Niall Ferguson dazu

Sligo, Mittwoch, 22.01.2020, 21:24 (vor 1546 Tagen) @ Ankawor3159 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 22.01.2020, 21:30

Ich habe mir Trumps Rede in Davos zweimal angehört. Auch wer nicht perfekt
Englisch kann, dürfte ihn verstehen.

Er berichtet viele positive Dinge und nennt viele Zahlen (und lobt sich
und sein Land natürlich).

Da in der Presse über ihn hergefallen wird, würde mich mal
interessieren, welche seiner zahlreichen Aussagen gelogen ist. Da er sehr
konkret ist mit seinen Angaben, dürfte es ein leichtes sein, seine Lügen
aufzudecken.

Vielen Dank im voraus
Ankawor

N.F. im WELT Interview..Highlights

Ferguson:
"Ihr habt Euch Eure Energiepolitik unter anderem mit dem überstürzten Atomausstieg versaut, und jetzt macht Ihr alles nur noch schlimmer. Die Vorstellung, dass ausgerechnet der Green Deal das Wachstum fördern könnte, ist eine der seltsamsten Ideen, die es im Moment überhaupt gibt auf der Welt."

Welt:
" Die meisten Leute hier in Davos würden sagen, dass es angesichts der Klimaentwicklung keine Alternative dazu gibt, die Anstrengungen massiv zu erhöhen."

Ferguson:
"Die Klimaprobleme werden nicht von Europa verursacht, sondern von China und Indien. Europa ist in dieser Hinsicht irrelevant.

Seit Greta Thunberg geboren wurde, war China für 60 Prozent des globalen Anstiegs beim CO2-Ausstoß verantwortlich.

Indien für weitere 20 Prozent – und Europa und Amerika für jeweils null Prozent. Die Idee, das die Klimakatastrophe durch europäische Politik verhindert werden könnte, ist eine absolute Wahnvorstellung.

Es kommt allein auf China und Indien an. Und niemand, auch in Davos nicht, hat eine Idee, wie man diese Länder dazu bringen könnte, sich zu beschränken."

Kanzlerin Angela Merkel gehört zu einer Dekade, die längst hinter uns liegt.

Ihre Kanzlerschaft ist ein kolossaler Ausfall. "

Was wird über Merkel später in den Geschichtsbüchern stehen?

Ferguson: Sie war taktisch brillant, aber strategisch ein Desaster. Sie hat ihre Macht sehr gekonnt verteidigt und sichergestellt, dass kein Rivale ihr gefährlich werden kann.

Sie hat auf ihre Popularität geachtet und den Deutschen ein paar gute Jahre mit Rekordbeschäftigung beschert. Aber man muss nur mal schauen, wo Deutschland und Europa heute stehen.

Das europäische Projekt ist in Unordnung. Der Brexit ist ein harter Schlag für das europäische Projekt. Auch dafür sind Merkel und ihr früherer Finanzminister Wolfgang Schäuble mitverantwortlich.

Sie sind dem damaligen britischen Premier David Cameron zu wenig entgegengekommen, und haben ihn mit leeren Händen stehen lassen. Merkel hat große Schuld auf sich geladen.


Und zum Schluß

Wo sehen Sie Deutschland in zehn Jahren?

Ferguson: Angesichts der demografischen Situation könnte ich mir vorstellen, dass Deutschland den Weg wie Japan geht, mit sehr niedrigem Wachstum und null Prozent Inflation. Mit dem großen Unterschied, dass Deutschland anders als Japan ein Migrationsproblem haben wird. Das macht die Politik in Deutschland viel instabiler als das in Japan der Fall ist.

WELT: Also ein Japan minus die Kohäsion und minus die Stabilität?

Ferguson: Ja, so ungefähr.

Gruß,
S.


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