Meyssan über Europas Vasallenstatus

Tempranillo, Mittwoch, 08.05.2019, 14:59 (vor 1809 Tagen) @ Tempranillo4030 Views

Thierry Meyssan:

Die Europäische Union, auf kurze und auf lange Sicht

Die Geschichte der Europäischen Union zeigt, dass diese Organisation nie im Interesse der Völker Europas entwickelt wurde, sondern gegen Russland.

Das ist der Grund, warum Wladimir Putin im Jahr 2007 in die Europäische Union kam, um seine durchschlagende Rede in München zu halten. Er erinnerte die Europäer daran, dass ihr wirtschaftliches und politisches Interesse sowie ihre ethischen Anforderungen mit Moskau übereinstimmten und nicht mit Washington. Alle hörten ihm zu, aber niemand nahm seine Unabhängigkeit wahr.

Die Bürger der Europäischen Union, die ihr Parlament am 25. und 26. Mai wählen werden, bereiten sich vor, die falsche Wahl zu treffen. Mit Blick auf ihre unmittelbaren Probleme zögern sie zwischen verschiedenen Prioritäten. Wenn sie stattdessen ihre Geschichte über einen langen Zeitraum analysierten, würden sie den Ursprung ihrer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Probleme erkennen und zweifellos anders darüber entscheiden.

Das ist der Grund, warum Wladimir Putin im Jahr 2007 in die Europäische Union kam, um seine durchschlagende Rede in München zu halten. Er erinnerte die Europäer daran, dass ihr wirtschaftliches und politisches Interesse sowie ihre ethischen Anforderungen mit Moskau übereinstimmten und nicht mit Washington. Alle hörten ihm zu, aber niemand nahm seine Unabhängigkeit wahr.
(…)
Schließlich hat die Europäische Union vor allem nie für den Frieden gekämpft, sondern nur für ihre angelsächsische Herrschaft. Sie hat alle US-Kriege unterstützt, selbst den Krieg gegen den Irak, den Frankreich und Bundeskanzler Schröder ja angeprangert haben. Sie überlässt feige ihre Mitglieder ihrem Schicksal: ihr eigenes Territorium, im Nordosten von Zypern, wird durch die türkische Armee, Mitglied der NATO, besetzt, ohne je den geringsten Protest geäußert zu haben.

Die Zukunft

Nach einem Dreivierteljahrhundert des Vasallentums zögern die gegen die europäischen Verträge eingestellten politischen Parteien, ihre Prioritäten festzulegen: sollen sie zunächst ihre Unabhängigkeit von den Angelsachsen einholen, oder ihre Kultur gegen die der Araber und Türken verteidigen? Nun, das zweite Problem hat seinen Ursprung im Ersten und nicht umgekehrt.

Es ist hier nicht die Rede von einer Pseudo-Überlegenheit einer Kultur über eine andere, noch von Religion, sondern es geht darum, die Unmöglichkeit festzustellen, dass zwei verschiedene soziale Ordnungen nicht nebeneinander in der gleichen Gesellschaft koexistieren können. Einfacher ausgedrückt, man kann nicht Sonntag und Freitag zugleich feiern.

Es ist ihrer Abhängigkeit geschuldet, dass die Europäer sich eine Multi-Kulti-Gesellschaft ausgedacht haben. Sie funktioniert nicht bei ihnen. Und nur unabhängig wird es ihnen gelingen, ihre europäische Kultur zu retten.

https://www.voltairenet.org/article206460.html

Die letzten drei Absätze entsprechen zu hundert Prozent meinem Standpunkt. Wenn ich das schreibe, werden das viele im gedanklichen Papierkorb entsorgen.

Vielleicht wirken die Aussagen besser, wenn sie von Thierry Meyssan kommen, was ja nur zu begrüßen wäre?

Meyssan erklärt Multi-Kulti und folglich auch Massenimmigration und Islamisierung als Folge der angloamerikanischen Herrschaft über ganz Europa, nicht etwa mit dem Hinweis auf linksrotgrünversiffte HampelmännerInnen in Parlamenten und Medien.

An den Machtverhältnissen werde wir wenig ändern können. Was uns bleibt wäre der Versuch, sich gegen alles, was das Imperium an propagandistischem Lügengift absondert, zu immunisieren.

Putin erinnerte die Europäer daran, dass ihr wirtschaftliches und politisches Interesse sowie ihre ethischen Anforderungen mit Moskau übereinstimmten und nicht mit Washington. Alle hörten ihm zu, aber niemand nahm seine Unabhängigkeit wahr.

Diese Übereinstimmung wäre in Svjatoslaw Richters furioser Interpretation von Beethovens Klaviersonate No. 23, Appassionata, nachzuerleben:

https://www.youtube.com/watch?v=rKwzud6zIYA

Wir hören einen Russen (oder gar Deutschen?), der für Beethoven lebt und sich zerreißt. Der gemeine BRDling spuckt darauf. Ihm ist's bestimmt zu wenig Lärmentfaltung und außerdem rockt es nicht.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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