Die pragmatische Botschaft des Feuers von Notre Dame

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 30.04.2019, 21:53 (vor 1825 Tagen)5098 Views

Es ist wieder einmal die fehlende Differenzierung, oder andersrum ausgedrückt, man schüttet viel zu gerne das Kind mit dem Bad aus. Man verallgemeinert. Passiert mir auch öfters, deshalb versuche ich, mich davor zu hüten.

Da ist die Rede von „Kirchenschändungen“. Über 700 in 2017, über 1000 in 2018. O.k., aber keiner fragt, was damit gemeint ist. Ist es der Übermut irgendwelcher frustrierter Jugendlicher, die auf ein Kirchenfenster mit Steinen werfen, oder ist es ein Drogensüchtiger, der den Inhalt des Opferstockes für seine persönlichen Zwecke braucht?

Wieviele Kirchen wurden denn schon in Frankreich angezündet? Eine oder zwei? Wie ist denn das dort zugegangen? Welche Kirchen waren das?

Es wird in absehbarer Zeit (ich nenne nun mal keinen Zeitraum) keine Kirchen mehr geben.
Konnte man im Blog weiter unten lesen.

Nun, das ist eine Unterstellung, eine Fiktion, oder eine gewagte Vision. Hinterfragen wir mal dieses Thema. Die christlichen Kirchen befleissigen sich einer Art und Weise der Übermittlung der göttlichen Botschaft, dass es einer Sau graust, - wie ich es benenne. Dazu können wir alles aufzählen, was so Thema ist, angefangen mit dem Mißbrauch von Schutzbefohlenen, dem Männerdomenium in der kath. Kirche, der Gestaltung des Gottesdienstes mit jahrhundertealten Liedern, die keinen Jungen mehr hinterm Ofen hervorlocken, mit Ansichten, die einer vernünftigen Denkweise absolut konträr gegenüberstehen, usw.

Klar wir die Zeit kommen, wo die Landeskirche ihre Mitglieder bereits alle beim Namen nennt, weil es nur mehr so wenige sind. Logischerweise geht dann auch die Zahl der Kirchen zurück. Keiner braucht sie mehr. Was nicht gebraucht wird, steht leer. Was leer steht und nicht gepflegt wird, vergammelt. Was vergammelt und vernachlässigt wird, verfällt irgendwann. Alles nur eine Frage der Zeit.

Eines der treffenden Beispiele ist Rumänien, in diesem Falle gerade Siebenbürgen. Wieviele Kirchen da in sich zusammenfallen, weil die Restaurierung keiner mehr bezahlen kann oder will, weil auch keiner mehr „Motor“ für so etwas ist, - das kann man aus dem Bericht und insbesondere den Fotos erkennen:

https://depositonce.tu-berlin.de/bitstream/11303/4066/1/kirchenburgenlandschaft.pdf

dazu noch ein paar Bilder aus meiner Umgebung:

Schmiegen: https://ibb.co/3T8KCqT
Rodna: https://ibb.co/fCM3s85
Senndorf: https://ibb.co/P1QbXsx
Wöltz: https://ibb.co/P1QbXsx

Aber das gibts auch in anderen Ländern, nicht nur in Siebenbürgen:

https://www.youtube.com/watch?v=4t9Bhj86g2c
https://www.youtube.com/watch?v=4tFKJ_fq_Yw
https://www.escapehere.com/deu/inspiration-deu/geschichte/12-schone-verlassene-kirchen/...

So, nun zum Thema:
Das waren keine Musels, die das verbrochen haben, auch keine Religionsgegner,- da sind ganz andere Ursachen am Werk.

Jetzt gehn wir mal zu anderen Religionen, lassen wir mal die christlichen auf der Seite:

Beispiel: Die Synagoge von Constanta:

https://ibb.co/3d2FNYT

Ich will Euch nicht hier zumüllen, - ich könnte noch mehrere dieser Synagogenfotos aus anderen Regionen Rumäniens hier anführen. Und, ich sage die Wahrheit: Es waren keine braunen Elemente, die das zu verantworten haben, es waren die Juden selber, denen einfach nichts daran liegt, dass ihre Gotteshäuser in ansehbarem Zustand bleiben.

Wer sich mit der Geschichte Rumäniens auseinandersetzt, bereits vor Jahrhunderten, wo der türkische Einfluss um ein Vielfaches höher war, der wird wissen, dass es hier hunderte von Moscheen gegeben hat. Das ist drastisch zurückgegangen, auf ca. 80, von denen nur mehr ca. 60 in Betrieb sind. Aber es gibt immer noch leerstehende Moscheen:

https://ibb.co/bdWTkjg

Nur: die Musels sind da besser drauf. Das, was anfängt, als Ruine zu wirken, wird dann abgerissen, um kein Negativ-Denkmal stehen zu lassen. Den Christen und den Juden ist das egal.

Also, ums klar zu sagen: Die Anzahl der Gotteshäuser wird in den nächsten Jahren sicher zurückgehen. Aller Konfessionen. Übrigens, ca. 30 km von hier entfernt kann man eine ganze Kirche günstig kaufen, - vielleicht macht einer eine Diskothek draus.

Aber man soll doch so ehrlich sein, und da, was die wahren Ursachen betrifft, keinen Pullover draus stricken. Sich daran krampfhaft festzubeißen, erinnert mich an meine jugendliche Sturm- und Drangzeit, als wir als junge Kerle uns mit Begeisterung irgendwelche Pornoheftchen reingezogen haben, - mit klarer und eindeutiger Zielrichtung....


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