Erzähl das nicht den Bienen und Bären!

Weiner, Freitag, 23.08.2019, 21:05 (vor 1705 Tagen) @ Mephistopheles4337 Views

Hallo Mephisto!

Du schreibst:

Sparen ist unmöglich. Alle Werte verfallen. Der Honig wird entweder
während seines Haltbarkeitsdatums verbraucht oder er ist Abfall und wird
von Motten gefressen.

Beide projizieren wir in die Natur einen menschlichen Begriff hinein. Ich sage, dass der Winterspeck des Bären und das Honigsammeln eine Form von Sparen und Vorfinanzierung seien (von letzterer handelt der Gedankengang hier).

Du interpretierst in den Honig und Speck einen 'ökonomischen WERT' hinein, der offenbar zerfallen kann.

Ich überlasse die Beurteilung dem gesunden Menschenverstand, welche Projektion angemessen und zulässig ist. Honig und Bauchspeck sind jedenfalls ein Teil der Existenz von Bienen und Bären.

Und es reicht doch vollkommen, wenn der Honig und der Bauchspeck eine halbe Vegetationsperiode "durchhalten" - und in dieser Zeit verfällt ihr Wert auch gar nicht, sondern er wird, wie Du korrekt schreibst, VERBRAUCHT, es wird NUTZEN aus ihm gezogen. Und der schwäbische Bauer, wenn er anspart, dem reicht es, wenn das Geld wenigstens ein paar Jahre im Wert stabil ist, denn dann kann er sich aus dem Angesparten eine neue Scheuer zum Einlagern von Heu bauen (ich vermeide den Begriff des Sparens hier, um Dich nicht allzu sehr zu verletzen ...).

Neben dem Sparen hat die Natur noch die Mehrarbeit im Programm, die ebenfalls der Vorfinanzierung etwa von neuer Lebendigkeit dient, etwa wenn während der Brutpflege die Eltern beim Futtersammeln ein Vielfaches ihrer sonstigen täglichen Aktivität leisten müssen.

Deswegen: die lebendige Natur hat das Problem der Vorfinanzierung gelöst. Sonst würde es sie nicht geben.

MfG, Weiner


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