Das hatte ich befürchtet.

nereus, Donnerstag, 21.11.2019, 17:12 (vor 1590 Tagen) @ Olivia4346 Views

Hallo Olivia!

Das sollte keine Kritik an Dir und den Diskutanten zum Höcke-Disput sein, sondern ich wollte den Fokus der Diskussion auf eine andere Ebene hieven.
Ich hatte anfangs sogar einen "Versöhnungssatz" drin, habe ihn dann aber wieder gelöscht, weil mir dieses ewig präventive und notwendige Entschuldigen immer mehr auf den Wecker fällt.

Ja, natürlich kann man über Höcke und seine verbalen akrobatischen Übungen debattieren. Ich habe ja hier auch schön öfters mitgeteilt, daß er mir ein wenig suspekt ist.

Doch wenn ein Satiriker sich die Zeit nimmt über die Gedanken dieses Mannes zu fabulieren und damit voll auf Mainstream-Schiene fährt und bei den echten Problemen unseres Landes nur sehr lauwarm argumentiert (weil eben nicht Mainstream), dann ergibt sich für mich ein rein praktisches Problem.

Daher wollte ich nur mitteilen, daß mir die Bedenken der Künstler oder Kunstschaffenden (so hieß es wohl in der DDR) relativ Banane sind.

Da wähle ich lieber Höcke als Nuhr, weil Höcke ggf. die weitere Zuwanderung mit all ihren Begleiterscheinungen stoppen würde, während ich von den Nuhrs dieser Welt eine Schlaftablette nach der anderen verabreicht bekäme.
Nuhr weiß nämlich ganz genau, was geht und was nicht.

Schau mal da:

„Jede Sendung, die ich mache, muss ein gewisses Gleichgewicht haben. Wenn man über den Islam oder Geflüchtete spricht und das problematisiert, muss man höllisch aufpassen, dass der Applaus nicht von rechts kommt.“ Das Thema wolle er jedoch nicht banalisieren, denn dann komme der Applaus von links.
..
Themen wie den Islam oder das Thema Flüchtlinge könne „man nur in bestimmten Zeitfenstern vernünftig und sachlich bereden“. Von Nuhr würden Videos mit Texten von vor zehn Jahren herausgesucht, die er heute so nicht mehr sagen würde, betont er im Interview. „Denn jetzt müsste immer der Verweis auf die Meinung der Gegenseite eingebaut sein.“ Vor zehn Jahren habe es noch nicht „die Art von Rechtspopulisten gegeben, die solche Themen für sich ausschlachten“.
..
Nuhr meint, er stehe zwischen den Fronten, er finde es „immer noch nicht lustig, dass es in unserer Gesellschaft diese kleinen islamischen Gegenwelten gibt, in denen Frauen unterdrückt und Heilsideologien verbreitet werden“ oder behauptet wird, „der Jude sei an allem schuld“. Früher hätten solche Äußerungen Faschisten getätigt. Wenn man sage, dass das nicht sein könne, werde derjenige „schnell in die rechtspopulitische Ecke geschoben“. Die Rechtspopulisten übten auch Kritik an islamischen Gegenwelten, erklärten es aber zu einem völkischen Problem – „als wenn es kein kulturelles und soziales Problem wäre“, kritisiert Nuhr.

Quelle: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/gesellschaft/2016/11/16/dieter-nuhr-obach...

Das ist die typische Bücklingshaltung eines Mannes, der sich angeblich kritisch gibt.
Er hat Angst vor rechtem Beifall!
Und was er vor 10 Jahren zum Thema sagte, würde er heute nicht mehr sagen.

Ja, wenn man sich irrt, kann man sehr wohl seine Meinung korrigieren oder sich auf einen Irrtum berufen.
Aber wenn es schlichte Angst ist, das Gesagte nicht mehr zu wiederholen, weil es politisch nicht kommod ist, dann hat der Satiriker ausgedient, denn seine Rolle ist es ja gerade die herrschenden Zustände kritisch unter die Lupe zu nehmen.

Die Dimensionen haben sich komplett verschoben.
Die Gesellschaft wird x-fach über Hassrede informiert, aber echter Personenschaden hat keine Bedeutung mehr.
Das ist für mich einfach nur noch Irrenhaus.

mfG
nereus


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