Mangel an Jemand

Sigrid, Samstag, 09.12.2017, 19:04 (vor 2322 Tagen) @ nemo4215 Views

Hallo Nemo,


solange der Mensch in kleinen überschaubaren Systemen lebt, gibt es
keinen Mangel.
Der Mangel entsteht erst durch die Entropie, also den Energieverlust
komplexer Systeme,
die immer mehr Energie verbrauchen um zu funktionieren und eben durch
Korruption,
oder dem kapitalistischen Wirtschaften nur zum eigenen Vorteil.

Das eben bezweifle ich, darum schrieb ich ja. Auch in kleinen überschaubaren Gruppen gibt es Mangel, immer dann, wenn das Außen sich abrupt verändert. Da kommen die bewährten Erhaltungs;- Schuldsystematiken nicht so schnell hinterher. Weswegen der Mensch als Spezies ziemlich genial auf die Idee kam, der Gegenwart eben VORAUS sein zu müssen. Was er dann tat und damit die "Entropie" im Gesamtgefüge ganz übel durcheinander wirbelte. Meine Güte, was für eine Macht!

Als Beispiel kann man Deutschland und Russland anführen. Wenn es keinen
ideologisch
bedingten Klassenfeind gäbe, wie immer suggeriert wird, könnten
Deutschland und
Russland in perfekter Weise zum Vorteil aller kooperieren. Da aber
amerikanische
Interessen in Deutschland ganz oben auf der Agenda stehen, wird
künstlicher Mangel
auf beiden Seiten erzeugt. Der Mangel ist also nicht die Ursache, sondern
die
Wirkung. Die Ursache liegt im Machtkartell einer korrupten Elite.

Oder noch besser, die Ursache ist Machtstreben und Gier.

Uhhh, was für ein Sprung und auch noch samt "Schuldzuweisung". Ich gestehe, da hab ich Mühe, überhaupt anzudocken.
Du glaubst doch hoffentlich nicht, dass Deutschland und Russland geschwisterlich vereint OHNE KLASSENFEIND den aufgelaufenenen Schuldenstand so ganz wirtschaftlich und human ins NIX hinwegpusten könnten, wollten, würden!???

Wenn Machtstreben, Gier und Entropie zusammen kommen, dann fallen
Zivilisationen. Die Zeugnisse davon können wir überall in den antiken
Kultstätten
bewundern.

JA, das ist Mathematik, Physik, Psychologie u.w.und wird nicht! dadurch aufgehalten, dass man mal den Klassenlehrer wechselt.

Daran können wir höchstwahrscheinlich nichts ändern, außer vielleicht
durch das
Freiheitsstreben einzelner Kulturgruppen, wie den Katalanen usw.

Da geht es um vieeeeel mehr, wie Befreiungsschläge dezidierter und sehr wohl machtvoll eingegrenzter Splitterschwärmchen.

Auch halte ich Mangel nicht für den Antrieb der Evolution, sondern eher
den
Wunsch nach Wissen und Entwicklung. Aber inzwischen sind wir dort
angelangt,
wo der Mangel bekämpft werden muss. Dieser ist jedoch systembedingt.
Die Ironie der Geschichte ist doch, dass eine gierige
Überflussgesellschaft
nun Mangel bekämpfen muss, aber niemals das System selbst dafür
verantwortlich
macht. Auf diese Weise kann der Mangel immer weiter fortschreiten, bis
hin zur Verarmung ganzer Länder und Kontinente.

Das ist ein Paradoxon. In Deiner wie meiner Sicht.
Was mich zu der weisen Schlußfolgerung zurück bringt, die ich im Beitrag vorher ja auch schon formulierte:

Wir sollten uns um Mangel, unseren Umgang damit, Ursachen und Folgen Gedanken machen.

Frage: Debitismus im weitesten Sinne ist ein System, welches Mangel in die Zukunft transportiert, mit wenigen Nutznießern in der Gegenwart und unzähligen Opfern im Jetzt und Morgen. Der "Schwarm" aber will das dennoch, weil bei Abbruch dessen, zu erst die "unteren" Ränge dran sind? Jemand oder Niemand?


Viele Grüße
Sigrid


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