Privateigentum ist parasitär, Zinsen aber sind konstruktiv. Je höher, umso besser

Mephistopheles, Dienstag, 08.10.2019, 10:51 (vor 1655 Tagen) @ paranoia6176 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 08.10.2019, 10:54

Hallo Diogenes Lampe,

vielen Dank für die Mühe Deiner Darstellung. Mangels entsprechenden
Wissens kann ich die nur lesen, aber kaum bewerten.

Schließe ich mich an.

Bei Teilaspekten sieht das anders aus.
Du schriebst:

4. Die wirtschaftliche Ebene (Mittel des ökonomischen Kampfes,
Weltfinanzen, Finanz -und Kreditsystem mit parasitären Zinsen)


Das Adjektiv "parasitär" erinnert mich stark an einen Kumpel von Adolf
Hitler, der in der Entwicklung des tausendjährigen Reichs aber schnell
keine Rolle mehr spielte.

Tja.

Wenn Du Zinsen als parasitär bezeichnest, wie stehst Du dann zum
Privateigentum?

http://www.quickdict.de/showlat.php/18245_lat_de_privare.html

Privateigentum an sich hat keinerlei konstruktiven Einfluss auf die Gesellschaft. Es erfordert im Gegensatz einen großen Aufwand, das Privateigentum zu erhalten und zu schützen. Den gesamten Rechtsstaat und dazugehörigen Beamten und Justizapparat, die allesamt selber nicht produktiv sind, verdanken wir dem Privateigentum. Die Verstrickung geht so weit, dass man mit Fug und Recht sagen kann, nur wo es Privateigentum gibt, gibt es auch einen Rechtsstaat. Der ist um so ausgefeilter, je höher das Privateigentum in der Gesellschaft angesehen wird.

Anders die Zinsen. Die Zinsen zwingen das Privateigentum dazu, konstruktiv tätig zu werden, was es von Natur aus nicht ist. Daraus folgt auch, dass die erzwungene Konstruktivität des Privateigentums um so höher ist, je höher der Zinssatz.

Den Umkehrschluss dürfen wir derzeit erleben. Die niedrigen - oder nicht mehr vorhandenen Zinsen - sind ein großes Problem. Wenn sie negativ sind, dann bedeutet das nichts anderes, als dass Privateigentum schwindet (bis es zuletzt verschwunden sein wird).

Dadurch schwindet - wegen der mangelnden Konstruktivität - auch die gesellschaftliche Akzeptanz des Privateigentums. Das kann man überall sehen, wo Privateigentum immer weniger geachtet wird.

Die Verblödung ist bereits so weit fortgeschritten, dass die Gesellschaft die positive Rolle der Zinsen nicht mehr erkennt, dass wir wahrscheinlich eine Neuauflage des Sozialismus erleben werden.

Zum Schluss wird dann auch das Eigentum an der eigenen Person verschwinden. Unter Diokletian verloren die Römer das Recht an ihrer eigenen Person und damit die Niederlassungs-, Gewerbe- und Reisefreiheit.
Zum Glück sind die Leute bereits jetzt so verblödet, dass sie die Zusammenhänge nicht verstehen und sich nur wundern werden, wenn die Reichen erst mal an die Kandare genommen werden, dass sie dann, obwohl sie niemals daran gedacht hätten, selber zu Reichen werden, die es zu bekämpfen gilt.
Genau so wie in der Sowjetunion Kleinbauern mit ein paar Morgen Land und einer Kuh oder Schaf plötzlich zu Kulaken wurden.

Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

Gruß Mephistopheles


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