Das trifft es nicht

Andudu, Mittwoch, 25.10.2017, 10:46 (vor 2378 Tagen) @ FOX-NEWS1711 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 25.10.2017, 11:04

Wen bekämpft man also hinter dem Strohmann? Der Rechte ist nicht "Der
NAZI", sondern der Konservative, der Libertäre, der Liberale, der
Individualist - verkürzt "Der Antikollektivist".

Ich möchte eindringlich vor der negativen Nutzung von "Kollektivismus" warnen! Ebenso vor pauschalem Links-Bashing (auch wenn ich selbst dem nur schwer widerstehen kann).

Nochmal: ein Kollektiv ist immer stärker als Individuen und durchaus notwendig um etwas zu erreichen, es darf nur nicht aufgezwungen sein, bzw. muss seine Regeln zumindest direktdemokratisch-mehrheitlich festlegen (so unbefriedigend das manchmal sein mag). Ohne Kollektive, die sich Regeln geben, gibt es keine Zivilisation mehr, zumindest keine die wir noch irgendwie mitgestalten könnten.

Ich halte auch deine Darstellung für nicht treffend. Die (vulgären) Poststrukturalisten sind eben keine "Kollektivisten" nach klassischer Denkart, sondern einfach unlogische Idioten, die jede Position einnehmen können, egal wie widersprüchlich sie ist. Sie "bekämpfen" Rassismus, indem sie rassistisch sind (POC gut, Weiße schlecht), sie "bekämpfen" Sexismus, indem sie sexistisch sind (LGBT gut, Heteromänner schlecht) usw. die bekommt man nicht zu fassen, weil sie eben eine Bewegung bilden, die einem aus der Hand flutscht, wie ein glitschiger Aal, weil sie keinerlei greifbare Grundsätze hat (außer dass alles relativ, in ihrer Lesart: beliebig, ist). Aufgrund ihres extrem aggressiven Rabulismus haben die nahezu alle Parteien und einen Großteil des verblödeten Mediensystems gekapert.

Aus meiner Sicht sind es Extremindividualisten, die für sich in Anspruch nehmen, immer im Recht zu sein (und jede, sogar wissenschaftliche, Realität dabei zu leugnen!) und die sich allenfalls temporär mit ihresgleichen verbünden. So offen und dabei so pseudoakademisch verklärt, dürfte das in der Geschichte neu sein (irrationale Bewegungen gab es aber schon immer) und es zersetzt die Gesellschaft von innen heraus.

Die sind weder im engeren Sinne links (arme weiße Männer sind denen momentan schnurz) noch kollektivistisch (denn nationale Kollektive lehnen sie m.W. strikt ab), noch könnte es ein Kollektiv unter ihrer Ideologie geben, da die eben immer nur ihre temporäre persönliche Wahrheit kennen, die sich dauernd ändert und dabei kompliziert hierarchisch strukturiert ist. Wenn man zu Verschwörungstheorien neigt, könnte man annehmen, dies soll den Kapitalismus zerstören, nur hat diese Annahme einen Fehler: auf dieser Ideologie kann man nichts neues, gar besseres, erschaffen. Sie zerstört nur, aber natürlich könnte auch genau das Absicht sein.


Was aus diesen Kreisen heraus bekämpft wird, ist nämlich alles, was an geltendem Recht festhält, welches auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen handelt und zivilisatorischen Umgang miteinander pflegt (=argumentieren und überzeugen, denn das können sie nicht). Ganz egal welche politische Richtung es vertritt, es wird einfach als "rechts" definiert.

Die haben, ganz bauernschlau, das dümmliche und unterkomplexe Nachkriegsfeindbild gekapert (mit rabulistischen Pseudoargumenten, Rottendruck und Gewalt).


Und warum gibt es dieses Feindbild überhaupt und wieso funktioniert es so gut? WEGEN DER PARTEIEN! Würden wir direktdemokratisch abstimmen, müsste sich nicht jeder permanent von "Rechten" distanzieren, bestünde keine nennenswerte Gefahr, wenn eine "rechte Partei" ins Parlament käme etc. Und nur aufgrund der Macht (und dem Kampf um Futtertröge), die Parteien ausüben, konnte der "Kampf gegen rechts" zu dem werden, was er heute ist: zutiefst faschistisch.

Das müssen wir erkennen, sonst führt der Kampf gegen die Poststrukturalisten nur zu falschen Zielen und einer Pendelrückschwingung, ohne dass wir die Ursachen des Problems los wären!

Die AfD fordert nicht umsonst "Demokratie nach Schweizer Vorbild" und ich hoffe, sie meint es auch ernst damit!


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