Inflationierung vs. Angebotsüberschuss

EM-Financial, Deutschland, Dienstag, 14.03.2017, 07:45 (vor 2601 Tagen) @ Holger665738 Views

Hallo,

ein großes Problem für den Ölpreis war, dass der Durchschnittspreis niemals deutlich unter 40 US$ fiel und der Ölpreis nur ganz kurz den Taucher unter 30 US$ machte. Markttechnisch war Öl damit sauber. Nur fundamental war der Preisboden zu kurz, weil die Mehrproduktion nicht aus dem Markt gedrängt wurde.

Die Banken haben die Kredite nur unzureichend abgeschrieben und die Firmen wurden nur saniert. Sofern sie ohne Abschreibungen noch überlebensfähig sind und operative Förderkosten <45 US$ aufweisen, blieb die hochpreisige Produktion im Markt.

Dass der Ölpreis so positiv lief war auch der OPEC Einigung zu verdanken. Man hat also hochpreisige Produktion im Markt gelassen und die Produzenten mit den tiefen Kosten zu Förderkürzungen animiert.

Der Ölmarkt könnte jederzeit wieder in ein Überangebot zurückkehren und wiederum massiv fallen. Ob das politisch gewollt ist, weiß ich nicht.

Andererseits treiben Faktoren, wie die anziehende Inflationsrate, den Preis höher und auch ein Verlust des Dollars, der uns bestimmt noch bevorsteht, sollte Öl begünstigen. Für die USA rechnet man zur Jahresmitte mit 2,5% Inflation. Bei Zinsen von 1% wäre das ein klassisches "Stagflationsszenario". In diesem Umfeld könnten Rohstoffe plötzlich aufwerten und zwar massiv.

Alles in allem halte ich den Markt aus fundamentaler Sicht kaum für analysierfähig.

Die Wellen weisen uns einmal mehr zielsicher den Weg, aber ich bleibe auf der Seitenlinie und beobachte auch ob sich evtl. alternative Zählungen durchsetzen, die evtl. noch weitere Jahre seitwärts erwarten ließen.

Zum Glück gibt es Gold und die Basismetalle, die sehen, für mich, irgendwie leichter aus als der Ölmarkt.

Gruß
EM-Financial


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