Thailand / Philippinen

Reikianer, Sonntag, 01.12.2019, 13:05 (vor 1580 Tagen) @ NST11580 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 01.12.2019, 14:02

Hallo NST,

Stimmt, die meisten Christen auf den Philippinen sind Katholiken, nicht Baptisten o.a.

Ich fühle mich dem Buddhismus auch näher als dem Katholizismus (meine Mutter hat früher die ganze Familie Sonntags in die "kindgerechte Familienmesse" geschleift..."Kleines Senfkorn Hoffnung"...).
"Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben" von Sogyal Rinpoche steht momentan oben auf der Leseliste.

In Thailand ist es härter für Ausländer, das ist auch mein Eindruck. Die Mentalitäten zwischen Thailand und Westlern sind unterschiedlicher.

Wenn mich ein Thai anlächelt, kann das ein echtes Lächeln sein, es ist aber auch sehr wahrscheinlich, dass der Thai aufgrund von gesellschaftlichen Zwängen lächelt - wer nicht lächelt, hat schon das Gesicht verloren, soweit ich die Thais damals verstanden habe.

Ein Bekannter aus dem Westen hat mal eine bis dahin gute Freundin in Bangkok, eine Thai, besucht. Sie musste tagsüber arbeiten, er konnte sich bei ihr in der Wohnung aufhalten. Weil er aus Gründen, an die ich mich nicht mehr erinnere, in ihrer Küche nichts benutzen wollte, hat er ganz unbedarft bei der Nachbarin nach heissem Wasser für einen Tee gefragt.
Danach war das Verhältnis zur guten Freundin total zerrüttet, weil er - soweit ich das verstanden habe - sie bis auf die Knochen blamiert hat, weil er nach Thai-Mentalität der Nachbarin sehr deutlich gesagt hat, dass sie eine unterirdische Gastgeberin ist, die ihren Gästen nicht mal heisses Wasser zur Verfügung stellen kann.

In Thailand stehe ich unter einem höheren Druck, mich anpassen zu müssen, gelte aber trotzdem weiter nur als farang, der geduldet wird, kann man das so sagen? Noch krasser finde ich Japan, wegen der Anpassungszwänge dort würde ich dort wohl nur Urlaub machen wollen.

Auf den Philippinen gilt westlich=cool, bis zu dem Punkt, dass da jedes Loch in der Wand ein McDreck ist, aber sie kennen und verstehen die Mentalität und wollen darauf einsteigen, man fühlt sich angenommen, die Filipinos haben eine ehrlich-kumpelhafte Einstellung.

Im Vergleich zu Indien, wo man als Westler auch sehr angesehen ist, hat man bei den Filipinos das Gefühl, dass man ernst genommen wird. Bei den Indern hatte ich oft das Gefühl, dass da Kasten noch eine große Rolle spielen und man als Westler eine Art Brahmane ist, es ist aber "nichts Echtes", eher distanziert-bewundernd.

Was noch gegen die Philippinen sprechen würde: der Süden ist vom Islam geprägt, Probleme mit Terroristen haben sie auch. Könnte mir aber nicht vorstellen, dass die das Land übernehmen, schlimmstenfalls kommt es zu einer Abspaltung.

Freundliche Grüße an die Thais, Filipinos, Japaner und Inder - was ich gesagt habe ist grob vereinfachend und möglicherweise auch völlig falsch.

MfG

Bitte an den Hausmeister: Zwei Posts weiter oben fehlt ein "von", kann man das noch korrigieren? Danke! ("Ein paar Eindrücke von einer zweimonatigen Philippinen-Reise")


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