grammatikalische und andere Feinheiten

Weiner, Sonntag, 10.11.2019, 21:51 (vor 1626 Tagen) @ Mephistopheles4258 Views

Hallo Mephisto,

mit dem Namen von dem Jesus kenne ich mich aus, mit der Grammatik meistens. Sagt man 'Orginalton Trumps' und 'Orginalton Merkels' und 'Orginalton Putins'? Weil ich den Konflikt kenne, habe ich in Großbuchstaben geschrieben.

Allerdings ist das Kapital - was du nicht sehen kannst - ein Derivat der
Macht.
Das Kapital ist nun mal eben ein Derivat des Staates und das kann schnell
geschehen, dass 1 Billion Reichsmark nur noch den Wert von 1 $ hat, wenn
die Macht des Staates zerfällt.

Geld ist nicht gleich Kapital. Solltest Du eigentlich wissen. Kapital ist die Verfügungmacht über die Produktionsmittel (der Mensch ist in dieser Sicht ebenfalls ein Produktionsmittel, eben "human ressources", Geld als ein Instrument zur Organisierung der Wirtschaft ist es gleichermaßen).

In der Geschichte und nach der Geographie wechselt es manchmal, ob das Kapital die Macht hat oder "der Staat". In Russland steht aktuell neben den Geschäftsführern der Firmen ein Silowiki, in China ein Parteimitglied. Durch Korruption verfließen die Grenzen und liegen wieder eher beim Kapital. Personen wie Xi und Putin täuschen hier, die Masse sind Kleptokraten und somit den Versuchungen des Kapitals längst verfallen. Im Westen ist es so, dass die Macht aktuell ganz eindeutig beim Kapital liegt. Das wird sich auch auf die Schnelle nicht ändern. Hier steht meine Aussage dann eben gegen die von Dirk Müller. Was hat er für einen Zeithorizont angegeben, in dem sich das alles ganz schnell ändern könne? In zwei Jahren? Oder drei? Keine Chance!

Historisch gesehen lag die Macht bis zum Beginn der Renaissance zweifellos beim Staat. Seither hat sich "das Kapital" im Westen jedoch freischaufeln können und sich den Staat zum Handlanger gemacht. Das ist ein ganz spezieller historischer Prozess, den es zuvor nur in nicht vollendeten Ansätzen gab (ich habe davon schon geschrieben, Suchfunktion Ayyavoles). "Der Staat" ist nun in der Zwischenzeit bereits so verblödet, dass er gar nicht mehr den Geist besitzt, um das Kapital zu beherrschen. Der Niedergang des Römischen Reiches lag ja unter anderem auch daran, dass etwa die militärischen Führer keine Ahnung davon hatten, wie man Produktion, Handel, Geld etc. richtig organisiert.

Und die romantischen Formulierungen über die Händler, die niemals Könige sein können, gehen nach meiner Auffassung an der Realität ebenso vorbei wie das diesbezügliche Geschwafel eines Spenglers (in anderen Dingen mag er richtig gesehen haben). Einen Larry Fink juckt es doch überhaupt nicht, wenn Du ihn als Händler bezeichnet. Aber wenn er bei Merkel anruft, dann wird Ackermann entlassen. Und das zeigt, wer die Macht hat - egal wie man ihn nun tituliert. Fink ist zweite Garnitur, guter Diener.

MfG, Weiner


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