Olivia meinte wahrscheinlich, dass es neben dem Placeboeffekt auch den Therapeuteneffekt gibt…

Silke, Montag, 12.11.2018, 07:02 (vor 1963 Tagen) @ Phoenix54044 Views

der besagt, die Therapiemethode ist nachrangig.
Wichtiger ist die Therapeut-Patient-Beziehung (ein modernes Konzept systemische Betrachtung von Krankheit).

Lieber Phoenix5,

Ein Therapeut, der im 5-Minuten-Takt durchgeschleuste und für ihn schon fix und fertig vorbereitete Patienten in drei nebeneinander liegenden Behandlungszimmern überfällt vergibt sich und dem Patienten enorme Chancen zur Entfaltung einer Diagnose- und Therapiewirkung angefangen gleich vom Beginn des Kontaktes.
Wer bei den meisten Krankheiten keine Stunde Zeit für die Erhebung von Beschwerden und Vorgeschichte und für eine mit Patient und Angehörigen durchgeführte gemeinsame selbstverantwortliche Diskussion von Überlegungen zu Ursachen, Diagnosen, Therapien, Prognose usw. bieten kann, hat bezüglich einer Heilung keine guten Chancen.
Diese Zeit und den Aufwand möchte aber niemand bezahlen und leisten.
Auch darum haben wir in BRD trotz Behandlungskosten von etwa 1 Mrd. €/ Tag eher bescheidene Heilungserfolge, und frustrierte Therapeuten und Patienten.
Das ist kein ganzheitlicher, systemischer und humanistischer Ansatz sondern ein zutiefst mechanistischer, der nur noch durch die kommende Computer-diagnose und -Therapieanordung und -überwachung in seiner Unmenschlichkeit übertroffen werden wird.

bekanntlich können nach moderner Auffassung der Schulmedizin nur
-randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudien-
hinlänglich sicher beweisen, ob etwas (und nur dieses) die Ursache einer erfolgreichen Heilung ist, was natürlich immer genau so gewagt, wie viele andere Thesen ist.
Die moderne Schullmedizin schreibt beim Studiendesign vor:
- Untersuchungsgruppen von Kranken und Kontrollpersonen zufällig auszuwählen,
- für mind. eine Gruppe die Gabe von Prüfstoff, und eine andere Placebo,
- hierbei wissen weder die Patienten, noch die Verabreicher/Auswerter, was was ist

der Placebo-Effekt kann Wunder wirken.

Keine Wunder, sondern genau den Placebo-Effekt (Heilung durch Vertrauen in die Heilungskraft eines beliebigen Agens (Therapeut egal),

Genauso kann man Vertrauen in die Heilungskraft eines bestimmten Therapeuten haben (Agens egal).

Oder man vertraut in Selbstheilung ohne Agentien und Therapeuten.
Oder man vertraut in alle drei Faktoren.
Oder man vertraut in Gott.
Oder, oder oder…

Am besten "wissen" das
Stammensgemeinschaften mit ihren Ritualen. Rituale sind das, was unserer
modernen Medizin fehlt.

Genau. Eine Kombination von Vertrauen in Agens und Therapeut und Selbstheilungskräfte.
Blöd nur wenn z.B. ein, wegen kosmischer oder vulkanischer Konstellationen einer mörderischen Dürre anheim gefallener in seiner Existenz bedrohter Stamm der Anbeterei von Göttern erliegt (Rituale) und die Entstehung von mörderischen Zentralinstanzen zulässt.
Rituale, die systemisch ungeeignet sind führen zum Ende der Art.

Ob die Erwachsenen mit Hautproblemen zu wenig an
die Homöopathie glauben, lasse ich mal dahingestellt.

Du hast bist da wohl eher Ungläubiger.
Du vertraust deinem ganz persönlich, selbst und in Eigenverantwortung nach deinem besten Wissen erstellten Konzept von Krankheitsursache, -entstehung und -Heilungsoptionen, bist von erlebten Korrelationen überzeugt ohne die Kausalitäten zu berühren. DAs stabilisiert Menschen.

Wie gesagt, werden
eben vielen Dinge Wundereigenschaften zugeschrieben, weil sie Kindern mit
Neurodermitis halfen.

Ja. Manche schreiben den Antihistaminika diese Wundereigenschaften zu.[[zwinker]]

Dass die auch ohne diesen Wundermittel gesund worden
wären, ignoriert man gerne.

...oder dass sie durch etwas anderes (gleichzeitig geschehenes) als die vermuteten und damit als bewiesen angenommen Zusammenhänge gesunden, weil der herausgearbeitete Zusammenhang nur eine Korrelation und keine Kausalität ist.
Der Glaube an die Unfehlbarkeit und ausreichend umfassende systemische Natur der eigenen Überzeugung kann da sehr stark werden – und wiederum dadurch wirken.

Was ich an mir selbst beobachtet habe: Bei
Therapien, die mir einleuchtend erschienen, an die ich also glaubte und
neue Hoffnung schöpfte, verbesserten sich die Symptome für 1-2 Wochen
recht stark, kamen aber danach immer wieder zurück (ohne, dass ich meinen
Glauben dabei zuvor verloren hätte).

