ja die verrostete Muffe hatten wir auch diese Woche

Echo, Freitag, 17.01.2020, 13:33 (vor 1553 Tagen) @ Plancius4028 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 17.01.2020, 14:09

...und da liegt die Krux. In dem Moment wo der Strom ausfällt kann man mit der Photovoltaik typischerweise auch nichts mehr anfangen, denn die schaltet sich mit ab (es wird die Netzfrequenz als Taktgeber genutzt). Es sei denn man hat eine etwas aufwändigere Anlage mit Zwischenspeicher und speziellem Wechselrichter. Die können sich dann oftmals sogar abkoppeln. Merke: Es muss immer exakt so viel Strom eingespeist werden wie in dem Moment nachgefragt wird, sonst funktioniert es nicht. Und die Sache mit der Abschaltsicherheit ist in den Vorschriften der Wechselrichter geregelt. Wenn man den Stromausfall ausbügeln will, braucht's noch zusätzliche Schaltvorrichtungen.

Die sogenannten Balkonkraftwerke sind oftmals sehr teuer, die brauchen lange um sich zu amortisieren. Vor allem weil sie nicht selten verschattet oder suboptimal ausgerichtet sind, und ungenutzter Strom durch die Lappen geht. Und die Umstellung auf Stromverbraucher (bspw. Warmwasserbereitung) sich nur rentiert wenn der billige eigenerzeugte Strom auch garantiert da ist - was er aufgrund der Sonne eben nicht immer ist. Auch sind die 600Wp wieder zu schwach, um wirklich was ausrichten zu können. Ein Trick liegt daher in der Überbelegung mit Modulen, z.B. in Ost-West-Ausrichtung, aber das vertragen wiederum nicht alle Wechselrichter (weil die gar nicht für Dauerlast ausgelegt sind, oder der MPPT bei schneller Änderung der Lichtverhältnisse nicht zuverlässig abregeln kann), und im Winter wäre die Südausrichtung etwas effizienter. Einspeiser bevorzugen die Südausrichtung weil's rentabler ist. Im Gegenzug muss man eine Lastabwurf-Variante wählen (typischerweise durch die Wechselrichter-Begrenzung auf <=70% der Modulleistung), weil der Süden tendenziell zu Mittagsspitzen führt.

Für mich ist daher die Entscheidung gefallen, lieber etwas größer zu dimensionieren und den Überschuss zu verkaufen. Dann zahlen andere Stromkunden für meine Anlage, und der Netzbetreiber sorgt dafür dass immer genug Strom da ist, wenn die Sonne mal nicht scheint. Ist asozial, aber so sind die Spielregeln. Erneuerbare rechnen sich vor allem wegen der Subvention.

Immerhin: Der Netzbetreiber hatte das defekte Verteilnetz innerhalb von 22 Stunden wieder vollständig repariert. Die Kosten werden auf alle Kunden umgelegt. Ist wie ne Lizenz zum Gelddrucken. Es gibt für die Betreiber keinen Anreiz zu sparen, denn die Umlagen kann der Kunde quasi nicht anfechten. Schlimer noch: die ganze Energie-Gesetzgebung begünstigt in erster Linie die Großverbraucher, wie ZDF 'Die Anstalt' neulich aufgezeigt hat.


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