Interview

Cascabel, Mittwoch, 22.03.2017, 14:34 (vor 2563 Tagen) @ Revoluzzer7278 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 22.03.2017, 14:42

Hallo, Revoluzzer

Nachdem ich das gelesen habe, rief ich beim Kopp-Verlag an. Über skype kostet die Minute nach Deutschland nur zwei Cent.

Ich wähle 0049 7472 986 670 - Klingelton...

Stimme: Kopp-Verlag, Müller, was kann ich für Sie tun?
Ich: Mein Name ist Weber. Kopp Online, die wichtigste Plattform für alternative Nachrichten im deutschsprachigen Raum ist seit zwei Wochen stumm.
Ich würde gerne wissen, warum auf der Webseite des Kopp-Verlages keine neuen Nachrichten mehr erscheinen.
Frau Müller: Dazu kann ich ihnen leider nichts Näheres sagen.
Ich: Den Kopp-Verlag wird es aber weiterhin gegen?
Frau Müller: Ja, den Kopp-Verlag wird es weiterhin gegen, aber es gibt diese Informationen eben nicht mehr.
Ich: Für mich und viele andere ist nicht nachvollziehbar, dass diese Plattform in einer Zeit, in welcher das Internet nicht mehr wegzudenken ist, einstellt
wird. Finden Sie das nicht seltsam?
Frau Müller: Ja, das ist seltsam, da haben Sie vollkommen Recht, aber was soll ich jetzt dazu sagen? Es ist einfach so!
Ich: Für mich sieht es so aus, dass alternativen Medien der Boden unter den Füßen weggezogen werden soll. Kann das sein?
Frau Müller: Das könnte auf jeden Fall sein, ja. Das kann sein, aber ich kann dazu nichts Näheres sagen, weil ich keine anderen Informationen habe.
Ich: Das verstehe ich. Sagen Sie doch bitte, ob man bei ihnen im Kopp-Verlag frei darüber reden darf.
Frau Müller: Ja, ja, das dürfen wir schon.
Ich: Und was sagen ihre Kollegen dazu?
Frau Müller: Ja, die haben halt auch keine andere Information, das isses halt. Man kann viel spekulieren, aber es bringt ja nichts.
Ich: Das verstehe ich. Sie haben keine andere Information, weil ihre Informationen aus der Chefetage kommen, aber sagen Sie mir doch bitte, was ihre
Kollegen meinen.
Frau Müller: Man weiß es eben nicht. Was soll ich dazu sagen?
Ich: Das ist mir alles klar und ich verstehe Sie, aber sagen Sie mir doch bitte, was ihre Kollegen dazu sagen. Was ist denn die Spekulation?
Frau Müller: Warten Sie bitte, ich gebe ihnen die Nummer von unserem Service – notieren Sie sich diese doch am besten mal.
Ich: Geben Sie mir doch bitte die Nummer von der Geschäftsführung.
Frau Müller: Ja, das wäre 980 677. Rufen Sie doch bitte dort an, vielleicht können die ihnen mehr sagen.
Ich: Können Sie mich bitte verbinden?

Musik.... das Gespräch wird unterbrochen... ich wähle neu: 0049 7472 986 677

Stimme: Kopp-Verlag, Metz, was kann ich für Sie tun?
Ich: Mein Name ist Weber. Kopp Online, die wichtigste Plattform für alternative Nachrichten im deutschsprachigen Raum ist seit zwei Wochen stumm.
Ich würde gerne wissen, warum auf der Webseite des Kopp-Verlages keine neuen Nachrichten mehr erscheinen.
Frau Metz: Das ist aus Kostengründen eingestellt worden.
Ich: Das verstehe ich nicht. Laut Alexa ist Kopp-Online eine sehr beliebte Webseite in Deutschland. Laut Alexa steht sie auf Platz 432. Da müssten die
Werbeeinnahmen doch sehr gut sein. Und Sie stellen die Nachrichten nun ein, das ist doch nicht nachvollziehbar.
Frau Metz: Es wurde aus Kostengründen eingestellt. Spendenaufrufe haben nichts gebracht.
Ich: Bin ich verbunden mit der Geschäftsführung.
Frau Metz: Nein, Sie sind nicht mit der Geschäftsführung verbunden.
Ich: Könnte ich vielleicht bitte mit jemand von der Geschäftsführung reden?
Frau Metz: Ja, einen kleinen Moment, bitte.

