wegen der Konstruktion

nereus, Freitag, 08.11.2019, 08:31 (vor 1624 Tagen) @ Tempranillo3537 Views

Hallo Tempranillo!

Du meldest vom Attali-Zögling Emmanuel:

Europa wurde als Juniorpartner der Amerikaner konstruiert.

Wir reden da jetzt von der Montanunion, der EWG bzw. der EU, richtig?
Europa als Kontinent oder Völker- und Staatenansammlung wird hier immer in einem Atemzug mit verwurstet.
Von Europa sprach man schon vor dem Jahre 0 als geografisches Gebiet.

Das stand von Anfang an hinter dem Marshall-Plan. Das ging einher mit den wohlwollenden USA, letzte Garanten eines Systems und eines Gleichgewichts der Werte, gegründet auf dem Erhalt des Friedens in der Welt und der Hegemonie westlicher Werte. Das hatte seinen Preis, NATO und die Unterstützung der Europäischen Union*

Diese Ansage ist ja nun eindeutig!
Die USA, der Garant eines "Systems" und einem Wertegleichgewicht westlicher Werte.
Welcher Staat wurde von der internationalistischen Freimaurerei zuerst gegründet?
Die USA.
Welche Monarchie wurde als erste gestürzt, um eine freimaurerisch geprägte Republik zu gründen?
Die französische Monarchie.
Interessant ist dabei, daß es einige Monarchien bis ins Heute geschafft haben, auch wenn sie politisch vordergründig nichts mehr bewegen.

Das hatte sicher seinen Preis. Nur wer hat den letzten Endes bezahlt?
Ganz sicher nicht die Amis, die mit ihrer Dollar-Herrschaft die ganze Welt finanziell okkupierten.

Unterstützung der US-EU => Kriegsverlierer Deutschland trägt die Hauptlast, opfert seine Währung, übernimmt gegen geltende internationale Verträge die Schulden dritter Länder und enteignet zuletzt auch per Bankenunion seine Sparer.

Das nennt man Demokratie.
Ich verweise da auf einen ewigen Mahner in einem ganz gut besuchten Forum. [[freude]]

Wie immer führen die Straßen der schwarzen Verwesung über London und New York nach Washington und direkt ins Weiße Haus, das man sich wie Downing Street No. 10 als verlängerten Arm der raubkapitalistischen Finanzoligarchie vorstellen muß.

Du weißt so gut wie ich, daß die Straße, der raubkapitalistischen Finanzoligarchie eben nicht nur in die Pennsylvania Avenue 1600 führt, sondern noch zu ganz anderen Adressen.
Wir erleben ja gerade den Kampf um's Weiße Haus, der mit allen propagandistischen Mitteln ausgefochten wird.
Genau diesen Frust hat der Mann von der Brigitte mit seinem Hinweis auf den Gehirntod der NATO rausgelassen.
Diese Verwesung wird aktiv von den hiesigen Eliten unterstützt.

François Asselineau weist haarklein nach, daß EU und Euro durch und durch amerikanische Projekte sind, und Deutschland durch massiven Druck der Regierung Obamas gezwungen wurde, der Euro-Rettung zuzustimmen.

Es sind Projekte der weltumspannenden Freimaurerei, die nur im 20. Jahrhundert ihr Hauptquartier in den USA aufgeschlagen hat.

Asselineau sagt gleich zu Anfang, der Euro sei Franzosen wie Deutschen aufgezwungen worden.

Wen meint er damit?
Den deutschen Steuerzahler oder die transatlantischen Eliten?

Ich schreibe seit Jahren, daß Mitterrand sich bei der Erpressung, die D-Mark aufzugeben, wie Clemenceau in Versailles zum Handlanger transatlantischer Interessen gemacht hat.

Handlanger, Verschwörer, Mitglied der großen Bruderkette.
Nenne es wie Du willst, doch da mußte nicht viel Druck aufgebaut werden.
Attali hat schon Mitterand beraten.
Dieser übelriechende Nebel umwölkt die europäische Politik seit über 150 Jahren.

Mit Asselineau im Argumentegepäck ist es ein Leichtes, die unverschämte Lüge vom Euro als deutschem Projekt zum Vorteil der deutschen Exportindustrie vom Tisch zu fegen.

