Zur Zweistaaten-Lösung

nereus, Mittwoch, 23.10.2019, 08:32 (vor 1619 Tagen) @ Diogenes Lampe8131 Views

Hallo DL!

Du schreibst: Putin ist ein Befürworter der Zweistaatenlösung mit den Palestinensern.

Welcher Palästinenser Staat ist denn damit gemeint?
Doch nicht etwa der Flickenteppich, der unmöglich zu einem Staatsgebilde erklärt werden kann. Schon die Enklave Danzig und der Streit um selbige, sorgte für eine Katastrophe.
Der vernunftgesteuerte Putin macht entweder hier gute Miene zum bösen Spiel oder er „meint“ etwas anderes?

Der Hickhack in Israel zwischen Bibi, Gantz und Liebermann deutet Stillstand an.
Führt auch hier eine unsichtbare Hand?

Eine Große Koalition, doch ohne Netanjahu an der Spitze. Die könnte Israel in der Tat gegenwärtig am Nützlichsten sein. Sie würde die jüdisch orthodoxen Fanatiker, die sich bisher an den Likud gehängt haben, neutralisieren. Die Vereinigte Arabische Liste wäre auch marginalisiert. Die säkularen Zionisten bei Blau Weiß und im Likud hätten die Oberhand.
Da es sich hierbei vor allem um russische Juden handelt, kann Putin die künftige Politik Israels wesentlich stärker beeinflussen als die USA ..

Hoffentlich bleibt da nicht der Wunsch der Vater des Gedanken.
Er wäre nicht der Erste, der sich an Loyalitätsideen die Finger verbrennt.
Aber ich gehe davon aus, daß der Zar um diese Gefahr weiß.

.. als die USA, sprich, der Vatikan.

Das ist nun wirklich grotesk.
Damit entwertet sich die ansonsten sehr lesenswerte Analyse.
Auf die Unterwanderungsthese habe ich hier nun schon mehrfach hingewiesen, daher werde ich dazu an dieser Stelle nichts schreiben.

Ich denke also, nach vielem Hin und Her werden sich die Israelis am Ende für eine Große Koalition entscheiden. Trump aber, für den gilt: "America first", kann das nur recht sein. Es ermöglicht ihm nicht nur, die Jüdische Lobby und ihre Demokraten im eigenen Land zu entmachten, sondern überhaupt Israel als Sorge Nr. 1 loszuwerden.

Da ist schon etwas dran, nur der Weg dorthin erscheint mir etwas schräg.

Wenn er also Jerusalem als Israels Hauptstadt proklamiert und die Golanhöhen als israelisches Territorium anerkennt, dann könnte seine Botschaft an die Russen sein: "So, nun macht was aus meiner Vorlage! Seht zu, wie ihr damit klar kommt, wenn ihr den Nahen Osten neu ordnen wollt und dabei Israel in euren Einflussbereich zieht. Verhindern kann und will ich das eh nicht. Wenn meine US-Truppen sich nun schon aus Eurasien vollständig zurückziehen, dann kümmert Ihr Euch gefällig künftig um den renitenten Judenstaat! Ich kümmere mich um meine US-Juden, die ich ja - Demokraten hin, Republikaner her - auch irgendwie vertrösten muss, wenn ich unsere Truppen heim hole."

So einfach ist das nicht.
Putin ist nicht der Master oft he Universe.
Er ist klug genug, das richtig einzuschätzen und er langt nur dort kräftig hin, wo er weiß, daß er als Sieger hervor geht.

Putin und Trump – und ganz sicher auch noch ein paar Leute mehr – wissen sehr genau, wo „Bartel den Most holt“.
Jeder für sich allein bekommt das Problem nicht in den Griff, aber gemeinsam ginge da schon etwas.
Was wäre denn, wenn die überstaatlichen Runden, die ursprünglich zu einem ganz anderen Zweck gegründet wurden, nun eine neue Qualität entwickelten?
Was wäre wenn die Täuschung, von der die beiden Hochgradigen (BrzeziÅ„ski und Magaldi) berichtet hatten, nun eine Wiederholung erfahren würde, aber eine die sich richtig gewaschen hat?
Damit meine ich nur die List hinter der Absicht, nicht das Ziel, das vermutlich viel ehrenwerter ist als es die Gründung des IS je war.
Die Operation Q scheint das auch irgendwie anzudeuten. [[top]]

Nicht die Zwei-Staatenlösung ist die Lösung, sondern die Ein-Staaten-Lösung ist es.
Und das wissen bzw. fürchten auch alle Beteiligten.
Deswegen schnappen die Demokraten in den USA, die nur die Waffe in der Hand des Schützen sind, auch langsam über.
Der ganze Hickhack im Nahen Osten hatte auch nur einen Ur-Grund.
Ein befriedeter Naher Osten läßt nämlich unweigerlich die Blicke an den Ort werfen, wo es immer wieder zu kleineren oder größeren Auseinandersetzungen kommt.
Das können die „gewissen Kreise“ nicht wirklich wollen.
Da nützt auch das Umdrehen der Linken nichts, denn die spielen politisch nur auf einer Nebenbühne.

Was wäre, wenn alle größeren Konflikte befriedet würden und nur noch einer übrig bliebe?
Was würden die Völker der Welt denn denken, wenn nur noch das Problem am Jordan nicht gelöst wurde?
Was ist eigentlich aus dem Kushner-Plan geworden?
Köchelt der noch vor sich hin, weil noch ein paar "Gewürze" fehlen oder hat man den Koch in der Speisekammer eingeschlossen? [[freude]]

Eine Zwei-Staatenlösung würde eine ewig eiternde Wunde bedeuten oder sie ginge mit gewaltigen Umsiedelungen einher, die ebenfalls auf beiden Seiten nur für Krampf sorgen würden.
Doch wenn die Fleckenteppiche vereint würden, dann ginge das zwar auch nicht konfliktfrei ab, aber auf lange Sicht wäre das in jedem Fall die beste Lösung.
Und sie würde langfristig noch ein ganz anderes ewiges Problem im wahrsten Sinne des Wortes AUFLÖSEN.
Das wäre es vorbei mit dem Alleinstellungsmerkmal und den ewigen Sonderwünschen.
Dann würde endlich Frieden in die „Farm der Tiere“ einkehren.

Und dann - 2 Generationen später - könnten dann auch die Archive geöffnet werden.
Oder, wenn sich da eine Seite richtig zickig zeigt, könnte man damit drohen dies auch etwas früher zu tun. [[zigarre]]

mfG
nereus


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