Zum Phänomen des "mimentischen Begehrens"

Oblomow, Montag, 02.12.2019, 09:19 (vor 1578 Tagen) @ nemo3223 Views
bearbeitet von Oblomow, Montag, 02.12.2019, 09:22

Es ist ein psychologisches Problem. Der Mensch identifiziert sich mit dem,

was im allgemeinen Konsens als richtig und wahr angesehen wird. Diese
Kraft
der Identifikation ist so machtvoll, dass daraus Massenpsychosen
entstehen.
Ob nun in den Weltkrieg gezogen, Ketzer gejagt oder kollektiver Selbstmord

begangen wird, ist nebensächlich.

Dazu gibt es einen interessanten Artikel, den ich unlängst in der NZZ fand: "Wir streiten, weil wir gleich sein wollen: Wie eine paradoxe Einsicht Karriere macht." Da geht es über die Gedanken vom "mimentischen Begehren", die der Denker Girard reflektiert. Der Mann ist generell ganz anregend.

https://www.nzz.ch/feuilleton/rene-girard-wir-streiten-weil-wir-gleich-sein-wollen-ld.1...

Und da Du ein Zitat ans Ende stellst, hier auch eins von Blaise Pascal, den und dessen Fragmenthaufen Pensées man nicht genügend studieren kann.

"Der Mensch ist weder Engel noch Tier, und das Unglück will es, dass, wer einen Engel aus ihm machen will, ein Tier aus ihm macht."
Pensées VI, 358

Herzlich
Oblomow


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