Nun zum zweiten Teil meiner Sichtweise

helmut-1, Siebenbürgen, Donnerstag, 10.10.2019, 19:19 (vor 1652 Tagen) @ Vanitas959 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 10.10.2019, 19:28

Beim Krebs bin ich stehen geblieben. Dazu habe ich eine Meinung, die nicht unbedingt jeder teilen muss. Natürlich spielt hier auch eine entscheidende Rolle, wie sehr man genetisch vorbelastet ist. Trifft das nicht zu, dann denke ich schon, dass das eigene "Ich" beim Krebs eine zentrale Rolle spielt.

Obwohl mir so ein naseweiser Urologe schon irgendwann mit ca. 35 bei einer akuten Prostataentzündung vorhergesagt hat, dass ich spätestens nach 10 Jahren bei ihm auf dem Tisch liegen werde, habe ich ihm in Gedanken den Stinkefinger gezeigt und meine persönlichen Vorkehrungen getroffen (Naturheilkunde). Heute bin ich fast doppelt so alt und habe keinerlei Probleme.

Irgendwann so kurz vor der Phase, als ich vom "Ufo" zum "Üfo" wurde, habe ich für mich festgelegt, dass ich keinen Krebs kriegen kann, nicht kriegen will und auch nicht kriegen werde. An dieser These halte ich bis heute fest. Der Hunger (resp. das Hungergefühl) z.B. wird alleine vom Hirn festgelegt und bestimmt. Das weiß ich genau, noch aus meiner Militärzeit. Beim Krebs ist es vielleicht nicht ganz so, aber zumindest ähnlich.

Ich erinnere mich an meine erste Frau. Wir haben uns damals als Freunde getrennt, - lassen wir mal die Gründe weg. Sowohl meine damals schon erwachsenen Kinder und ich haben immer wieder in sie gedrungen, sich doch einer neuen Verbindung zu öffnen. Sie wollte nicht, oder konnte nicht, - wer weiß das schon. Als sie plötzlich Brustkrebs bekam, meine beiden Kinder beruflich weit weg waren und ich aber noch in der Stadt zu tun hatte, - apellierten meine Kinder, ich solle doch nach ihrer Mutter sehen. Ehrlich gesagt, ich wusste vorher nicht, was nächtliche Panikattacken eines krebskranken Menschen bedeuten.

Nun aber war ich seit einiger Zeit bereits mit meiner zweiten Frau verheiratet, - sie ging mit dem Kleinen bereits nach Siebenbürgen vor, damit er bereits dort in den Kindergarten geht und nicht mehr aus seinem Umfeld herausgerissen wird. Tagsüber musste ich arbeiten, und abends bei meiner Ex verbringen? Wie geht das?

Da habe ich gemerkt, welchen fabelhaften Menschen ich geheiratet habe. Meine Frau sagte, "- selbstverständlich siehst du nach ihr, wenn notwendig, auch nachts. Das ist doch deine Pflicht. Sie ist doch die Mutter deiner Kinder...."

Nach einem Jahr war der Krebs besiegt, die Werte waren hervorragend. Dann kam der Zeitpunkt, wo ich meine Tätigkeit in Deutschland abschließend beendet habe und ganz nach Siebenbürgen ging. Jahre danach meldete sich der Krebs zurück und meine erste Frau verstarb später daran.

Wenn mir nun einer erklären will, dass der Krebs nicht vom Kopf ausgeht, dann sehe ich ihn nur stirnrunzelnd an. Ganz abgesehen von der Erkenntnis, dass Krebs auch heilbar ist. Nur eines der vielen Beispiele:

https://www.youtube.com/watch?v=UbkT7LtF4L0

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der Krebspatient von der traditionellen Schulmedizin her nur "verwaltet" wird. Ob überhaupt eine dauerhafte Heilung dabei angestrebt wird, lasse ich außen vor, - schließlich sind da für mehrere Berufszweige immense Summen im Spiel.

Nochmal, - auch, wenns für manche nicht glaubhaft ist:
Vernünftige und vor allem natürliche und ausgewogene Ernährung, Suchtmittel (Rauchen, Alkohol, Kaffee) in Maßen, psychischen Streß, vor allem beruflich - soweit es geht - vermeiden, Wohlgefühle und Zufriedenheit um sich herum schaffen, insbesondere was Partnerschaft und Kinder betrifft, Hobbies nachgehen, die einem persönliche Befriedigung liefern, immer Augen für die Schönheiten um uns herum haben (ein Bild ausführlich betrachten, oder auch mal eine Kreuzspinne in ihrem Netz bewundern, etc.), damit wir den Sinn für die Schönheiten unserer Schöpfung nicht verlieren, viel lachen, - wenns geht auch über sich selbst, und vor allem nichts in sich hineinfressen, sondern sich ein Ventil suchen, wo man das herauslässt (mein persönliches Ventil ist u.a. das Gelbe).

Auf jeden Fall Spaß am Leben haben und sich darüber freuen, dass man am nächsten Morgen diesen Morgen noch bewusst erlebt (nicht so wie mein letztgenanntes Beispiel).

