Globale Lieferketten am Beispiel OP-Mundschutz mT

day-trader, Dienstag, 28.01.2020, 16:38 (vor 1564 Tagen)3546 Views

Moin,

vorgestern bestellte ich eine gewisse Anzahl OP-Mundschutze.
Bestellung kam heute an, beim Auspacken stellte ich fest, dass ich nicht diejenigen bekommen habe, die ich bestellt hatte.
Flugs bei dem Unternehmen angerufen, eine Dame aus dem first level konnte mir nicht so richtig weiterhelfen, wies in ihrer spürbaren Hilflosigkeit darauf hin, dass die Situation momentan eher einem Ausnahmezustand gliche.
Ich sagte ihr, dass ich am gestrigen Tage eine zweite Bestellung aufgegeben hätte, und war dann nicht so ganz erfreut darüber, dass ich wahrscheinlich aus der zweiten Bestellung, wenn überhaupt, wieder nicht die bestellten Mundschutze bekommen würde.
Sie sagte, dass das ganze Unternehmen noch damit beschäftigt sei, die Bestellungen von dem Wochenende abzuwickeln, woraufhin ich erwiderte, gut, dann warte ich mal die eventuelle Lieferung bzw den morgigen Tag ab und dann telefonieren wir wieder.
Ich äußerte noch mein Unverständnis darüber, dass man doch dann an dem gestrigen Tage bereits den Shop hätte dichtmachen können bzw die nicht lieferfähigen Artikel aus dem Sortiment hätte nehmen können.

Ca 15 Minuten später rief mich der Geschäftsführer des Unternehmens an, was mich an sich schon sehr erstaunte. Er kam recht schnell darauf, dass ich mich beschwert hätte und wollte mir die Situation erklären. Ich nahm sofort die Schärfe aus dem Gespräch, indem ich sagte, dass ich mir die Situation sehr gut vorstellen könne, die aufgrund des Auftretens des Coronavirus jetzt in Deutschland herrsche, was Hygieneartikel angeht.
Es ergab sich dann ein recht nettes Gespräch, der Geschäftsführer war auch so nett, sich die Bestellung vom gestrigen Tage noch einmal anzuschauen, und mir Ausweichartikel zu liefern, weil das ganze Unternehmen leergekauft sei. Normalerweise würden an einem Wochenende dort 50 Bestellung eingehen, an diesem Wochenende waren es um die 600, einzelne Bestellungen z.B. über OP Mundschutze wurden für bis zu 15000 € getätigt, was in der Firmengeschichte noch nie vorgekommen sei.
Er fragte mich noch durch die Blume, ob ich evtl die Mundschutze auch nach China verschicken möchte, weil die Versorgungssitutation dort verständlicherweise kritisch ist. Das würden wohl einige deutsche Besteller machen.

Auf die Frage, wie es denn auf Herstellerseite aussähe, sagte er, er könne jetzt entweder sagen, er bekäme in 9 Monaten wieder Ware oder in 6 Wochen,jegliche Aussage wäre pure Spekulation!
Denn ca 90 % dieser Hygieneartikel würden in TATA China hergestellt, dort seien allerdings sämtliche Container, egal ob bereits bezahlt oder nicht, "eingefroren, Nichts ginge mehr.

Ich weiß nicht, warum sich mir gerade folgende altbekannte Frage-Antwort aufdrängt:

Was ist paradox?

Wenn sich zwei Eunuchen in einer Sackgasse treffen, und der eine fragt den anderen, ei ei, wie stehts's?

This is gonna be a BIG ONE!

--
Best Trade!!!


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