Wer hat den Größten?

Diogenes Lampe, Dienstag, 10.09.2019, 01:30 (vor 1684 Tagen) @ Mephistopheles8328 Views


Hallo Diogenes, da hast du ja ein Fass aufgemacht. [[zwinker]]


Saubere Trennung:
[image]
Größenvergleich eines Schiffes den chinesischen Admirals Zheng He mit
der Santa Maria, mit der Columbus Amerika entdeckte.

Wer hat jetzt die Welt erobert? Und warum?

Mir ist schon irgendwie klar, dass Sie als offenbar leidenschaftlicher Krieger gewisse Größenvergleiche als das ansehen, worauf es nicht nur bei Maria ankommt sondern auch in der Weltgeschichte. Aus Ihrer Santa-Maria-Frosch-Perspektive ist das natürlich toll, wenn der Wessi mit dem Kleineren dem Ossi mit dem Größeren mal so richtig zeigt, dass er den Größeren hatte, auch wenn es der Kleinere war.

Nun ja: Aber die Santa Maria hat meines Wissens nicht die Welt erobert und das chinesische Riesenschiff hatte es nicht vor. Und weil übrigens bisher noch überhaupt keine Macht die Welt erobert - sondern wenn, es immer nur vergeblich versucht hat, China aber schon vor beinahe 600 Jahren selbst mit seiner gigantischen Flotte kein Interesse zeigte, dies zu tun - sonst wäre sie sicher nicht vom Kaiser wieder abgewrackt -und das Geld in die Konsolidierung des Landes gesteckt worden - erübrigt sich natürlich auch die Frage nach dem Warum.

Sie suggerieren hier also mit ihrem Bildervergleich einen Wettbewerb, den es gar nicht gegeben hat und folglich auch keinen Sieger in einem solchen. Hätte es ihn aber gegeben, dann ließe Ihr Bildbeispiel sicher keinen Zweifel daran, wer da den Kürzeren gezogen hätte.

Nicht die 70-jährige Friedensepoche hat Europa geschadet, sondern das
globale Finanzsystem, das weiter munter nach Weltherrschaft strebte.


Das Finanzsystem ist kein Fremdkörper, sondern ein Gewächs Europas.
Natürlich gab es immer wieder Versuche, das Finanzsystem zu verbieten.
Entschieden wurde das aber letzten Endes im Bauernkrieg, der unter der
tatkräftigen finanziellen Mithilfe Fuggers siegreich für das Finanzsystem
ausging. Seitdem mist diese Frage innerhalb unseres Kulturkreises definitiv
entschieden. (Natürlich wird auch das einmal enden. Vorher muss aber die
Weltbevölkerung um einen Faktor >10, wahrscheinlich >100, vll. sogar >1000
abnehmen. Dann wird es kein Finanzsystem mehr geben.)
Natürlich hätte das auch anders ausgehen können, dann wären wir heute
ein Agrarland und hätten die Entdeckung Amerikas längst vergessen.
Ist es aber nicht, sondern der Weg Europas war seit dem Sieg der Fürsten,
die natürlich einen Finanzierung durch Geldhäuser benötigten und der
Stellungnahme Marin Luthers gegen die Bauern vorherbestimmt.

Das nenne ich mit Verlaub nicht ganz redlich diskutieren. Ich habe mich mit meiner Antwort streng auf den Zeitrahmen beschränkt, den Sie selbst mit ihrem Einwand gesetzt hatten und jetzt weichen Sie auf die Fugger -und Lutherzeit aus. Vom Finanzsystem, wie es sich im 15. und 16. Jh. entwickelt hat, reimen Sie sich aber auch nur Ihre Vorstellungen zusammen. Das ist legitim, hat aber weder Hand noch Fuß. Genausowenig wie Ihre satanische Theorie zur Bevölkerungsreduktion. Ich verstehe! Sie sind ja Mephistopheles und ich bin sicher, am Hof von Elisabeth II. und Prinz Philipp würden Sie sich längst SIR Mephistopheles nennen dürfen. Ich bitte daher aber um Verständnis, dass ich ihren faustischen Blindflug in die eugenische Historie trotzdem nicht mit fliege, zumal sich Ihr ursprüngliches Argument ja ohnehin auf die Zeit zwischen 1949 und 2019 bezog und meins halt auf das Finanzsystem dieser unserer Elisabeth-Prinz-Philipp-Epoche.


Da muss man sauber trennen zwischen Kriegern und Eunuchen, die Krieg
führen lassen. Eunuchen können eine Kultur nicht erhalten.

Krieger, Eunuchen, Kultur - auch hier kein wirklich substanzieller Einwand, sondern nur ein Blick in Ihre wunderliche kollektive Welt, wie sie Ihnen gefällt. Die will ich Ihnen aber gerne lassen. Gabs da in den 60ern nicht mal so einen Sandalen-Film "Als die Römer keine Schwänze hatten"?


Die späteren Römer waren keine Krieger mehr, sondern ebenfalls Eunuchen.

Sie mit ihren Eunuchen! Was wohl der alte Freud dazu gesagt hätte?

Die Kriege wurden von Söldnern geführt, die mit den Römern, die immer
weniger wurden, weil sie sich nicht mehr fortpflanzten, nichts zu tun
hatten.

Mag ja nach Ihren Vorstellungen so sein, aber Sie sprachen von der Pax Augustana, welche die Römer verdorben hätte. Ich wies Ihnen nach, dass diese Pax mit Frieden nichts zu tun hatte und nach dem Tod von Augustus der Krieg andauernder Zustand im Römischen Reich war. Sie bestätigen mir dies zwar prinzipiell, aber wollen nun erklären, dass die Römer in diesen 250 Jahren in der schönsten Friedensblase lebten, verzärtelten und die Fortpflanzung verweigerten, während die Söldner all die herzhaften, fortpflanzungsfördernden Kriege und Bürgerkriege führten?

