Erklärt das vielleicht meine besondere Einstellung?

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 21.10.2019, 12:46 (vor 1641 Tagen) @ Dieter1401 Views

Damit beziehe ich mich auf den Satz:

Von den Schulen kämen immer mehr Absolventen, die nicht hinreichend schreiben und rechnen könnten, weshalb 83 Prozent der Unternehmen nicht alle Ausbildungsplätze besetzen könnten.

Als ich in Deutschland Lehrlinge in unserm Beruf ausgebildet habe, da hatte ich verschiedene Bedingungen. Der Lehrling durchlief erst bei mir einen Test, wie es beim ihm mit dem dreidimensionalen Denken steht. Derjenige, der eine zweidimensionale Vorgabe (z.B. Plan) nicht auf das Dreidimensionale (die Situation auf der Baustelle) übertragen konnte, der kann nie ein guter Landschafsgärtner werden.

Dieter weiß genau, wovon ich spreche. Klar kann man den "Delinquenten" dann noch beim Laubrechen in den Parkanlagen verwenden, - aber dafür bilde ich keinen Landschaftsgärtner aus. Abgesehen davon, würde der niemals durch die Prüfung kommen. Noch eine Eigenheit hatte ich: Ich unterschrieb niemals einen Lehrvertrag mit einem Jugendlichen, wenn der unter 18 Jahre alt war.Meine Kollegen in der Prüfungskommission machten mir das öfters zum Vorwurf, es wäre unsozial, was sollen die Schulabgänger der Grundschule solange machen, etc.

Das beeindruckte mich nicht. Soll sich der Staat was einfallen lassen. Ich betrachtete den Lehrling nicht als billige Arbeitskraft, sondern gab mein Wissen und meine Kraft in ihn hinein. Das wollte ich nicht machen, wenn nicht ein positiver Reziprokeffekt zu erwarten war. In Rumänien habe ich meine Bedingungen noch auf die 12 Schulklassen erweitert. Bestandenes Abitur war aber nicht Bedingung.

Der Beruf des Garten- und Landschaftsbauers umfasst Grundkenntnisse in weiteren 10 Berufen. Die Zeiten, wo man sagte:
"Na, was machen wir mit dem Sprössling, etwas krumm gewachsen, auch einen Dachschaden hat er, - lassen wir ihn halt Gärtner lernen.", - diese Zeiten sind lange vorbei.

Ich kenne Betriebe in anderen Berufen, die prinzipiell als Lehrlinge nur mehr Abiturienten einstellen. Woran das liegt? Denke, dass die Schere weiter auseinander gegangen ist. Die Anforderungen im Beruf sind gehörig gestiegen, und die Allgemeinbildung auf den Grundschulen ist dagegen klar zurückgegangen.


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