OT: Gesundheitswesen in Österreich vor dem Kollaps

sensortimecom ⌂, Mittwoch, 30.10.2019, 22:20 (vor 1633 Tagen)8612 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 30.10.2019, 22:29

Ein Fall wie er sich tausendfach zuträgt, und wie ihn meine 79-jährige Nachbarin (deren Gatte vor kurzem wegen unheilbarer Krankheit Suizid beging), heute erlebt hat:

- Sie versucht wegen starken Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden vormittags vergeblich eine Arztpraxis zu erreichen. Alle Ärzte entweder auf Seminar oder auf Urlaub. Auch ihr Hausarzt.

- Also entschliesst sie sich um 13:00 Uhr, die Rettung zu rufen, die sie ins nächste Ambulatorium bringt. Und zwar ins Linzer Spital der "Barmherzigen Brüder".

- Dort sitzen etwa 100 Ausländer, und sie wartet 5 Stunden vergeblich bis sie dran kommt. Ohne Essen und Trinken, klaro. Kantine gibts nicht.

- Nach 5 Stunden, um 18:00 Uhr nimmt man ihr Blut zwecks Analyse. Da sie kein Geld mit hat um ein Taxi zu nehmen (sie hat Angst überfallen zu werden) ruft sie mich und meine Gattin an. Wir fahren ins Spital um sie abzuholen. Als wir ankommen, sehen wir eine lange Menschenschlange, daneben schwer bewaffnete Sicherheitsleute, und eine verzweifelte Nachbarin, die uns mitteilt, wir sollten draussen warten bis sie den Befund kriegt. Sie nimmt wieder auf der Holzbank Platz, ein Häufchen Elend...

- Wir warten eine Stunde, zwei Stunden. Auf einem Taxistandplatz wo unser Fahrzeug jederzeit abgeschleppt werden könnte. Es gibt keine Parkplätze. Um 20:00 Uhr sehen wir wieder nach der kranken Frau, die mit den Nerven völlig fertig ist und uns verzweifelt mitteilt, dass sie noch eine halbe Stunde warten müsse. Man hätte ihr nämlich zu wenig Blut abgenommen, und die Blutabnahme müsse wiederholt werden...

- Nun aber reicht es mir und meiner Gattin, und wir empfehlen ihr, zu gehen und sich nicht mehr länger verarschen zu lassen.

- Das geht nicht. Das Spitalambulatorium verlangt vehement eine Unterschrift dass sie nur auf REVERS gehen kann, und will sie nicht weg lassen.

- Endlich, um 21:30 Uhr, darf sie die Unterschrift leisten und das Spital verlassen! Nach 8,5 Stunden Wartezeit, für Nichts und wieder Nichts.

Fazit: Solche Zustände in Spitälern hat es nicht einmal 1945 gegeben, als alles kaputt und in Schutt und Asche gelegen hat. Pfui Teufel.


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