Logischer Schluss

Falkenauge, Freitag, 30.08.2019, 15:55 (vor 1695 Tagen) @ Andudu2032 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 30.08.2019, 15:58

Aber die Materialisten sind wohl in den Ruhezustand der Materie
zurückgesunken. [[zwinker]]


...dass die irgendwo nach dem ersten Zehntel des langen Textes aussteigen
und sich nicht zum Kern deines Anliegens, ganz am Ende, vorarbeiten.

Bitte nicht mißverstehen, der Text ist durchaus irgendwie ästhetisch
ansprechend, aber viel zu glaubensbasiert, ich bringe ein Beispiel:

"Andererseits bedeutet der Tod, dass sich die drei höheren
übersinnlichen Wesensglieder aus dem physischen Leib lösen und in die
geistige Welt zurückkehren, aus der sie stammen. Damit muss der physische
Leib, – von den Kräften verlassen, die ihn am Leben hielten, beseelten
und durchgeistigten – zerfallen, d.h. seine materiellen Stoffe müssen in
die Elemente zurückkehren, aus denen sie entnommen und in die menschliche
Gestalt zusammengefügt wurden."

Zu der Aussage kommst du durch folgenden, nur scheinbar logischen,
Schluß:

"dass sich die Zellen des menschlichen Organismus durchschnittlich alle
7 bis 10 Jahre erneuern, wobei allerdings die Erneuerungsrate bei
verschiedenen Zelltypen sehr unterschiedlich sei.2 Die physischen Stoffe
des Leibes wechseln also, der Leib bleibt aber derselbe.

Das bedeutet, dass die Materie das Sekundäre ist. Der physische Leib ist
nicht der Stoff, denn der wird ständig ausgetauscht, sondern die Form, in
die der wechselnde Stoff hineingebaut wird.So gesehen, sind nicht nur das
Ich, der Seelenkräfteleib mit der inneren Seele und der Lebenskräfteleib
als übersinnliche Wesensglieder sinnlich unsichtbar, sondern auch der
physische Leib als Formgestalt selbst. Nur die ihn ausstopfende Materie
wird sinnlich wahrnehmbar. Der ganze Mensch ist im Grunde ein sinnlich
nicht sichtbares, übersinnliches Wesen.

Daraus folgt, dass das geistige Menschen-Ich mit seinen
übersinnlichen Wesensgliedern natürlich schon vor der Geburt in einer
übersinnlich-geistigen Welt vorhanden gewesen sein muss."

Mit dieser Argumentation kannst du nicht mal mich überzeugen. Aus der
Tatsache, dass der Körper sich permanent selbst erneuert, folgt genau gar
nichts, außer dass er halt eine sehr komplexe biochemische Maschine ist,
die sich ohne nennenswerten Informationsverlust selbst repariert! Das ist
zwar eine erstaunliche Leistung, aber lässt keinen Rückschluß auf eine
übersinnliche Welt zu. Vielleicht sah Steiner das irgendwie anders, aber
ich kann dem nicht folgen.

Dass der Text "viel zu glaubensbasiert" sei, weise ich zurück, Andudu. Es ist alles aus Beobachtung und logischem Denken aufgebaut.

Zu der ersten Aussage komme ich nicht durch den "scheinbar logischen Schluss" der zweiten Aussage. Diese unterstützt nur die erste, die aus der vorangehenden Argumentation logisch folgt, dass die stofflichen Gestalten von Pflanze, Tier und Mensch nur durch jeweils höhere Kräfte erklärbar sind, die die Stoffe in die jeweilige physische Gestalt hineinzwingen, die sie von sich aus niemals annehmen können.
Folglich muss auch der stoffliche Leib in sich zusammenfasllen, wenn sich die höheren Kräfte herausziehen. Das ist der logische Schluss.

Begriffe wie "Seelenkräfteleib" rücken die Sache dann endgültig in die
Esoterik- oder meinetwegen anthroposophische Ecke (aus der du ja zu kommen
scheinst).

Es kommt hier auf den Namen gar nicht an. "Seelenkräfte" sind von jedem erfahr- und beobachtbare Phänomene, und mit "Leib" ist ihre lokal begrenzte Formation gemeint. Insofern hat das mit verschwommener "Esoterik" überhaupt nichts zu tun. Ich beziehe mich hier auch bewusst nicht auf die Anthroposophie, sondern auf das, was jeder unabhängig davon beobachten und mit logischen Gedanken durchdringen kann.


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