drei Hände voll

Weiner, Montag, 02.09.2019, 19:23 (vor 1669 Tagen) @ stokk2107 Views

Oder irre ich mich?

Nicht sehr, werter Stokk!

Man kann nicht gegen die Kriegstreiber vorgehen, solange man nicht erkennt, um welchen Krieg es sich handelt (und wer die eigentlichen Kriegstreiber sind). Denn im öffentlichen Diskurs geht es um Demokratie und Freiheit und Menschlichkeit, die es zwar bei uns hier in EU und in den USA flächendeckend gibt - aber nicht im pöhsen Russland. In Russland herrscht brutale Diktatur und Menschenverachtung. Und wir müssen unbedingt den russischen Bürgern zur Demokratie verhelfen. Das waren auch die Argumentationsmuster von Roosevelt und Churchill gegen Hitler und die Deutschen - ich bemühe wieder meinen Vergleich.

Tatsächlich ging es Roosevelt und Churchill nicht um das arme und von Hitler geknechtete deutsche Volk - Feuerstürme in Hamburg **) und Dresden etc. etc. etc. etc. sprechen dagegen. Vielmehr ging es um machtpolitische Konkurrenzen sowie um das wirtschaftliche Potential, das im Falle Deutschlands nicht in natürlichen Ressourcen (wie in Russland) sondern auf wissenschaftlichem und technologischem Gebiet lag.

Und ähnlich ist die Situation heute wieder mit Russland. Dieses Land, eine Gastankstelle mit Nukes im Keller, nervt einfach! Es hat sich nach 1999 freigemacht wie Hitler nach 1933, hat sich (und vor allem seine Streitkräfte) modernisiert. Und nun blockiert es den Transatlantikern die wirtschatliche und geopolitische Ausbeutung der eurasiatischen Landmasse. Es hockt da, bläht sich auf und furzt in die Gegend, etwa nach Syrien.

Was also tun? Aus Sicht der Transatlantiker und NWOler ist es klar: man lässt Russland und Putin, wie einst das "Dritte Reich" und Hitler, einfach weitermachen: man lässt sie in ihr Schicksal rennen - und wartet ab, bis Russland, wie Hitler, damit beginnt, Fehler zu machen und den Bogen zu überspannen. Und zu stolpern.

Dieses Dutzend Strategen im Hintergrund hat Zeit. Denn sie haben nichts zu verlieren, sie brauchen auf niemand Rücksicht nehmen, sind vollkommen abgesichert - und können nur gewinnen. Auch am Krieg und Wiederaufbau, wenn es so weit gedeihen sollte. Und notfalls kommt man zu einer Absprache mit China. Es hängt allein davon ab, wie (klug) Russland weiter agiert.

Man kann gegen diesen "schwarzen Schritt" der Ausbeutung nur aufstehen, wenn man dessen Denken und wahre Ziele durchschaut hat. Und man sollte eigentlich in der Lage sein, solchen diabolischen Bestrebungen eine positive Vision entgegen zu setzen - auch und gerade im öffentlichen politischen Diskurs: einen (globalen) Plan des Friedens, der wirtschaftlichen Entwicklung und des Schutzes der planetaren Natur. China versucht, diesen Weg einzuschlagen, aber es gibt natürlich genug Gründe, hier mißtrauisch zu sein. Die Bewegung müsste von den Menschen ausgehen, und nicht von Staaten.

Erst auf dem Hintergrund einer solchen alternativen, globalen Vision und positiven Option kann das verwerfliche Agieren der aktuellen Machthaber kritisch ins 'richtige Licht' gesetzt werden. Und erst dann gibt es auch Gründe, die wahren Umtreiber und Strategen bloßzustellen und "anzuklagen". Die beugen aber auch hier vor, indem sie sich selbst fortlaufend grün und humanistisch darstellen: siehe etwa die ganzen Stiftungen der 'wirtschaftlichen Elite' (voran Warren und Gates) - Vorbild ist hierbei der alte Rockefeller, wie er in New York auf der Straße Dollars verteilt ...

So bleiben wir also verwickelt in Konfliktthemen, die die Medienmanipulateure für uns inszenieren - die in Wirklichkeit aber gar nicht existieren (paralleles Beispiel ist die Klimadebatte). Ich habe das in einem anderen Beitrag als "Schattenboxen" bezeichnet: wir werden zum Zuschauer im Schattenbox-Theater gemacht, damit die wahren Konflikte nicht sichtbar werden. So kommt es, dass sich @SevenSamurai über die FAZ aufregt, während doch das eigentliche Problem (über das er, wenn schon, sich aufregen könnte), die oben genannten Konzentrationsprozesse und Revierkonflikte innerhalb des global agierenden Kapitals sind.

Danke für Deine Frage!

Weiner

** Man hat in den USA vor dem Bombardement Hamburgs extra eine kleine Stadt mit Fachwerk und in der in D üblichen Bauweise aufgebaut, um zu erproben, wie man am besten einen Feuersturm entwickeln könnte (der dann zu zusätzlichen Winden und Sauerstoffverzehr führt).


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