Auch hier kommt es wieder auf die Details an.
Natürlich hat die Exportindustrie vom Euro profitiert.
Warum?
Weil durch die Gleichschaltung der Währungen in eine gemeinsame Geldeinheit, die starken Währungen abgewertet haben und die schwachen aufgewertet wurden.
Was den Griechen, Spaniern und Portugiesen fast die Luft abdrückte – ähnlich wie die Aufwertung der Ost-Mark die alten DDR-Betriebe in den Abgrund riß â€“ verschaffte den Exportfirmen der Bundesrepublik einen Wettbewerbsvorteil.
Interessanterweise gab es im Zeitraum der Euro-Einführung die Arbeitsmarkt-Reformen der SPD, so daß es keine Notwendigkeit gab, die Zusatzgewinne an die Arbeitnehmer durchzureichen.

Wenn Du etwas vom Tisch fegen willst, dann wäre das erst einmal der verschwommene Begriff Deutschland.
Wo früher noch Volk, Vaterland und König oder Kaiser standen – trotz aller Korruption – haben wir es heute mit einer globalen Elite zu tun, die mit Volk und Vaterland überhaupt nichts mehr am Hut hat.
Daher gilt es streng zu unterscheiden zwischen den übernationalen Strippenziehern und ihren Höflingen und denen, die davon nicht das Geringste oder zumindest sehr wenig ahnen und sich alle Zeit immer nur wundern.

Bereits 1965 hätten die USA Druck ausgeübt, eine europäische Währungsunion zu errichten, (Akten State Department).

Das wird schon stimmen, aber die Idee ist doch viel älter.
Manchmal wird die Büchse der Pandora kurz geöffnet.

Erst erfolgt die Zustandsbeschreibung, die natürlich nicht einfach so vom Himmel fällt, auch wenn dazu inzwischen großartige Theorien der Unvermeidlichkeit entwickelt werden.

Die Verschuldung der Staatshaushalte führt in den Ländern Europas zur Gefahr des Staatsbankrotts, zur Infragestellung der gemeinsamen Währung. In den USA droht sie die gesamte politische Maschinerie und die föderale Verwaltung zu lähmen. Auf beiden Seiten des Atlantiks verhindern Zinszahlungen das Wirtschaftswachstum, das die Voraussetzung für einen Abbau der astronomischen Verschuldung wäre. Die Länder des transatlantischen Westens sitzen, was ihre Budgetdefizite betrifft, im gleichen Boot. Wird kein Weg aus der Krise gefunden, droht dem nordatlantischen Teil der Welt – über Jahrhunderte die Lokomotive der Weltwirtschaft – eine Verarmung. Dabei müsste man auch politische Rückschläge hinnehmen, denn von sozialen Katastrophen profitieren vor allem antidemokratische Gruppen. Das wäre schon deshalb fatal, weil die demokratischen Bewegungen im Nahen Osten und Nordafrika die Unterstützung funktionierender westlicher Staaten benötigen.

Jetzt kommen die Überlegungen und Fragen.

Wo bleiben in dieser Situation die Intellektuellen? Es fehlt nicht an Talkshows und Symposien, in denen sich die Erinnerer und Prognostiker, Analytiker und Warner versammeln. Aber da steht Ansicht gegen Ansicht, Einsicht gegen Einsicht und zuweilen Dummheit gegen Dummheit. Wichtiger wäre, dass weder von Medien noch von Parteien vereinnahmte Intellektuelle sich gemeinsam den zentralen Fragen von Wirtschaft und Politik widmen und sie im Geist der Demokratie und des sozialen Gemeinwohls angehen.
Vor gut sieben Jahrzehnten, im Jahr 1940, gab es einen Fall, den man sich zum Vorbild nehmen könnte. Damals entwickelten amerikanische und emigrierte europäische Intellektuelle Perspektiven für eine globale Demokratisierung.
Das war mitten in einer der größten weltpolitischen Krisen des 20. Jahrhunderts.

Aha, da hatten schon einige Leute sich etwas überlegt.

Thomas Mann, seit Herbst 1938 im Princetoner Exil, war der spiritus rector des Unternehmens. Mit seinem Prestige als Nobelpreisträger und seinen Kontakten, die bis ins Weiße Haus reichten, gelang es ihm, hervorragende Köpfe zu einer Art Intellektuellen-Konzil zu versammeln. Man entwarf ein Buch, in dem politische, ökonomische, juristische, edukatorische und theologische Argumente versammelt sein sollten, die man Nationalsozialismus, Faschismus und Bolschewismus (es war die Zeit des Hitler-Stalin-Pakts) entgegensetzen konnte. Gleichzeitig wollte man die Bevölkerung der USA von der Notwendigkeit eines Krieges gegen Nazi-Deutschland überzeugen. Roosevelt, so war man sicher, würde Hitler besiegen – nicht nur militärisch, sondern, als Präsident der mächtigsten Demokratie der Welt, im Sinne eines Kampfes zwischen Humanität und Barbarei.