Musik

Stimme: Andreas Glück, hallo.
Ich: Mein Name ist Weber. Kopp Online, die wichtigste Plattform für alternative Nachrichten im deutschsprachigen Raum ist seit zwei Wochen stumm.
Ich würde gerne wissen, warum auf der Webseite des Kopp-Verlages keine neuen Nachrichten mehr erscheinen. Nicht nur ich, viele andere können
sich nicht vorstellen, dass ihre Webseite aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde.
Herr Glück: Das stimmt!
Ich: Daher die Frage – was steckt wirklich hinter dieser Entscheidung?
Andreas Glück: Es ist tatsächlich so, dass sich die Sache für uns nicht gerechnet hat – wir haben jeden Monat draufgezahlt.
Ich: Wie kann das denn sein? Es gibt jede Menge alternative Webseiten, die von ihren Werbeeinnanhmen sehr gut leben. Ich kenne mich damit ein
wenig aus, weil ich selbst werbe.
Andreas Glück: Gut, einige andere haben auch eine Bezahlschranke eingebaut, weil Werbung einfach nicht genug einbrachte.
Ich: Das funktioniert ja wohl nicht.
Andreas Glück: Was soll ich sagen? Also, wir haben die Zahlen jeden Monat ausgewertet und da blieb unterm Strich leider nichts übrig. Es wurde
relativ wenig über die Seite gekauft. Es mag auch sein, wenn man das ganze Modell anders aufgestellt hätte, dann hätte es sich vielleicht gelohnt,
aber dafür haben wir jetzt gerade nicht die Resourcen.
Ich: Laut Alexa steht ihre Webseite auf Platz 432 – da kann es doch nicht sein, dass es an Werbeeinnahmen mangelt. Es gibt viele viel kleinere
Webseiten, die ganz gut überleben.
Andreas Glück: Das hat uns auch weh getan. Es war auf Grund der hohen Reichweite, die wir erzielt haben..., aber... ja... die Redaktion kostet Geld...
alles kostet Geld.
Ich: Kann es sein, dass Bertelsmann Einfluss auf Kopp hat.
Andreas Glück: Das stimmt definitiv nicht.
Ich: Könnte es sein, dass irgendwelche Dritte Einfluss auf Kopp haben? Gerade nach Udos Tod, denn der Kopp-Verlag ist ja nun für manche nicht
gerade das angenehmste Medium.
Andreas Glück: Das stimmt, ja.
Ich: Ich glaube, dass gerade heute kritische Berichterstattung vonnöten ist. Was meinen Sie?
Andreas Glück: Ja, das ist schon so. Aber ich weiß davon nichts, es wurde eben eingestellt. Sie haben ja wahrscheinlich auch bemerkt, dass wir
bereits im August 2016 kaum noch eigene Artikel eingestellt haben – es gab quasi nur noch die Weltnachrichten und das war auch schon ein
erster Schritt, weil es sich nicht gelohnt hat und man versucht hat, mit weniger Aufwand die Seite noch rentabel zu halten. Es gelang halt
leider nicht.
Ich: Aber Sie sind absolut sicher, dass Dritte die Hand nicht im Spiel haben.
Andreas Glück: Ich weiß davon definitiv nichts.
Ich: Sie nicht nicht der Geschäftsführer...?
Andreas Glück: Nein, das ist der Herr Jochen Kopp.
Ich: Könnte ich mit ihm reden, bitte?
Andreas Glück: Nein, er ist nicht im Haus.
Ich: Ist ja auch nicht entscheidend... er würde ja bestimmt das gleiche sagen...
Andreas Glück: Das nehme ich an, ja...
Ich: Bevor ich mit ihnen verbunden wurde, habe ich mit zwei ihrer Kollegen geredet, die meinten, es gebe gewisse Spekulationen. Welche könnten
denn diese Spekulationen sein?
Andreas Glück: Die Spekulationen kennen wir natürlich auch. Das Bertelsmann-Gerücht hält sich ja schon lange... hartnäckig. Oder, dass wir
wegzensiert wurden... das kann man bei Face-Book usw. nachlesen, aber von unserer Seite aus... ja... können wir uns das nicht erklären. Wir
haben es ja deutlich gesagt, dass es sich einfach nicht gelohnt hat.
Ich: Schade, dass Kopp in Anbetracht der Hintergründe mit Fake-News abgeschaltet wird und die wirklichen Lügenmedien gewinnen. Mal sehen,
wen es als nächstes erwischt. Sehe ich mir N-TV oder andere an... die sind ja alle unter aller Sau.
Andreas Glück: Absolut. Wie gesagt, es tut uns ja selbst weh, aber wenn man halt jeden Monat rote Zahlen schreibt, kann man das nicht auf
Dauer machen.
Ich: Haben Sie denn persönlich Einblick in diese roten Zahlen oder hat man ihnen das nur gesagt?
Andreas Glück: Nein, die kenne ich schon
Ich: Aha, dann macht es hier wohl keinen Sinn, weitere Fragen zu stellen. Vielen Dank

Also nichts neues.

Gruß von der Finca Bayano

Cascabel


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