Werte

Naclador, Göttingen, Montag, 18.02.2019, 11:30 (vor 1866 Tagen) @ nereus5414 Views

Hallo nereus,

Du schreibst:

Daher bleibe ich meiner Annahme, Wert entsteht nicht durch die
Preisbildung, sondern eine Preisbildung kann nur entstehen, wenn ein Wert
exisitiert oder zumindest unterstellt wird.

Und damit liegst Du auch goldrichtig <img src=" />. Der Punkt ist: Der Wert existiert NUR SUBJEKTIV! Für Dich hat ein Gegenstand einen bestimmten Wert (der auch null sein kann), für jemand anderen einen anderen Wert, und nur wenn ein bestimmter Gegenstand A für Dich einen geringeren Wert hat als ein Gegenstand B, den Du nicht hast, wirst Du A gegen B eintauschen. Du wirst aber nur einen Tauschpartner finden, wenn dieser umgekehrt A einen größeren Wert zumisst als B. Weder A noch B hat also einen "Wert an sich", der Wert ergibt sich erst aus erstens der Nützlichkeit und zweitens der Knappheit des Gegenstandes und ist rein subjektiv.

Beim Kauf tritt dazwischen noch der Schritt der Bepreisung. Dabei vergleichen Käufer und Verkäufer den subjektiven Wert es zu handelnden Gegenstandes mit dem Wert anderer Gegenstände, die sie erfahrungsgemäß für die infrage stehende Geldsumme erwerben könnten. Das Preis-Erfahrungswissen entwickelt sich erst durch den wiederholten Gebrauch eines Geldes. Darum haben Kinder zu Beginn überhaupt keine Vorstellung von Preisen. Sie verwenden Geld wie einen Gegenstand. Ich habe eine Münze, und ich habe Hunger. Die Münze hat für mich keinen Wert, der Apfel schon. Also tausche ich die Münze für den Apfel ein, egal welche Zahl auf der Münze steht. Später lernen Sie dann, dass sie im Supermarkt für das Zweieurostück sechs Äpfel bekommen können. Da sechs Äpfel nützlicher sind als ein Apfel, wird es dem Zweieurostück jetzt mehr Wert zumessen. Es hat ein Preisgefühl entwickelt.

Viele Grüße,
Naclador

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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