Verlust aller europäischen Zusammenhänge

Tempranillo, Samstag, 11.01.2020, 17:07 (vor 1566 Tagen) @ helmut-11934 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 11.01.2020, 17:11

Klar muss man das verstehen, was dabei rüberkommen soll. Das fällt einem
Wiener natürlich leicht.

Den Deutschen, die niemals zuvor derartige Piefkes gewesen sind wie jetzt, sind neben den Berliner auch die Wiener, Pariser, Prager, Römischen, Parlemitanischen und Petersburgischen Zusammenhänge verloren gegangen.

Hat einer von denen Schnitzler, Karl Kraus, Hofmannsthal und Doderer gelesen?

Ahnen sie wenigstens den pornographischen Subtext der Fledermaus, eines Stücks, das trotz seiner Schwächen weit über allem Angloamerikanischen steht?

Die Frage stellen, heißt sie beantworten. Die Piefkes merken überhaupt nichts mehr.

Trotz seiner altmodischen Verpackung ist dieser Abschnitt aus der Fledermaus nicht ohne Pikanterie:

https://www.youtube.com/watch?v=1mRSfn6yaoI#t=9m37s

Michael Klonovsky schreibt in seinen *Lebenswerten* vom weiblichen Zugriff auf männliche Portemonnaies (*Sie hat die Uhr sich annektiert.*)

Voilà, so wurde es 1875 in Wien auf die Bühne gebracht. Am Dirigentenpult dieser Aufnahme von 1950 steht a Jud' und eine Auserwählte singt die Rosalinde, die zu Rhythmen, bei denen man nicht weiß, sind sie galoppierend oder kopulierend, vorschlägt, die Stellung zu wechseln (*Wir wollen wechseln.*).

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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