Und was sagt die Geschichte?

Oblomow, Mittwoch, 07.02.2018, 13:21 (vor 2280 Tagen) @ Lechbrucknersepp3110 Views
bearbeitet von Oblomow, Mittwoch, 07.02.2018, 13:30

Stichwort "Emirat von Cordoba" bei wikipedia mal lesen. Und bei Kurt Flasch "Das philosophische Denken im Mittelalter" kannste mal nachlesen, welchen Rang die Philosophie und Wissenschaft dort in Spanien hatte. Und bevor Du wieder falsche Schlüsse ziehst. Ich halte das, was seit dem Öffnen der Grenze geschah, wie Du, für ein (geplantes?) Desaster für unser Land. Nur die voll Verantwortlichen dafür sind die, von denen Du ablenkst, nämlich die CDUCSUSPD.


"Kulturelle und zivilisatorische Bedeutung

Das Emirat von Cordoba wurde zur ersten Hochkultur im mittelalterlichen Europa außerhalb von Byzanz. Einen erheblichen Anteil daran hatte das Zusammenleben verschiedener Völker und Religionen in einem gemeinsamen Staatswesen. Dass dieses Zusammenleben weitgehend friedlich verlief, ist eine zivilisatorische Leistung, die einerseits auf der Zusammensetzung der Bevölkerung und andererseits auf der Toleranz des vorherrschenden andalusischen Islam beruhte. Das Emirat wurde immer noch von Nachfahren der römischen Kolonialisten bewohnt, aber auch von Nachfahren der Kelten, der iberischen Urbevölkerung, einem kleinen Kontingent Juden, den Westgoten (visogothi) und deren Nachkommen in großer Zahl, den Berber-Söldnern der arabischen Eroberer und den hauptsächlich aus Syrien und dem Jemen stammenden Arabern. Die Letztgenannten hatten die politische Macht inne, stellten aber wahrscheinlich nur 10 Prozent der Gesamtpopulation. Eine gewisse Toleranz war daher für sie angeraten.

Bei den in al-Andalus akzeptierten Glaubensgemeinschaften handelte es sich um die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam, wobei auch verschiedene Untergruppen wie die Schiiten zunächst noch toleriert wurden. Das parallele Vorliegen verschiedener Religionen führte zu einer Vergleichbarkeit und damit letztlich auch zu einer Relativierung der Glaubensinhalte.

So wandte sich später der islamische Jurist, Theologe und Philosoph Abu al-Walid Muhammad Ibn Rushd (lateinisch Averroes) (1126–1198) gegen den Fatalismus, der Christentum wie Islam gleichermaßen durchdrang. Stattdessen entwickelte er die Vorstellung, die materielle Welt sei ewig und Gott nur ein Teil der Welt, eine Art innerer Motor. Eine göttliche Schöpfung, eine creatio ex nihilo, schloss er nach Studium der Schriften aus, ebenso die Existenz einer unsterblichen Seele und der Auferstehung. Diese differenzierte Position des Averroes wurde über seine Schriften weit ins mittelalterliche Europa getragen und resultierte im so genannten Averroismus, der jedwede Göttlichkeit verleugnete und zu einer der Urquellen der europäischen Vernunftphilosophie wurde, zum Ideal einer von religiösen Prämissen freien Erkenntnis.

Seit 1230 wurde der Kommentar des Averroes im Westen bekannt. Er spielt eine Rolle bei Albertus Magnus und Thomas von Aquin. Auf zwei Synoden wurden die Hauptlehren des Averroismus 1270 und 1277 unter dem Pariser Bischof Stephan Tempier verurteilt.

Der andalusische Arzt Abu al-Cassis al-Zahri benutzte im 10. Jahrhundert Katzendarm zum Verschließen von Wunden nach operativen Eingriffen. Seine Chirurgische Enzyklopädie diente 500 Jahre lang als Lehrmaterial in den Universitäten Europas."

Quelle: Wikipedia "Kalifat von Cordoba"

Herzlich
Oblomow


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