In dem von dir vorgetragenen Beispiel sehe ich die Schulden wie folgt:

Silke, Donnerstag, 05.12.2019, 23:08 (vor 1595 Tagen) @ Mephistopheles1069 Views
bearbeitet von Silke, Donnerstag, 05.12.2019, 23:25

Bei ernst gemeinten Fragen immer gerne, lieber Meph,

Ausgangspunt für meine Frage ist folgende Feststellung:

Ausgangspunkt ist ja stets die notwendige (Erst-) und immer weitere
(Neu-)Verschuldung eines Systems

Ok.

Stellen wir uns mal vor: Da kommt einer

der ein anderes Lebewesen verschulden möchte.
Er möchte also einen Nachschuldner für seine Urschuld (sein Leben erhalten) stellen.
Ein gut funktionierendes Gehirn wie deines verbraucht sofort etwa 40% deiner momentan aktivierbaren Energieressourcen wenn du nur das Wort "Debitismus" denkst.
Flugs stellt sich Hunger ein.
Nahrung muss her.
Ein Ochse ist prinzipiell nahrungsfähig. Er muss nur gesucht,gefunden, getötet, zerlegt werden, dann kann man ihn roh essen - schmeckt nicht mal schlecht (Tartar klassisch mit Ei). Das muss man können (Vorfinanzierung).

Das gehört zu meine Urschuld als Lebewesen dazu - Hunger stillen.

Die Urschuld vom Rindvieh ist in diesem Fall alles zu tun, um nicht als mein Nachschuldner zu enden.

Hat er das nicht drauf gerät er in eine Überschuldung (ich nehme sein Fleisch, das er aber auch alles zum Leben braucht) und falliert weil er eben nicht weiter leben kann (Urschuld nicht getilgt weil nicht geflohen/verteidigt).

Die Urschuld eines (noch) lebenden Systems (Ochse) besteht darin, alles zu unternehmen, um seinen lebenden Zustand zu erhalten (fressen, trinken, eine 9mm meiden).

These: Schuld entsteht erst aufgrund der erbrachten Vorleistung.

Jedes in das Leben geworfene System ist ab diesem Moment urschuldig (bei im Zeitablauf ständig wachsenden Anteilen dieser Schuld), sich erhalten zu müssen. Es muss sich also selbst ab sofort immer weiter entweder höchstpersönlich entschulden (Nachschuldner zum fallieren oder weiterreichen der Schuld zwingen) oder jemanden haben, der das erledigt - z.B. Eltern/Gemeinschaft. Das Kalb trinkt Milch, die Mutterkuh friss Grünzeug, die Martinkette (vereinfacht): Kalb->Mutter->Pflanzen->Sonne.

Stiere
müssen kastriert werden, Pferde domestiziert, Metallbearbeitung muss
erfunden und die Wildnis gerodet werden. Ohne diese Vorleistung keine
Schuld und somit auch keine Urschuld.

Jedes lebende System ist urschuldig und zwar immer so lange es noch lebt.

Schicht im Schacht ist immer dann, wenn die erbrachte Vorleistung nicht
mehr wiedererbracht (refinanziert) werden kann.

Das reicht nicht.
Debitistische Systeme verbrauchen zu jedem beliebigen Zeitpunkt mehr, als vorfinanziert wurde (mehr Grünzeug muss im Beispiel seines Lebens beraubt und umgewandelt werden - Aufnahme von Exergie = Weiterleben + Entropie).
Deshalb besteht immer Wachstumszwang bei der Existenz debitistischer Systeme.
Es gibt keine statischen debitistischen Systeme.

Damit verfallen dann
natürlich auch sämtliche Vermögenswerte, weil Vermögen nur eine
Maßzahl ist für die erbrachte Vorleistung.

+ in das System durch seine in jedem beliebigen Zeitpunkt in z.B. (Geld)einheiten berechenbare Befähigung dazu zusätzlich von aussen herein zu bringende Ressourcen/Potential zu sichern (Wachstumszwang).

Banal gesagt muss eine Kuh immer mehr fressen als sie kotet weil sie zumindest Wärme abstrahlt (Entropie) und noch andere Systemkosten hat, wenn sie nur ihr pures Leben (Urschuld) verteidigen will (+ Vermehrung + Fun usw. = gehört auch alles zur Urschuld, weil es eine einzelne Kuh debitistisch betrachtet nicht geben kann sondern immer nur das debitistische Mindestsystem Mutter-Tochter + Beiwerk).

Liebe Grüße
Silke


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