Aus dem Buch der Weisheit des AT's - Kohelet: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne."

Ostfriese, Dienstag, 05.12.2023, 10:12 (vor 146 Tagen) @ Reffke2116 Views

Hallo Reffke

Die terminlich fixierten sanktionsbewehrten Abgaben sind nur in Gebieten möglich, in denen die Erhebung erzwungen werden kann: Das wiederum setzt coercive power voraus, also Herrschaft, Staat, Macht.

Der Erst-Eigentümer ist immer die Herrschaft/Macht, z.B. Wilhelm der Eroberer als siegreicher Feldherr / Chief der Alleineigentümer: Die Barone wurden erst via Maga Charta mittels Machtzessionen bedient. Auch die zahlreichen Schenkungen des frühen MA an Kirchen, Klöster usw. sind aus Machtzessionen zu erklären.

Der Staat hat inzwischen in dieser Phase seiner Entwicklung nur noch ein letztes Eigentum - ihm wahrlich eigentümlich: Die Macht, mit der er machen kann, wie es ihm gefällt!

Im Übergang zur globalen zivilisatorischen Involution ins Nichts gilt inhaltlich Paul C. Martins zeitloser Satz:

Und überhaupt's die Griechen, die den 'Dreh' mit der Produktivität der Macht schon früher als die Römer gefunden hatten.

Hannelore Eva Kreiskys - Schwiegertochter des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky - kommt in ihrer Vorlesung Mafia, Staat und Männlichkeit über Zusammenhänge zwischen Staatsbildung/Staatszerfall und den Phänomenen wie Banditentum, Mafia, organisierter Gewalt und Bandenkriegen zu der Erkenntnis, dass der Krieg […] in der griechischen Antike als die Kunst[galt], sich durch Gewalt zusätzliche Existenzmittel zu verschaffen, während der Friede die Kunst war, das Errungene zu genießen.

Die Entstehung des Staates aus dem Banditentum sowie der Übergang des erodierenden, zerfallenden Staates in mafiose Strukturen bilden das Kernthema der Vorlesung. So wie sich in mafiosen Strukturen Staatsmomente aufspüren lassen, sind auch in (National-) Staaten mafiose Momente präsent.
https://core.ac.uk/download/11590006.pdf
https://www.semanticscholar.org/paper/Staatliche-Elemente-im-Ph%C3%A4nomen-der-Mafia-%E...


Wolfgang Sofskys zieht ebenfalls die Bilanz, dass die GEWALT […] selbst ein Erzeugnis der menschlichen KULTUR [ist].

Gruß - Ostfriese


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