Rückkoppelung

Zarathustra, Montag, 12.02.2018, 17:57 (vor 2236 Tagen) @ FOX-NEWS5382 Views

- und da das alles menschengemacht ist, bleibt nur eins: Pustet
Treibhausgase raus - vielleicht können wir es aufhalten.[[zwinker]]
Sonst bin ich auch im Sommer in Portugal und nicht nur zu anderen
Jahreszeiten.[[zwinker]]


Bisher hatte ich die langfristigen Klimadaten so verstanden, daß die
CO2-Konzentration ein Klimatrendfolger ist, und daher keinen wesentlichen
direkten Einfluss auf die Klimaentwicklung haben kann.


Ja, in den sogenannten "Vollpfosten-Medien" (Zitat Kachelmann) steht es so geschrieben. In Tat und Wahrheit haben wir es mit ganz normaler Rückkoppelung zu tun:

Seit über fünfzehn Jahren ist dies ein Klassiker der "Klimaskeptiker". Dazu einige Anmerkungen.

(1) Die Ursache der Eiszeitzyklen, um die es hier geht, sind die Milankovich-Zyklen der Erdbahn (dies war schon in meiner Jugend Gymnasialstoff). Diese wirken durch die Umverteilung der Sonnenstrahlung direkt auf die Temperatur; dass CO2-Änderungen deshalb erst mit etwas Verzögerung einsetzen ist genau das, was Klimatologen erwarten.

(2) Dass der CO2-Anstieg zeitlich verzögert stattfand wurde von Klimatologen daher lange vermutet, konnte aber wegen der Unsicherheit im Altersunterschied von Eis und eingeschlossenen Luftbläschen (ca. 2000-3000 Jahre - dies hängt davon ab, wann sich die Poren im Eis schließen) erst kürzlich nachgewiesen werden [2]. Die Verzögerung wurde für die Erwärmung am Ende der vorletzten Eiszeit bestimmt und beträgt 800 Jahre. Dies bedeutet nach Aussage der beteiligten Eiskernspezialisten: das erste Sechstel des 5000 Jahre währenden Erwärmungstrends geschah ohne Zutun des CO2, danach kam die CO2-Rückkopplung in Gang und verstärkte die Erwärmung.

(3) Diese Daten sind auch konsistent mit Modellrechungen von Eiszeiten. Auch im Modell können Beginn und Ende von Eiszeiten allein durch die Milankovich-Zyklen eingeläutet werden, CO2 wird dazu nicht gebraucht. Erst um das volle Ausmaß der Eiszeiten zu verstehen wird die CO2-Rückkopplung benötigt.

(4) Aus der Zeitverzögerung zu schliessen, dass CO2 keine Wirkung auf die Temperatur hat, ist ein Trugschluss. Der verzögert einsetzende CO2-Anstieg verstärkt vielmehr die Erwärmung. Es handelt sich um eine ganz normale positive Rückkopplung: steigende Temperaturen setzen CO2 aus dem Ozean frei, höhere CO2-Werte in der Atmosphäre wiederum führen zu weiterer Erwärmung. Was bei diesem Kreislauf zuerst anfängt, hängt einfach davon ab, woran von außen "gedreht" wird: an der Temperatur (wie durch die Milankovich-Zyklen) oder am CO2 (wie durch den Menschen).

http://www.pik-potsdam.de/~stefan/alvensleben_kommentar.html


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