Der Einzelne und das Ganze

Revoluzzer, Dienstag, 12.11.2019, 12:05 (vor 1619 Tagen) @ trosinette2807 Views

Es ist also trivial, dass unserem Freiheitsstreben etwas entgegensteht?

Ja klar, angefangen von den Naturgesetzen, dass wir alle irgendwann sterben, die meisten krank werden, dass man nicht alles wissen kann usw. usw. Kurz: Dass man immer auf andere und anderes angewiesen ist und bleibt solange man lebt. Ich selbst kann ja immer nur über mich bestimmen, über den anderen nur mit dessen Zustimmung.

Wenn ich meine Bestimmung ausfindig machen könnte, ist die Richtung klar
und es gibt nichts mehr auszubalancieren und wenn ich eine Bestimmung habe, spielt die Freiheit sowieso keine große Rolle mehr.

Richtig, für mich als Einzelperson, aber sozial leben halt unterschiedliche Einzelpersonen mit unterschiedlichen Bestimmungen zusammen.

Es geht mich ja nix an, aber angenommen die Bestrebungen würden fruchten,
was hast Du dann mit Deiner neu gewonnen Freiheit vor?

Mich daran erfreuen, dass ich über mein Leben und die Welt, in der ich lebe, mehr bestimmen kann. Darauf hoffen, dass meine Kinder vielleicht doch die Chance auf eine gute Zukunft in Deutschland haben könnten.

Was haben viele Negersklaven nach der Abschaffung der Sklaverei in den USA
gemacht? – Sie sind da geblieben wo sie waren und haben das gemacht, was
sie vorher auch gemacht haben.

Richtig, wie gesagt, alles ist ein Prozess. Der unmittelbare Unterschied im von Ihnen genannten Beispiel ist: VOR der Befreiung war die Tätigkeit Zwang, DANACH Entscheidung der Betroffenen. ERST kommt der Wandel der Kultur, dann der Wandel der Fakten. Manche sind dann da schneller, manche langsamer.


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