Es mag ja sein, dass diese Gase eine Wissenschaft für sich sind

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 14.09.2019, 15:34 (vor 1685 Tagen) @ der_Chris1607 Views

Aber es muss doch eine plausible Erklärung dafür geben, womit man in einem "normalen" Schacht zu rechnen hat, resp. was die Ursache dafür sein kann, wenn man da drin umkippt.

Lassen wir mal die ganz speziellen Fälle weg, wo sich in der Nähe eine undichte Gasleitung befindet und es konnte da was einfiltieren, oder Bergwerk in der Nähe (Grubengas - CH4), usw. Gehen wir von den üblichen Voraussetzungen aus.

Da schreibt Echo:
Was sich in Gruben öfter mal ansammelt ist CO. Auch CO2 ist schwerer als der Rest der Luft. Aber CO ist üblicherweise das, was die Leute einschläfert.

Du widersprichst:
UND CO SAMMELT SICH DORT NICHT, DENN WO SOLLTE ES HERKOMMEN?

Jetzt nehmen wir mal den Fall aus Österreich:

https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/tod-im-brunnen-obduktion-ergab-co2-vergiftu...

Hier wird es so erklärt, dass der Landwirt längere Zeit im Schacht unten gearbeitet hat, danach hat sich durch seine Atmung CO² gebildet, dass dann nach einer gewissen Zeit zum Übermaß geworden ist und ihn erstickt hat. Die anderen, die hinunter sind, um ihn zu retten, hats dadurch sofort erwischt.

Lassen wir das mal so stehen, - irgendwie kommt es mir seltsam vor, - aber egal. In diesem link wird es jedenfalls so erklärt:

https://www3.hhu.de/biodidaktik/Atmung/start/voraus/voraus4.html

und man sieht über die Tabelle auf der 2. Seite, dass sich durch die Atmung der O²-Gehalt vermindert und der CO²-Gehalt steigt.

Wenn mir das seltsam vorkommt, - wie ich vorhin gemeint habe, dann müssten doch zwei ausgewachsene Männer in den Kojen der Fahrerkabine eines Lastzuges, wenn sie einige Stunden bei geschlossenem Fenster (im Winter) schlafen, dann gar nicht mehr aufwachen.

Man spricht auch von Schwefelwasserstoff oder Ammoniak, - beides riecht stechend und muss doch sofort vom Menschen wahrgenommen werden. Aber auch diese beiden genannten Gase sind doch kaum in einem Brunnenschacht zu finden, da müssen doch wieder ganz spezifische Voraussetzungen in der den Schacht umgebenden Erde vorhanden sein.

Wo es ganz gut erklärt wird, das ist in diesem link:

https://www.agrarheute.com/wochenblatt/dorf-familie/gesundheit/brunnen-todesfalle-540447

Wieder wird beides angesprochen, - die Verringerung des O² und die Anreicherung durch CO². Ich denke mir, dass die Verringerung des O²-Anteils das Ausschlaggebende ist, zumal man ja auch beim extremen Bergsteigen auf den Bergen über 5.000 m die Symptome durch die "dünne Luft" kennt. In diesen luftigen Höhen wird wohl kaum der CO²-Gehalt zunehmen.

Noch eine Gefahr wird in diesem link angesprochen, nämlich die Anreicherung durch CO:

"Dabei starb ein Brunnenbesitzer an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Er wollte den Brunnen mit einem Erdbohrer mit Zweitakt-Motor-Antrieb vertiefen. Die Abgase blieben am Boden des Schachtes, der Mann vergiftete sich selbst."

Nun ja, das sollte man sich eigentlich vorher selbst denken können. Was ich nicht wusste, ist, dass das mit der Kerze nichts bringt. Denn in diesem link schreibt man:

Eine Kerzenprobe bringt nichts. Denn eine Kerze brennt noch bei 12 Prozent Sauerstoff.

Ohne jetzt das Ganze wissenschaftlich in die vielen Ausnahmefälle und besonderen Einzelfälle zu zergliedern, die in seltenen Fällen auftreten können, kann man also folgendes sagen:

Grundlage meiner Denkweise:
- Die Luft hat einen CO²-Anteil von 0,038. Der Mensch atmet aus, die verbrauchte Luft hat einen Anteil von 4% CO². Der O²-Gehalt ist üblicherweise in der Luft bei 21%, sinkt nach der Ausatmung dann auf 17% ab.

- CO² ist schwerer als Luft, es sinkt ab, und verdrängt dadurch auch den verbleibenden Anteil an O².

Meine Logik:
Wenn einer in einem Schacht umkippt, dann ist es in der Regel der O²-Mangel. Ob und inwieweit das durch die Ausatmung entstehende CO² "giftig" ist, - lasse ich mal dahingestellt. Der Casus Cnactus ist einfach nur der fehlende Sauerstoff.

Interessant ist für mich dadurch eines geworden: Die Klimaapostel warnen vor einer Erhöhung des CO²-Gehaltes von 0,038" auf 0,040% und erklären damit die Erderwärmung. Schön. Wenn sich nun in dem Schacht durch das Ausatmen die 4 % an CO² anreichern, was ja das 100fache der sonst in der Luft üblichen Konzentration enthält, dann müsste es doch im Schacht schon so warm sein, dass der Hintern brennt, oder nicht?

Mein Beispiel von dem 1,8 m tiefen Schacht (betonierter Boden, kein Brunnenschacht), wo der Mitarbeiter sofort nach dem Hinunterklettern abnickte, also, wo gar kein CO² durch die Ausatmung entstehen konnte, erkläre ich mir so:

Da der Deckel nicht luftdicht verschlossen ist und darauf (Gussdeckel) tagtäglich die Sonne scheint, wird durch die höhere Temperatur in dem relativ kleinen Schacht der Sauerstoff flüchtig und tritt nach oben aus. Deshalb hats den Mann nicht durch CO² erwischt, sondern durch fehlendes O².

Übrigens, - in diesem Falle hat es keine Todesfolgen gegeben, - der erste, der ca. 1 min. unten gelegen ist, konnte wiederbelebt werden, der zweite, der helfen wollte und den man rasch wieder herausgezogen hat, ist nach kurzer Zeit selbst wieder zu Bewusstsein gekommen.

Nun bitte ich den Fachmann, das zu kommentieren. Ich hätte schon gerne gewusst ob ich recht habe oder falsch liege. Insbesondere der Begriff der "CO²-Vergiftung" interessiert mich, weil dann müsste ich mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser aufpassen.


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