Thomas Mann war nur die Schaufensterpuppe, darauf kannst Du Gift nehmen.
Er war sicher ein großer Geist, aber politisch bewegt hat der sicher wenig – er wurde bewegt, wie so viele vor und nach ihm.
Ob da irgendwelche spezielle Vorlieben eine Rolle bei dem Bewegen spielten, sei jetzt mal dahin gestellt.
Nachdem die Beteiligten des „Konzils“ – man beachte die Wortschöpfung, die sofort an das II. Vatikanische Konzil erinnert – vorgestellt wurden, wird es nun konkret.

Diese Gruppe traf sich zu zwei Arbeitstagungen vom 24. bis 26. Mai 1940 in Atlantic City (New Jersey) und vom 24. bis 25. August 1940 in Sharon (Connecticut). Den Sitzungen gingen Einladungen mit genauen Arbeitsplänen voraus, ihnen folgten briefliche und telefonische Abstimmungen. Im November 1940 erschien das Ergebnis, „The City of Man. A Declaration on World Democracy“, bei der Viking Press.
..
Was sind die Forderungen der „City of Man“? Die USA, heißt es, müssten mit ihrer demokratischen Staatsform eine humane Alternative zum Terror Hitlers bieten. Wie jene Europas befinde sich aber auch die Demokratie Amerikas in einer tiefen Krise, und nur eine erneuerte Demokratie sei in der Lage, dem Totalitarismus entgegenzutreten.
..
Die Aufgabe der USA bestehe darin, die Welt für eine neue Ordnung zu gewinnen.
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Amerika müsse sich besinnen: „Die amerikanische Verfassung muss Wirklichkeit werden.“ In diesem Zusammenhang wird postuliert: Erstens müssten in einer Verfassungsreform die Rechte und Pflichten des Einzelnen dem Staate und des Staates dem Einzelnen gegenüber genauer formuliert werden. Zweitens sei die Trennung von Kirche und Staat klarer herauszustellen. Drittens seien Wirtschaftsreformen anzustreben, welche die Ansätze des New Deal weiterführen. Viertens sei ein internationales Gesetzbuch auszuarbeiten. Nach diesen Reformen könne, sobald Hitler besiegt sei, auch das Projekt einer Weltdemokratie mit einer Weltverfassung angestrebt werden.

Die Europäer bettelten die Amis geradezu an.
Aber jetzt kommt das Sahnehäubchen vom Autor des Artikels selbst.

Die Wirkung einzelner Bücher ist schwer einzuschätzen. Jedenfalls leistete das Intellektuellen-Konzil etwas, dem man Realitätstüchtigkeit nicht absprechen kann: Es trug dazu bei, in der amerikanischen Öffentlichkeit eine Bereitschaft zu schaffen, militärisch gegen Hitler vorzugehen und nach dem Krieg die demokratische Staatsform im europäischen Einflussbereich der USA durchzusetzen. Mit seinen universalistischen Perspektiven wurde bereits fünf Jahre vor der Etablierung der Vereinten Nationen und acht Jahre vor der Verkündung der Internationalen Menschenrechte die globale Durchsetzung demokratischer Grundsätze ins Auge gefasst. Es war eine Pionierarbeit. Thomas Manns Beispiel sollte in der heutigen Krise Schule machen.

https://www.tagesspiegel.de/kultur/nur-eine-weltdemokratie-kann-uns-retten/4453704.html

Ich lach mich tot.
Alles was dort (angeblich) vorgedacht wurde, setzte man danach in die Realität um.
Wer ist den Schreiber dieser Zeilen?
Paul Michael Lutzeler heißt der Mann.
Und was macht der so?

Paul Michael Lützeler .. ist ein deutsch-amerikanischer Germanist und Vergleichender Literaturwissenschaftler. Er lehrt als Rosa May Distinguished University Professor in the Humanities an der Washington University in St. Louis.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Michael_Lützeler

Schau Dir die Karriere an und seine Auszeichnungen.
Gönnen wir ihm seine Einkünfte und seine Preise.
Aber, Herr Lützeler, verkaufen Sie ihre Leser nicht für dumm.

Das ganze System kann sich nur über anhaltende Lügen am Leben erhalten.
So gut wie nie wird mit offenen Karten gespielt.
Wer so agiert, muß Gründe dafür haben.

mfG
nereus


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