Sehe ich vieles ähnlich

helmut-1, Siebenbürgen, Donnerstag, 10.10.2019, 19:49 (vor 1631 Tagen) @ ebbes1477 Views

Dieser Erdogan hat offensichtlich gute Berater. Ich bezweifle, dass er selbst so gerissen ist. Ob mir persönlich das gefällt oder nicht, was er da treibt, das tut nichts zur Sache.

Fakt ist, dass er in diesem Fall als Türke die Interessen des türkischen Volkes vertritt, und das macht er ganz gut. Dabei klammert er auch die Kurden im eigenen Land aus.

Geld kassieren von der EU für die versperrte Türe am Bosporus in Richtung Europa, das ist eines. Sich einen Kurdenstaat vom Halse halten, durch die 30 km- Zone in Nordsyrien, das passt genau in sein Kalkül. Dadurch verhindert er einen Zusammenschluss der Kurden und schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Denn in diesen Korridor will er die syrischen Flüchtlinge stecken, die zum einen mit Assad nicht viel am Hut haben und mit den Kurden wohl auch nicht.

Dadurch entschärft er das Pulverfass im eigenen Land, dass mit Sicherheit durch die vielen Flüchtlinge schon zündbereit ist. Sein Taktieren mit Russland sowie den Waffenkäufen hatte insofern Erfolg, dass die USA zu Kreuze kriechen, dass er nicht aus der NATO austritt. Dazu hat er das As im Ärmel, den Europäern, und insbesondere den Deutschen, bei schlechten Kommentaren über sein Vorgehen in Syrien damit zu drohen, Millionen von Flüchtlingen in die EU zu schicken.

Irgendwie muss man schon Anerkennung dafür haben, in welche günstige Position er sich bei diesem Schachspiel gebracht hat. Das Ränkespiel mit den Amis, nämlich diese Syrienoffensive deshalb zu beginnen, weil die Amis 50 Leute abgezogen haben, - das kommt mir schon komisch vor. Andererseits zeigt es wieder mal die materialistische sowie vor allem egoistische Einstellung der Amis, dass sie jedwelche Waffenbrüderschaft (Kurden und Amis gegen den IS) sofort aufkündigen, wenn ihnen was Besseres einfällt. Das war in Vietnam so, das kann man auch bei Taiwan feststellen, usw. Denke, dass es da noch mehr Beispiele gibt.

Ich erinnere daran, dass der Türke auch zum Ende des 1. WK an der Waffenbrüderschaft mit Deutschland festgehalten hat, obwohl bereits absehbar war, dass das Schiff am Sinken ist.


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