Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 06.05.2019, 20:50 (vor 1788 Tagen) @ Rain6353 Views

Natürlich sieht man im täglichen beruflichen Leben (egal, welche Sparte) immer wieder die Bibel bestätigt (Matthäus 22.14). Die Frage stellt sich aber, ob das oftmals nur der Dummheit und Unwissenheit entspringt, oder ob das Methode ist.

Dass man nach dem Funktionieren der EU die familiäre bäuerliche Landwirtschaft kaputtgemacht hat, wissen wir alle. Was aber wurde als Alternative angesteuert? Die Agrarindustrie, wo man erst bei einigen 100 ha anfängt, zu agieren. Schön. Jede Maschineninvestition rechnet sich da ganz anders. Voraussetzung: Man bringt den Anteil an Handarbeit, resp. wofür man Arbeitskräfte benötigt, auf ein absolutes Minimum. Schön.

Dabei muss man aber in anderen Kategorien denken, was den Einsatz von Genmaterial, Pestiziden, etc. betrifft. 2 x 2 ist nun mal 4, und nicht mehr. Natürlich provoziert das auch der Verbraucher sowie die ihn zu beliefernden Handelsketten wie Aldi, Lidl, etc. Warum: Er will alles immer noch billiger haben. Der Gesundheitsfaktor ist dabei Nebensache, - allenfalls in verzerrter Form noch das Alibi.

Wenn ich mir die Lebensmittelkurve für den Verbraucher in den letzten Jahrzehnten zu Gemüte führe und das mit der Kurve des Einkommens der Landwirte gegenüberstelle, dann wird das für jeden transparent.

Was bedeutet das für Otto Normalo: Jeder, der versucht, dieses Billig-engros-System zu durchbrechen, weil er auf Qualität und vor allem auf seine Gesundheit achtet, weiß, dass er mehr Zeit für seinen Einkauf ansetzen muss. Er besucht die Hofläden, sowie andere Ressourcen, wo man vernünftig produzierte Lebensmittel bekommt. Er bezahlt auch mehr dafür als der Aldi-Kunde.

Jeder, der in der Lage ist, etwas für seinen Teller selbst zu produzieren, ist schon auf der Gewinnerseite. Auch, wenns "nur" ein Schrebergarten ist. Jeder im Hamsterrad Eingespannte, der noch auf dem Land die Möglichkeit hat, irgendwas in pcto. Nebenerwerbslandwirtschaft zu produzieren, hat schon das große Los gezogen.

Nein, er braucht nichts davon zu verkaufen, sondern nur damit seine Familie (vielleicht in erweiterter Form, - Schwager, Neffen, etc.) damit zu ernähren, - dann ist er bereits im Spitzenbereich. Klar ist er automatisch ein Revoluzzer, weil er sich nicht ins System eingliedert. Aber er schafft sich damit eine autonome (autarke) Basis, wodurch er auch dann etwas zu essen hat, wenn man den Strom abstellt und bei Aldi nicht mehr die automatischen Türen aufgehen.

Und noch was ganz anders kommt dazu: Durch die Versorgung des Nahbereichs der Familie mit den näheren Anverwandten durchbricht man die zunehmende Entfremdung, - man trifft sich bedeutend öfter, nicht nur mehr zu Hochzeiten und zu Beerdigungen.

Na ja, - ich bin da wahrscheinlich etwas zurückgeblieben, - aber ich freue mich schon, wenn ich in naher Zukunft zugunsten meines Sohnes meine langjährige Tätigkeit an den Nagel hänge und mich "anderen" Tätigkeiten widmen kann. Klar habe ich genügend Grund und Boden zur Verfügung, - und dann wird das Kalb, das Schwein, ein Schaf, 2 - 3 Truthähne, mehrere Hühner, und vor allem viel Gemüse zur Realität. Hab schon früher Bio-Gemüse angebaut, - ich weiß, wie das geht.

Die dazugehörigen Zitate:

Appius Claudius Caecus: Jeder ist seines Glückes Schmied

Friedrich II: Jeder soll nach seiner Façon selig werden

Chinesisches Sprichwort: Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

Unbekannt: Lebe dein Leben, du lebst es nur einmal.

Klar, was ich damit gemeint habe?


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