Organtransplantation aus der Sicht einer Betroffenen

nereus, Donnerstag, 16.01.2020, 11:05 (vor 1564 Tagen) @ Revoluzzer4909 Views

Hallo Revo!

Da fast ausschließlich nur für eine Entscheidung geworben wird, halte ich es für notwendig auch einmal die andere Seite zu Wort kommen zu lassen.
Und über den Missbrauch dabei möchte ich überhaupt noch nicht nachdenken.
Wenn die Tür erst einmal einen Spalt offen ist .. [[sauer]]
Wir erinnern uns als die Wartelisten umgangen wurden.

„… Ich gab den Kampf um meinen Sohn auf, weil der Arzt sagte, Christian sei tot. Eine ungeheuerliche Situation: Ich wende mich von meinem Kind ab, das warm ist, lebendig aussieht und behandelt wird wie ein Lebender, weil der Arzt sagt, mein Kind ist tot …“

Quelle: https://gesundheitsberater.de/organspende-nie-wieder-organtransplantation-aus-der-sicht...

Renate Greinert, geboren 1943 in Krefeld, Studium der Pädagogik in Hannover und Braunschweig, elf Jahre Unterricht in Sonderschule und privater Vorschule, Mutter dreier Kinder. 1979 Austritt aus dem Schuldienst, Dozentin im Volkshochschulbereich. Seit dem Tod ihres ältesten Sohnes (1985), der zur Organspende „freigegeben“ wurde, intensive Auseinandersetzung mit der Transplantationsmedizin und dem damit verbundenen Menschenbild. Initiatorin des Seminars „Pro und Contra Organspende“ in Wolfsburg.

Seit mehr als 40 Jahren diskutieren Wissenschaftler darüber, ob der Hirntod der Tod des Menschen ist, wie die Transplantationsmedizin behauptet oder ob der Hirntod ein Moment im Sterben eines Menschen ist, Hirntote also sterbende Menschen sind. Mehr als 40 Jahre lang gibt es ernstzunehmende Proteste aller wissenschaftlichen Fakultäten dagegen, den Hirntod mit dem Tod des Menschen gleichzusetzen. Auf internationaler Ebene wird die Kritik immer stärker, vor allen Dingen seit bedeutende Befürworter des Hirntodkonzeptes, wie z.B Prof. Alan Shewmon, auf Grund ihrer Beobachtungen zu entschiedenen Gegnern wurden, Ich war am 19. Februar 2009 in Rom und habe an dem Kongress: „Zeichen des Lebens – Ist der ‚Hirntod‘ noch Leben?“ teilgenommen. Die Vortragenden dort waren entweder Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften oder gehörten vorwiegend zu den Wissenschaftlern, die noch unter Papst Johannes Paul II. eingeladen wurden, um ihre Sichtweise des Hirntodes darzulegen. Man kam damals zu dem Schluss: Der Hirntod ist erstens nicht mit dem Tod gleichzusetzen, zweitens hat die Wissenschaft neue Erkenntnisse, setzt man die bei schwersten Schädelhirntraumen ein, kann man etwa 70 Prozent dieser Menschen retten und die meisten von ihnen in ein normales Leben zurückführen. Der Vatikan veröffentlicht dieses Papier bis heute nicht. Stattdessen aber veröffentlichten diese Experten ihre Vorträge in einem Buch mit dem Titel „Finis Vitae“ und sie veranstalteten 2009 einen öffentlichen Kongress an dem jedermann/frau teilnehmen konnte. Das Interesse war riesengroß. Es waren Journalisten aus vielen Ländern der Erde anzutreffen, drei Fernsehteams, Kardinäle, Vertreter der Akademie der Wissenschaften, Franziskaner und Dominikaner, Ärzte, Interessierte, das einfache Volk.
Ich werde Ihnen im Laufe meines Vortrages, wenn ich zum Hirntod komme, die neuesten Ergebnisse davon mitteilen.
Bevor ich aber mit meinen Darlegungen beginne, möchte ich ganz deutlich darauf hinweisen, dass ich aus dem Blickwinkel der Patienten berichte, denen Organe entnommen werden und nicht aus dem Blickwinkel der wartenden Empfänger.
Daraus ergeben sich völlig verschiedene Sichtweisen.
Sollten unter den Zuhörern also auf ein Organ wartende Menschen oder bereits Transplantierte sein, wird Ihnen mein Vortrag sicher nicht gefallen, denn ich rede von den Bedürfnissen der sterbenden Organgeber und den Bedürfnissen seiner Angehörigen, und nicht von ihren Bedürfnissen, die völlig gegensätzlich sind.
Es liegt mir fern, wartende Organempfänger oder bereits Transplantierte kränken zu wollen, aber sie verstehen sicher, dass ich z. B. als Mutter eines sterbenden Kindes dafür Sorge tragen will, dass mein Kind in Ruhe und Frieden sterben darf, seinem Tempo gemäß, liebevoll begleitet, ohne dass irgendjemand an seinen sterbenden Körper schon Ansprüche anmeldet.
Mich hat die Situation gezwungen, zu begreifen, dass Mediziner, die einen schwersthirnverletzten Patienten betreuen, ihn als Organreservoir betrachten, den sie nicht um seiner selbst willen behandeln, sondern nur, um ihn als Organspender optimal für andere zu konditionieren.

Eine Sicht auf die auch Philosophen verweisen, das eine Leben wird gegen das andere aufgewogen.
Wer hat das Recht das zu tun?
Diese moralische Blase, die da wieder aufgeblasen wird, behagt mir nicht.
Da halte ich es inzwischen mit @Tempranillo - wenn die von Demokratie faseln, meinen sie in Wirklichkeit Diktatur.

Wer mehr dazu erfahren möchte, bitte hier entlang: https://gesundheitsberater.de/organspende-nie-wieder-organtransplantation-aus-der-sicht...

mfG
nereus


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