Das Denken der Gutmenschen ist schizophren

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Samstag, 09.06.2018, 14:16 (vor 2149 Tagen) @ Socke4374 Views

Nein, die "Gehirnwäsche" ist bei der Mehrheit der Menschen angekommen und
verinnerlicht:
Grob zusammengefasst gelten Menschen der genannten Gruppen als "bessere
Menschen", im Sinne von besser, höhenwertiger als Ur-Deutsche. Dass genau
so eine Ansicht eben auch eine Art von Rassismus ist, bemerken die so
Denkenden gar nicht.

Hallo Socke,

dieses Denken erinnert ein wenig an Rousseau und seine "edlen Wilden", von denen er annahm, dass diese noch nicht vom von der europäischen Lebensart verdorben wären und deshalb quasi automatisch in einer besseren Welt leben würden. Allerdings wusste man zu Rousseaus Zeiten Mitte des 18. Jahrhunderts so gut wie nichts über diese Menschen.

Heute sind wir bestens über die Zustände in deren Herkunftsländern informiert, nennen sie "Bananenrepubliken", "Terrorstaaten" oder "Dritte Welt". Wir werden täglich von den Hungersnöten, Massakern, Folterungen und Genoziden in diesen Ländern in Kenntnis gesetzt.

Und trotzdem sind diese Menschen, die ja nun einmal aus diesen Ländern stammen und deswegen direkt oder indirekt an den dortigen Geschehnissen Anteil haben, wenn sie unsere Grenze überschreiten ganz plötzlich arme, schützenswerte Wesen, die viel besser sind, als wir. Man bezeichnet sie gar als "Menschen, wertvoller als Gold".

Das Denken der Gutmenschen ist schizophren, keiner von ihnen fragt sich, wer denn bitteschön für die Zustände in den Herkunftsländern verantwortlich ist. Wenn überhaupt, dann sind wir daran schuld durch Waffenexporte, Klimawandel oder Agrarexporte. Das aber die Gesellschaften dieser Länder ihre Zustände zum größten Teil selbst hervorbringen, will nicht in die Köpfe der Gutmenschen, weil ja sonst ihre Schutzbefohlenen diskreditiert würden.

Wenn also alle Flüchtenden die guten Menschen dieser Länder sind, bleiben dort dann anschließend nur noch die bösen übrig, oder was?

Beste Grüße, Otto

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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