"Butter bei die Fische geben"

Ostfriese, Freitag, 30.08.2019, 09:16 (vor 1673 Tagen) @ Silke2042 Views

Liebe Silke,

die von 1821 bis 1825 im Königreich Hannover durchgeführten Landvermessungen führten Carl Friedrich Gauß zu der Erkenntnis, dass man die Krümmung einer Fläche allein durch Messungen auf der Fläche bestimmen kann, ohne den die Fläche umgebenden Raum zu benutzen – die Krümmung einer Fläche ist eine innere Eigenschaft der Fläche selbst. Gauß sprach von einem 'theorema egregiums' – von einem 'köstlichen Theorem'. Aus einem ausschließlichen Interesse an der 'Mathematik um der Mathematik' willen – 'l’art pour l’art' – verallgemeinerte Bernard Riemann 1854 in seiner Habilitationsschrift die Gaußschen Ideen auf höherdimensionale geometrische Gebilde, die man heute 'Riemannsche Mannigfaltigkeiten' nennt. Diese formalen Abhandlungen der Mathematik führten Albert Einstein dann im 20. Jh. zu Anwendungen und Erkenntnissen in der modernen Physik: 'Kraft gleich Krümmung' und die 'Gravitationskraft entspricht der Krümmung der Raum-Zeit-Mannigfaltigkeit'.

Die Inhalte vieler Abhandlungen der alten Physik aus dem 19. Jh. wurden damit neu interpretiert und traten in neuem Gewande wieder auf – alles ganz einfach, wenn die mathematischen Formalismen verstanden werden.

E. Zeidlers Ausführungen – die DDR konnte und wollte wohl auch nicht auf ihn verzichten – darfst du nur mit sehr sehr viel Mut zur Lücke diagonallesen! Im Sinne @Ashitakas gilt ja: "Der Ursprung aller Macht ist das Wort, nicht dessen Verständnis!"

Das schwindende Interesse an debitistischen Fragestellungen im Forum hat damit zu tun, dass im Laufe der vielen Jahre die Ausarbeitungen sehr umfangreich und auch unübersichtlich geworden sind. Sie wurden zu einer unübersichtlichen 'chaotischen' Zusammenstellung debitistischer Inhalte, die fast ausschließlich aus Diskussionstexten besteht, aus denen die Themen mühselig extrahiert werden müssen, und die viel zu wenige thematische Fließtexte erfasst. Das ist auch ein großer Nachteil des Archivs. Es fällt neuen Lesern und vor allem neuen Usern, die etwas zum Thema beitragen möchten, vllt sehr schwer, sich wegen eines enormen Aufwandes an Raum und Zeit im Rahmen von Diskussionen in den Debitismus einzuarbeiten. Ich kann das als debitistisch Spätberufener nur bestätigen. Die Begründer des Debitismus haben sich zurückgezogen und neue debitistisch interessierte Schreiber gibt es nur noch sehr selten.

Es geht jetzt darum, Ordnung in die Vielfalt der bisherigen debitistischen Ausführungen des Gelben-Forums zu bringen. Das wachsende Chaos der bisherigen Ausführungen sorgt gleichzeitig dafür, dass die zukünftigen Darlegungen in einer übergreifenden, stringenten und widerspruchsfreien Ordnung bewusstwerden und dass altbekannte debitistische Gesetzmäßigkeiten sozusagen als 'Nebenprodukt' wieder in neuem Licht erscheinen.

Die Fassungslosigkeiten werden uns ereilen: Macht und Geld sind Passiva und was ist das menschliche 'Sein'?

Die Darstellungen werden natürlich nicht in den formalen Sprachen vorliegen, die das MPI MiS, Leipzig, untersucht, sondern werden umgangssprachlich formuliert. Dabei sind jetzt die Wortwahl, die Formulierungen, die Rechtschreibung von zentraler Bedeutung – besonders aber die Zeichensetzung (Kommata), die ja erst den Rhythmus, die Dynamik, die Pausen, das Lesen und damit erst das bewussten Denken ermöglicht.

Na dann...toi.toi,toi[[top]]

Das gilt vor allem für Dich und @Ashitaka et al. – weil ihr eine Generation jünger seit als ich, stehen euch Raum und Zeit noch weit offen.

Besonders bei langen Radtouren durch die Münsterländer Parklandschaft und entlang der letzten naturbelassenen Abschnitte der Ems erahne ich die Zusammenhänge, ohne sie zu Hause am Schreibtisch ausformulieren zu können. Wie gesagt: all is one.

Liebe Grüße – Ostfriese


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