Leider weißt ich nicht ausreichend genug über meinen Glauben, da ich zu wenig Zugang zu meinem Unbewussten haben
(Bewusstsein zu Unbewusstem verhalten sich zueinander etwa wie die Streckenmaße 10 cm zu 10 Km.)
Da setzt auch die oben zitierte Stefanie Stahl im Bereich der Persönlichkeitsstruktur sehr kompetent an, wenn sie behauptet:
- es macht wenig Sinn, mit den Symptomen herum zu fummeln (oberflächlichste Ebene),
- ich muss an meine Schutzmechanismen ran kommen (tiefere Ebene),
- dafür muss ich meine Glaubenssätze (andere sagen z.B. "innere Antreiber" dazu) kennenlernen, die größtenteils in der Kindheit geprägt wurden (siehe auch letzter Teil deines "Ein Buch für Keinen") (noch tiefere Ebene).
Sie schreibt und spricht allerdings nicht von den noch tiefer liegenden Ebenen der Entstehung von Krankheiten und anderen Phänomenen:
- systemische Ebene (Kranke sind Symptomträger in Systemen, die diese stabilisieren.
- Einbettung in einen Gesamtzusammenhang der Betrachtung der Welt bis hin zu Quantenmechanik, Relativitätstheorie oder so erstaunliche Denkansätze wie von Barthel, Baudrillard, @dottore, @Ashitaka und dir.

Erst Antihistaminika waren der der
echte Durchbruch bzw. eine histaminarme Ernährung.

Du sprichst richtig den Punkt der möglichst vorher anzustrebenden Krankheitsprophylaxe/-vermeidung (Salutogenese) durch entsprechende Lebensweise, der Vermeidung von krankmachenden Konstellationen und Agentien vor Therapie an.

Gerade die Töpfe aber können es "in sich" haben. Das Edelstahl nicht

so

"gesund" ist, wie das die Industrie glauben lassen mag, ist seit Jahren
bekannt.

Es gibt überwältigende Erklärungen, Modellierungen und Simulationen.

Chrom und Nickel werden zu einer ganzen Reihe von allergischen
Phänomenen in Verbindung gebracht.

...wie tausend andere in Verbindung gebracht werden.

Aber dass sich in den

Mikro-Kratzern

des Edelstahls, die beim Gebrauch entstehen, z.B. E.Coli-Bakterien für
Monate halten können, das wir mir allerdings auch NEU.

Glatte Oberflächen sehen unter dem Mikroskop aus wie die Alpen. In jedem Tal hocken Bakterienkolonien und das ist auch gut so.
Unser Mikrobiom ist das mächtigste Überlebenssystem an unserer riesigen Grenze zur Umwelt. Da muss regelmäßig Abwehr trainiert werden, sonst drehen wir durch, und greifen uns sich selbst an (Autoimmunprozesse/Allergien usw.).

Meine Eltern haben ein Gastgewerbe und für Jahre mussten wir alle
Holzbretter, Besteck mit Holzgriff, etc. auf Plastik umstellen - wegen
Hygiene und so.

Wegen Verlust von systemischem Denken und Praxisnähe in einer Zivilisation (Entfernung von naturnahem Denken).

Seit einigen Jahren empfiehlt der Lebensmittelinspektor
dagegen erstmals Holz, weil sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig
herausgestellt hat, dass sich Bakterien in den Ritzen von Plastik
wesentlich besser halten als im Holz, da Holz selbst im "toten Zustand"

"Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält..."
Siehe die gefakete Cholesterinstudie, mit der der Bevölkerung Margarine als gesunder Butterersatz und sinnlose Cholesterinmedikamente verkauft wurde.
Siehe moderne grüne, rote, braune, schwarze name it radikale Wahngebäude, die die Bevölkerung infizieren und damit auch wieder mehr Schaden anrichten als ein halbwegs gesundes Mittelmaß.

noch immer so viele antibakterielle Stoffe abgibt, dass Holzbretter
wesentlich wenige keimbelastet waren als Plastikbretter.

Wer sich vor solchen Bakterien sorgt, weiß nicht so sehr viel über medizinisch-systemische Zusammenhänge.
Selbst in schlimmsten Seuchen gibt es einen Anteil Menschen, die trotz massiver Exposition nicht erkranken.
Der Potenzialpool der Menschheit muss trotz der enormen Flexibilität, Mutationsbereitschaft und Aggressivität von Mikrosystemen wie sog. Bakterien, Viren, Prionen, anderen physikalisch-chemisch-biologischen Agentien, oder Phänomenen wie Memen/ Memplexen (z.B. bei emotionaler Pest) oder krankheitserregenden Algorithmen usw. in beliebigen Ebenen immer weiter gegeben werden, um an den sich ständig verändernden äußeren und inneren Umständen nicht kaputt zu gehen und auszusterben.

Wissenschaft im Wandel der Zeit...

Inzwischen wohl eher Religionen.[[zwinker]]

Liebe Grüße
Silke


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