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NST, Südthailand, Samstag, 30.11.2019, 16:04 (vor 1603 Tagen) @ helmut-11787 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 30.11.2019, 16:19

Die Lösung

Wie oft habt ihr schon »das Problem« zu lösen versucht? Ihr könnt es den ganzen Rest eures Lebens und viele weitere Leben lang versuchen. Macht euch lieber klar, dass diese Welt einfach das Spiel der Sinne ist. Diese Welt ist die fünf Khandhas, die einfach tun, was sie eben tun, das hat nichts mit euch zu tun. Menschen sind einfach Menschen und die Welt ist einfach die Welt, nichts weiter.

In unserem Kloster sehen wir manchmal Kakadus in ganzen Schwärmen. Sie machen einen ziemlichen Krach. Manche von uns sagen, sie mögen das Gezeter nicht, aber die Kakadus machen diesen Krach einfach, ob es euch gefällt oder nicht. Da ist es doch sicher besser, sich davon zu lösen. Ich habe mich früher gefragt: »Weshalb stören mich Geräusche bei der Meditation?« Das mögen die Vögel draußen sein oder jemand, der hustet oder in der Haupthalle die Tür zuknallt – weshalb höre ich das? Weshalb kann ich es nicht wie bei den Augen machen und die Ohren mit »Lidern« verschließen? Ich habe mich dann mit Lauten befasst und untersucht, was da vor sich geht, und da wurde klar, dass ich Geräusche nur höre, weil ich sozusagen zu ihnen hingehe. Ich habe mich aktiv auf die Welt der Geräusche eingelassen. Nur deshalb konnten sie stören. Ajahn Chah sagte gern, dass nicht die Geräusche uns stören, sondern wir die Geräusche! Das fand ich sehr tief; es hat mir viel gegeben. Von dort aus habe ich das Wesen der Geräusche verstanden und auch erkannt, weshalb sie stören.

Wenn jemand euch als Schwein oder Idiot oder sonst wie bezeichnet, braucht ihr nicht hinzuhören. Wir hören es, weil wir uns dafür interessieren, wir lassen uns auf die Welt der Geräusche ein und haften an ihr. Haben wir jedoch erkannt, dass Geräusche einfach ihrer Natur folgend auftreten, setzt Nibbida ein. Es gibt angenehme Laute, verrückte Laute und die Laute der Vögel. Manche Vogelstimmen klingen süß, andere sind misstönend, denken wir an Krähen. Die Krähen können nichts dafür, so sind sie nun einmal. Im Kloster ist das ähnlich. Manche Anagarikas sind wie Krähen, andere wie Nachtigallen, manche sprechen schön, andere nicht. Ihre Natur ist so, das ist alles. Mit uns hat das nichts zu tun, und deshalb sollten wir uns davon lösen.

Wenn wir uns durch Nibbida von den Dingen lösen, schwinden sie. Leid schwindet, wenn seine Ursachen verblassen. Die Welt der Sinne fängt an zu verblassen, wenn wir nicht mehr so darauf aus sind, etwas zu ändern. Wenn wir uns mit Nibbida von etwas abwenden, stößt es uns ab und wir weisen es zurück. Nibbida kommt daher, dass wir die Welt sehen, wie sie tatsächlich ist. Wir gehen jetzt in eine andere Richtung als die übrige Welt.

AJAHN BRAHM

MEDITATION

Kraft und Klarheit
für den Geist

PS: Meditation - Ajahn Brahm

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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