
der Wahl kommt.

Gruß
Balu

No Way. Die Zeit hat sich geändert.Mit Kohle in de Täsch kriegste jeden Gewerkschaftsfunktionär und der singt dann das Lied vom Brot.

PS: Hab ne Altenheimfassade saniert, Riesen-Nobelding. Konnte vom Gerüst in die Zimmer schauen. Alle Oldies am PC, 95 * Friendscout, rund 30 * Gelbes Forum und überwiegend PI.

Freundlichen Gruß zurück!

Das Gleiche ließe sich hier auch über die "Fidschis" sagen.

Oblomow, Dienstag, 05.09.2017, 17:25 vor 2426 Tagen @ Domingo 2212 Views

bearbeitet von Oblomow, Dienstag, 05.09.2017, 17:33

Hier im Osten gibt es einige Vietnamesen. Auch hier die gleiche Beobachtung. Die Menschen sind fleißig und meines Wissens nach überproportional häufig in den Gymnasien zu finden. Auch in den Schachvereinen gibt es ne Menge Vietamesenkinder, die echt gut spielen, ooch in der Musikschule sieht man von denen ne Menge.

Da fällt mir ne witzige Geschichte ein. Vor 15 Jahren etwa bin ich hier in Leipzig in son Obstladen, den es inzwischen nicht mehr jibt(!) und wollte Äpfel koofen. Der Laden wurde von nem Deutschen geführt, der vom sog. Dienstleistungsgedanken noch nichts gehört hatte. Macht ja nix, aber die Äppel waren echt nicht gut in der Qualität. Ich belauschte ungewollt ein Gespräch oder eher ein aggressives Gejammer über die "Fidschis" gegenüber. Und nun kommts:" Er beklagte sich, dass die Fidschis auf dem Großmarkt immer so früh schon da seien und die gute Ware wegkaufen würden, diese blöden Kanaken!" Wie gesagt, den deutschen Laden gibt es nicht mehr, den Fidschiladen gibt es noch und die Äppel sind ok. [[freude]]

Grüße, eben nen Schlückchen Lidlfrankenregentwein nippend (garnicht schlecht die Plörre)

Oblomow

Vietnamesen als Haschdealer..

Domingo @, Dienstag, 05.09.2017, 18:00 vor 2426 Tagen @ Oblomow 2069 Views

... in Bayern hinter der Grenze sind eine Erfahrung. Du willst was kaufen und schwuppdiwupp weis der ganze Markt bescheid. (Es ging um einen Gürtel, nicht um Hasch)

Ni von den Vietkongs, das tolle-superintelligente- nein, erfreulich intelligente Mädchen ist ein Lichtblick. Da kann man sich drüber freuen. Leider konnte unsere Tochter nicht mithalten und ist nicht mehr auf dem Gymn.

Habe auf einer Baustelle ca. 50 % Anatolen (keine weitere Festlegung), die haben gestern in den Seilen gehangen, Alle haben im Neubau gepennt, ZuckersonstwasFest mit Hammelkehledurchschneiden.

Wäre ich deren Chef........

Gemeindezusammenkünfte kann man nicht verallgemeinern...

Andudu, Mittwoch, 06.09.2017, 13:11 vor 2425 Tagen @ Balu 1248 Views

Die Gemeinde besteht aus rund 100 (männlichen) Mitgliedern +
Familienangehörige, die alles mit eigener Hände Arbeit gestaltet,
saniert, renoviert etc. haben.

Die Kinder, die den Gottesdienst gestalteten, inkl. Orchester, wirkten,
sprachen, spielten souverän vor Mikro und rund 200 Gottesdienstbesuchern.

Kein g´schamiges Getue, kein Gestammel, kein falscher Ton, etc.

Kinder sind in ihrem Auftreten extrem unterschiedlich. Ich halte offensives Auftreten nicht für eine Selbstverständlichkeit und auch für schlecht antrainierbar. Wird man öfter dazu genötigt, stellt sich natürlich trotzdem eine gewisse Routine ein.

Ich schätze bei sowas machen überwiegend Kinder mit, denen das Spaß macht. Ich war dieses Jahr in einem deutschen Kindertheater. Die Leistung die die dort brachten, hat mich absolut beeindruckt, auch wenn ich sowas niemals wöllte und könnte.

Mein Eindruck:
Im Vergleich zu deutschen Kindern sind die Kinder der RusslandDeutschen
disziplinierter, ehrgeiziger, vielleicht auch besser gedrillt?, wertvoller
im Sinn von voller mit gemeinschaftlichen / gesellschaftlichen Werten, die
ihnen schon früh von den Eltern und der Gemeinde vermittelt wurden.

Ja, das entspricht allerdings auch meiner Erfahrung. Wir "verangelsachsen" zunehmend, was man auch direkt am Leibesumfang feststellen kann. Die Deutschen werden immer mehr zu den dicken Maden, die man auch aus den US-Dokus kennt.

Über die Gründe bin ich mir nicht sicher. Ich vermute, es liegt in erster Linie an der starken Verstädterung, die mit Anonymität, Verlust sozialer Kontrolle, Orientierung, Tradition und allgemeinem Werteverlust/relativierung einhergeht. Erst recht in multikulturellen Gegenden. Enorm verstärkt durch immer dümmere Medien, Permanentkommunikation und omnipräsente Konsummöglichkeiten.

Viele Russlanddeutsche kommen hingegen aus deutschsprachigen Dörfern, sind es gewohnt, hart für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten, bildeten eingeschworene ethnische Gemeinschaften, in denen jeder jeden kannte und Tradition die Identität ausmachte.

Bezeichnenderweise verschwindet das hier in den nächsten Generationen i.d.R. schnell. Was auf das destruktive Umfeld hinweist.


Dschörmäni hat seinen kulturellen Zenit überschritten, es ist aktuell
nahezu nix mehr, was noch lohnt, dass es bleibt. Wir sind schon lange aus
der Kurve geflogen und brauchen uns über den weiteren Verlauf der Strasse
keinen Gedanken mehr zu machen.


Das kann man nur so sehen, wenn man selbst keine Kinder hat.

Ich behaupte mal: es ist kurz vor 12, nicht kurz danach.

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