Paul C. Martins kurzer Abriss der Geschichte Großbritanniens aus …

Ostfriese, Sonntag, 18.02.2024, 16:22 (vor 70 Tagen) @ Dieter1453 Views

Hallo Dieter

Dazu

Darum scheint mir das kommende fruchtbarer (aber auch schmerzhafter) zu sein, als das gewesene.

stellt sich die Frage: Für wen?

… der debitistischen Sicht der Deflation, des Staatsbankrotts und des Umsturzes.,

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=239000 Re: Korrektur: "... war die Freiheit nicht von Anfang an da ..." plus Zusatz: GB verfasst von dottore, 03.12.2003, 18:19[/b]

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→ Hi und sorry,

im Beispiel England lag die gesamte Macht (100 %) nach der Eroberung 1066 beim Chef der Eroberer (cf. Commons, den mir Popeye dankenswerterweise zugängig gemacht hatte, vgl. dazu Paper).

Und weil wir gerade bei England sind:

Ausweislich der Statistiken über die Staatseinnahmen, - ausgaben und -schulden (Sinclair, Colqhoun, Cohen, Hamiltion etc.) lief es so ab:

- Wilhelm der Eroberer (- 1086): 400' Pfd. Einkünfte, Schatz beim Tode: 900'. Also das klassische Thesaurierungsmodell, das wir seit den "Tempelbanken" oder den "Perserschätzen" kennen, die dann Alexander behob.

- Bis Henry III. (1216-72) sinkende Einnahmen (völlig logisch, siehe Posting) auf 80' Pfund p.a. Die Verelendung ist nicht zu leugnen = geringere Staatsmacht-Einnahmen. Der König muss zum Machterhalt gegen Sizilien (Gewinnung neuen Tributgebiets!) ziehen, und nimmt den Juden 400' Mark ab. Hinterlässt Schulden von 300' Pfd..

- Die drei ersten Edwards versuchen die Schulden zu tilgen, auch per Staatsbankrott, der die Florentiner einreißt (Bardi, Peruzzi, usw.)

- Richard II. (1377-1399) beginnt mit der Zession von Steuern via Anleihen. Kommt auf 130' / 160' Staatseinnahmen.

- Wieder Abstieg bis Heinrich VI. (Einnahmen: ca. 65'). Staatsschuld: 372'.

- Eduard IV. kann noch Tribut ex Frankreich holen. Einnahmen: 100'.

- Heinrich VII. Schulden bereits 1.800'.

- Heinrich VIII. (1509-47). Erste Zwangsanleihen. Große Rücknahme bereits beurkundeten Eigentums (nicht betitelbarer Grund und Boden der "toten Hand" - "Reformation", usw.).

- Danach weitere Schulden (Zessionssatz 14 %!), Zwangsanleihen, usw.

- UMSTURZ per Cromwell (ab 1648). Interessanterweise nach einer Tilgungsphase, die enormen Abgabendruck schafft. Doch auch Cromwell geht mit 2,400' Schulden ab.

Die folgenden Perioden (Expansion, Schottland, BoE, begleitet von immenser Schaffung von Privilegien der chartered companies, charter = Privileg usw.) mit allen Registern, riesige Aufblähung der Staatsschulden, die per ununterbrochener Expansion weltweit immer wieder nur in Ansätzen abgearbeitet werden konnte, bis dann der volle Segen des imperialen Inkassos, zumal nach Napoleon wieder Luft verschaffte.

- Bills & Bonds (Bestand) 1809 = 25.775', Zinsen auf Staatsschuld unter Wilhelm IV. 1830 = 29.112'.

Das Goldene Zeitalter (Victoria) tributfinanziert bzw. enorm wachsenden Handel & Eigentum besteuernd. Die "spätere" Macht Deutschland holt aber auf (überholt England sogar ca. 1910) → Weltkriege, Verlust der Kolonien, schließlich massive Geldentwertung, die natürlich auch eine Einnahmenentwertung nach sich zieht.

Keine Expansion mehr möglich, keine Tribute, laufendes Anwachsen der Einnahmenzession, noch laufende Hausse in Eigentumstiteln - danach wird's duster: Entweder Pfund-Devalvation (warum wohl die "eigene" Währung?) oder die deflationäre Schlinge zieht sich zu.

Warten auf den nächsten Cromwell...

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Paul C. Martin:

Revolutionen kamen niemals aus dem Geld, sondern immer aus Bankrotten. In der Hyperinflation wird noch nicht mal demonstriert (wie Hayek so richtig bemerkte), da die Leute keine Zeit dafür haben. Die Deflation ist die Stunde des Umsturzes, wie in der Geschichte hinreichend belegt.

Die Welt läuft viel simpler ab als manche glauben. Bei der Macht entscheidet nicht die Ausübung derselben, sondern deren Beibehaltung. Dies bedeutet automatisch Expansion.

Gruß - Ostfriese


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