Hallo Rain,

am liebsten würde ich Dir beipflichten und sagen, ja, dieses Deutschland gibt es immer noch, nur hat es sich im Augenblick leider versteckt. Man muss es eben suchen gehen, aus seinem Versteck hervor locken, dann wird es wieder so, wie es in meiner Jugend war (wo zwar auch nicht alles perfekt lief, wir aber immer fest davon überzeugt waren, dass es immer weiter aufwärts geht).

Mittlerweile bin ich allerdings ziemlich davon überzeugt, dass da nichts mehr zu locken ist, ich mir zwar wünsche, dass es wieder so wird, wie früher, die Wurzeln aber faul und morsch sind und der unumkehrbare Verwesungsprozess bereits eingesetzt hat (entspricht wohl auch dem Wunsch einer bestimmten Klientel der Bevölkerung).

Wenn ich Meldungen wie die folgende lese, werde ich von dieser Sichtweise immer überzeugter:

https://www.landeszeitung.de/blog/nachrichten/politik/2679483-rassistische-buettenrede-...

Wenn der Gebrauch des Wortes "Neger" und harmlose Witzchen über Asylbewerber in einer Büttenrede nach Meinung mancher Politiker schon strafrechtliche Konsequenzen haben sollen, sind wir von der Nation, in der ich geboren wurde und aufgewachsen bin, an deren Gestaltung und Verbesserung ich mitgewirkt habe, schon so weit entfernt, dass ich noch einmal mehr die Lichter der Leuchttürme erkennen kann. Im Gegenteil, bei solchen Forderungen kommen mir ganz andere Bilder in den Sinn ...

Liebe Grüße, Otto

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton