Nö, aber gehen tut da trotzdem was

b.o.bachter, Sonntag, 04.03.2018, 17:01 (vor 2246 Tagen) @ Loki2682 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 04.03.2018, 17:10

Frage dazu an die Physiker:

Inwieweit wäre es machbar, mittels Unterwasserbomben großräumige Überschwemmungen in Küstengebieten hervorzurufen?

Guten Tag Loki,

in dem Zusammenhang möchte ich einen Hinweis geben, weshalb ich mich erkühne, als Nicht-Physiker zu antworten:

Nein, Unterwasserbomben verursachen keine solchen Überschwemmungen. Die Explosion geht den Weg des geringsten Widerstandes und dieser führt schnurstracks nach oben an die Wasseroberfläche. Es erfolgt also keine weiträumige Hebung des Wasserspiegels, die als Welle an Land auflaufen könnte, sondern die ganze Aufregung fällt an Ort und Stelle in sich zusammen.

Geologische Verwerfungen zu kitzeln, geht hingegen schon. Und wenn dies dann ein Untersee-Beben auslöst, dann mag da auch mal ein Tsunami bei raus springen.

Und eben dazu möchte ich auf einen Film von Gaby Weber hinweisen, der in mehrfacher Hinsicht höchst interessant ist: "Krater für den Frieden – wie der militärisch-industrielle Komplex die Abrüstung überlebte”

Der Bezug zum Thema hier ist, dass der Ami in Süd-Argentinien sich beim Kanalbau betätigte, allerdings nicht mit der Schüppe, sondern eben mit Atom-Bomben. Erfolg dieser neuen Grabungsmethode war dann ein Erdbeben in Chile - das bisher stärkste in der Menschheitsgeschichte. Wer sich nur dafür interessiert, steigt bei Minute 6 ein.

Dies ist aber eher nur ein Nebenaspekt dieser Dokumentation und ich empfehle den Film komplett zu schauen. Er ist insbesondere aus deutscher Sicht interessant. Man könnte den Film marktschreierischer bewerben, Gaby Weber selbst schreibt dazu nur:

"Es geht um illegale Atomtests der USA, das dadurch ausgelöste Erdbeben in Chile, die verhinderte Wiedervereinigung Deutschlands und vieles mehr. Der Film ist anzusehen unter https://youtu.be/UFzVn740rf8

Ich habe dem eigentlichen Handlungsstrang eine fiktive Szene vorangestellt, denn das Hauptproblem an diesem Film ist, dass der Sachverhalt sehr kompliziert ist. Er spielt an mehreren Orten, hat mehrere Ebenen und mehrere Akteure (CIA und Pentagon, die Sowjetunion, Adenauer, die argentinische Regierung und ganz am Ende die Israelis), und das Geschehen ändert sich innerhalb von 10 Tagen im Mai 1960 jeden Tag aufs Neue."

Die weiteren Filme von Gaby Weber sind ebenfalls empfehlenswert.
(Meint Bob, der überlegt, auf die Baustelle zu fahren, um sich Brat-Pantoffeln vor dem Bollerofen zu machen, weil die Zentralheizung ausgefallen ist.)


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