Klingt, wie hier im Forum abgeschrieben...aber gut so, mehr davon! :-)

Silke, Sonntag, 16.06.2019, 17:30 (vor 1769 Tagen) @ Phoenix54403 Views
bearbeitet von Silke, Sonntag, 16.06.2019, 17:51

Lieber Phoenix5,

Wie gesagt, habe ich das Buch gerade erst zu lesen begonnen und kann dir
nur überblicksmäßig sagen, was darin behandelt wird. Andere werden es
schneller lesen als ich, da ich zur Zeit und auch die kommenden Monate mit
anderweitigen, persönlichen Dingen beschäftigt bin.

Das kenne ich.[[herz]]

Das Buch ist zuerst eine scharfe Kritik am Tauschparadigma

Sehr schön.

und am
Regressionstheorem Mises´.

Mises?
Ist das nicht der, der Geld nicht verstanden hatte?
"Was ist Geld?
Mises gibt eine klare Definition von Geld. Geld, so Mises, ist das allgemein akzeptierte Tauschmittel.
Geld ist ein Gut wie jedes andere Gut auch, mit der Besonderheit, dass es das Gut ist, das sich am einfachsten gegen andere Güter eintauschen lässt.
Geld ist, so Mises, weder ein Produktions- noch ein Konsumgut. Damit folgt Mises der von Karl Gustav Adolf Knies (1821 – 1898) vorgeschlagenen „Dreiteilung“ der Güter: Produktionsgüter, Konsumgüter und Tauschmittel.
Geld ist kein „Recht“ oder ein „Anspruch“ auf das Volkseinkommen – eine Interpretation, wie sie von einigen Ökonomen zuweilen immer noch vertreten wird; das wird im Folgenden noch deutlich werden."
https://www.misesde.org/?p=3566
Puuuh.

Es zeigt anhand
anthropologischer/ethnologischer Quellen (etwas, das einem die
Tauschtheoretiker immer vorenthalten), dass es vor dem Staat kein Geld,
keine Märkte, keinen Handel usw. gab, sondern eine Solidargemeinschaft.

Ja. Das ist entscheidend.
Kein Geld,
keine Märkte
kein Handel

Es arbeitet den offensichtlichsten Fehler der österreichischen Schule
heraus und fragt, wie ein Ding namens "Geld" einen inneren Wert besitzen
kann, wenn es doch bis dahin keine Überschüsse gibt, die man damit kaufen
kann.

"Geld hat keinen Wert".
@Ashitaka

Es zeigt ganz klar, dass "Wirtschaften" keine Spaßveranstaltung ist, die
sich aus dem freiwilligen Tausch ihrer Teilnehmer speist, sondern eine
Zwangsveranstaltung des Staates, dessen Urprünge in der Gewalt, im Tribut
und schließlich der heutigen Steuer zu suchen sind (auch die Abfolge
Waffenmetall, Münzregal, staatliches Geldmonopol wird aufgeschlüsselt ->
Ausgabe von GZ, in welcher Form auch immer, nur gegen Verschuldung und
Pfand). Es zeigt, dass Wirtschaften der Zwang (!) zum erwirtschaften eines
Überschusses ist und es nie um das "haben dürfen/können", sondern das
"haben MÜSSEN" zum TERMIN geht (dem Termin ist ein eigenes Kapitel
gewidmet: "Termin schlägt Tausch").

Dann hat er hier gut mitgelesen und verstanden.
Wer das kann, dem kann man nur gratulieren und alles gute wünschen, bevor ihn die "anerkannte Lehre" zerreisst.

Es geht ebenso wie dottore (der mehrmals erwähnt/zitiert wird) in
"Gewaltmetall
Gold"
davon aus, dass Gold das erste Waffen- und Rüstungsmetall war
usw. usf.

Z.B. Dolche von Ur und Tutanchamun sogar mit "noch wertvollerem Meteoriteneisen"(wohl wahrscheinlich eher Zeremonialgeräte, aber eben auch zum töten).
Meistens hat es ja schon eine Steinkeule getan (Ägypten/Südamerika).

Inwiefern er dann auch mit PCMs Debitismus übereinstimmt bzw. inwieweit
dieses Thema darin behandelt wird, weiß ich noch nicht, gehe aber stark
davon aus, dass es da wenig Diskrepanzen gibt: Wer nämlich die
Machttheorie verstanden hat und darauf aufbauend die privaten
Schuldkontrakte zur Erwirtschaftung des GZ, für den ist es nur mehr ein
winziger Schritt um dottore im Wesentlichen zuzustimmen, v.a. weil
Letzteres ja bloß noch die Beschreibung der realen Abläufe wiedergibt und
sich nicht in ideologischen Hirngespinsten verliert.

Ganz genau.
Erwirtschaftet wird aber in Einheiten des Steuerzahlungsmittels StZM, da die Abgabe das entscheidende Element im ZMS ist.
Private Schulden entstehen ja erst nach den Steuerschulden dabei, dass alle sich StZM verschaffen müssen ohne sich die Köpfe einschlagen zu dürfen (das sanktioniert der Zwingherr mit seinem Codex).
Also wurde das Gesetzliche Zahlungsmittel erst nach dem StZM definiert.

Wer heute behauptet,
dass im Goldstandard Gold als Tauschmittel fungierte, hat sich eben noch
nie in die realen Abläufe eingelesen. Da gibt´s eigentlich nichts zu
diskutieren.

Es ist eben nicht einfach, aus dieser "Geld-ist-ein-Ding-Illusion" heraus zu kommen weil ich doch die Beurkundungen von Geldeinheiten (Euroscheine, Scheidemünze, Silberzwanziger und Goldhunderter) in der Hand halten und horten kann.
Das hat aber alles nur genau so lange den nominellen Wert, wie dieser vom Machtsystem verteidigt und zugewiesen wird.
Selbst ein Rolls-Royce ist wertlos ohne Strasse und staunendes Publikum oder wenn mein Steuerbescheid herein flattert - da brauche ich Geldeinheiten.
Wertvoll ist höchstens die Option auf einen Rolls-Royce zu der Zeit, wenn man meint, ihn zu brauchen.
Genau die hat man, wenn man Geld hat.

Liebe Grüße
Silke


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