Wie war das übrigens mit den Ostgoten? Die führten von Theoderich bis Teja einen Krieg nach dem anderen mit Rom und Byzanz. Doch das kam ihrer Geburtenrate offenbar auch nicht wirklich zugute. Am Ende war der Rest dann wohl völlig verweichlicht und aus purer Vergnügungslust in den Vesuv gesprungen? Eine Erklärung dafür könnte natürlich sein, dass nach dem Tod Theoderichs seine Töchter Amalaschwinta und Mataschwinta aus den tapferen Kriegern Waschweiber gemacht haben - ganz ohne den Umweg über die Dekadenz.


Das Reich war nicht überdehnt, sondern es gab keine Krieger mehr, nur
noch Söldner. Söldner konnten das Reich, welches von Kriegern erobert
wurde, nicht zusammenhalten. Können sie nie, weil Söldner müssen immer
einen Großteil ihrer Energie darauf verwenden, die Bevölkerung zur
Finanzierung heranzuziehen. sie führen immer einen 2-Fronten-Krieg.

Auch hier bestätigen Sie mir nur, dass die Pax keine war, was zu beweisen war. Ich fürchte darüber hinaus aber, dass sie sich da eine römische Geschichte zusammen geträumt haben, die in ihrer schönen Einfachheit am Ende doch zu schlicht ist, um darüber ernsthaft traumdeuten zu können.


Nein, wirkliche Lebenstüchtigkeit setzt keine Kriege voraus,

sondern ein reges und vor allem faires Wirtschaftsleben,


Oxymoron

Danke für den Link! Aber sind Sie dem selbst auch mal nachgegangen?

Dekadenz ist eine Frage der Religiosität. Wer keine mehr hat, ist nicht
mehr rückverbunden.

Wie? Wer keine Dekadenz mehr hat, ist nicht mehr rückverbunden? Da könnten Sie recht haben! Aber wie verhält es sich dann mit den Dekadenten, die immer wieder die Sau rauslassen? Sind das dann die wahrhaft Religiösen? Dieser Gedanke dürfte im Vatikan sicher sehr willkommen sein. Mit dem können Sie es dort glatt zum Kardinal bringen.

Der innere Zusammenhalt ist eine Frage der Religion.

Auch diese Theorie wird Ihnen jede anständige Mafia bestätigen, die was auf sich, Mama und die Familie hält.

Es ist so rum: Zuerst schwindet der innere Zusammenhalt. Dann ist Religion
nicht mehr Alltagspraxis und kann e keine Rückverbindung mehr
bewerkstelligen.

Es gab aber wohl auch Kriminalfälle - ich glaube, es war bei der Cosa Nostra - wo zuerst die Religion verschwand und dann erst der innere Zusammenhalt. Andere Fälle von Religionsschwund sollen sogar den inneren Zusammenhalt erst richtig gestärkt haben. Vielleicht weniger bei der Sizilianischen Mafia, aber z.B. bei den Triaden, als die gemerkt haben, dass schon ein abgeschnittener Finger jede Religion ersetzen kann.

Als Folge wird sie den Menschen immer gleichgültiger.

Stimmt! Es wäre wohl doch besser, wir Menschen würden, wie der Koran es will, wenigstens fünf mal Richtung Mekka beten und öfter unsere Frauen verprügeln, damit uns der Volkstod erspart bleibt.

Wenn Religion gleichgültig geworden ist, dann äußert sich das als
Religionsfreiheit.

Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen, dass dann, wenn einem die Religion gleichgültig geworden ist, man sich dann selbst ausgerechnet eine Religion aussucht. Denn das wäre ja Religionsfreiheit. Und die führt dann schnurgerade in die Dekadenz? Da kommt es wohl dann wohl auf die einzig richtige an, die nicht in die Dekadenz führt? Welche wäre das denn? Vielleicht hätte ich ja doch auf Pfaffentochter Merkel hören -und wenigstens fünf mal am Tag Blockflöte spielen sollen?

jeder kann sich seine Religion aussuchen, was vorher
undenkbar war. Schließlich kommen fremde religionen auf - wie das
Christentum. Die zerstören dann die letzten Reste. Erst ab diesem
Zeitpunkt ist eine Kultur übernahmereif durch fremde Kulturen.

Beim Teutatis! Sich seines eigenen Verstandes bedienen? Ihn nicht von anderen leiten lassen? Das ist wahrlich undenkbar und geht ja nun gar nicht! Da hat Großinquisitor Mephistopheles völlig recht! Wer hat in Ihrem Beispiel übrigens die ersten Reste zerstört? Vorsicht! Nennen Sie mich wieder Oxymoron, nenne ich Sie Tautologe!


Nur der Tod ist eine Lösung. Die Sehnsucht nach einer Lösung ist
Todessehnsucht.

Wie soll das jetzt bloß ein Mathematiklehrer seinen Schülern beibringen?

Leben ist Kampf. Früher wussten das alle. Aber
mittlerweile scheint sogar dieses Wissen verloren gegangen zu sein.

Hätten das früher alle gewußt, dann frage ich mich allerdings ganz praktisch, wie dann dieses Wissen hat überhaupt verloren gehen können? Aber womöglich gabs ja Anno Früher ganz plötzlich eine Alzheimer-Epidemie, die wie ein Meteoriteneinschlag von jetzt auf gleich alle Hirne aufgeweicht hat? Aliens?

Gruß zurück und nichts für Ungut! [[zwinker]]


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