Und dazu den festen Willen haben, dass man keinen Krebs kriegt. Klar kann man mich mit meinen "Weisheiten" auslachen, aber ich weiß, dass es funktioniert. Was der Wille eines Menschen bewirken kann, dafür gibts unzählige Beispiele, natürlich auch Voodoo, Placebo, usw. Ein organisch gesunder Mensch kann sich fest vornehmen, zu sterben, und wenn er den festen Willen dazu hat, dann schafft er das auch, - da können die Mediziner machen, was sie wollen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass es umgekehrt genauso klappt.

Aber sei's drum, dass die Ärzte- und Krankenhaus-Sagas so gut einschlagen
beim
Brainwash-TV-Publikum hat doch in erster Linie damit zu tun, dass die
Leute so einen abendlichen Kaugummi fürs Hirn brauchen, um von der ganzen
unbefriedigenden Stressscheiße, die man allgemein praktisches Berufsleben
nennt, abgelenkt zu werden. Und die Senioren natürlich nicht zu vergessen,
die halt sehen wollen, dass es einem durchaus noch dreckiger gehen kann,
als ihnen selbst und trotzdem immer ein Lichtlein am Hoffnungshimmel
auftaucht in Gestalt von Dr. Heilmann und Co.

Also, da muss man aber auch entsprechend gestrickt sein, wenn man sich mit dieser Art von Kaugummi ablenken kann. Ich reg mich höchstens darüber auf, - will mich aber nicht aufregen und schalte um.
Zu den Senioren: Dabei ertappe ich mich auch immer wieder, dass ich mich in einen Gesprächsfluss hineinziehen lasse, wo es nur mehr um Krankheiten geht. Es klingelt dann aber bei mir, und ich konfrontiere dann meinen Gesprächspartner mit den Worten: Was soll das, früher haben wir über die Mädchen gesprochen und jetzt reden wir über die Krankheiten?

Die Erkenntnis übrigens, dass man als Mann in die Jahre gekommen ist, ist unschwer festzustellen, und zwar so:
Wenn einen die Mädchen, hinter denen man früher hinterher gepfiffen hat, als Erstes grüßen....


Dass diese Serien ja durchaus dramatisch wie gefühlig rüberkommen, hat
ja auch seine guten Seiten, denn es ist sowas wie der idealisierte
Kontrapunkt zum Reallife im Klinik- bzw. Arztbetrieb. Da sind wir Patienten
in erster Linie ein Wirtschaftsobjekt, das im Sinne der privaten monetären
Erfolgsbilanz der in Anspruch genommenen Gesundheitsfirma mit Pillen und
Salben wieder arbeitsfähig bzw. konsumfähig gemacht werden muss, von
weitergehendem seelischem Bezug zum Patienten keine Rede, und das kann ja
auch kein Arzt so leisten, ohne selbst daran krank zu werden.

Ich kann das sehr gut beurteilen, wovon Du sprichst. Im Alter von 24, vielleicht grade erwachsen, wurde ich damit konfrontiert, dass mein Schwiegervater in eine gefährliche Krise hineingeraten ist. Er war Dialysepatient und musste eine Gallenoperation über sich ergehen lassen. Den Teufelskreis zu verstehen, dazu muss man kein Mediziner sein: Einerseits darf das Blut nicht koagulieren, damit es für die Reinigung durch die Dialyse flüssig bleibt, aber für den Wundverschluss der Operationsnarbe soll es koagulieren.

Die Mediziner in der Fachklinik schlugen vor, dass jemand aus der Familie beim Patienten bleibt (andauernd), damit dieser mental aufgebaut und stabilisiert wird. Meine Frau war im 5. Monat, und meine Schwiegermutter dazu mental nicht in der Lage. Ich hatte gerade Semesterferien und übernahm das. Man stellte mir ein Bett neben ihm auf die Intensiv (war nur in den 70ern möglich, heute würde das sicher nicht gehen), ich lebte dort, nahm mein Essen mit den Schwestern ein und hatte viel Zeit, mit dem Mann zu reden, - weil die Nächte waren da sehr lang.

Was ich da - als Gesunder - alles mitbekommen habe, hat in mir den Willen gefestigt, dass man mich in so eine Einrichtung nicht 5 vor 12, sondern eher 5 nach 12 bringen kann. Dazu habe ich in diesen zweieinhalb Wochen gemerkt, dass es den Medizinern ja gar nicht um den Patienten mit Namen xy geht, sondern einzig und alleine darum, die "Dialysengalle" deshalb durchzubringen, weil er in ihrer Klinik der Patient ist, der am längsten an der Dialyse war. Als es dann doch zu Ende ging, habe ich den Wunsch des Mannes berücksichtigt und jede Wiederbelebung abgelehnt. Anstelle dessen, dass der Körper des Mannes mit den Defibrillatoren einen halben Meter in die Höhe springt, habe ich ihm in Ruhe die Augen zugedrückt.

Gesund sein

ist jedoch viel mehr als das, aber ohne diese Hilfe geht's weiß Gott eben
meist nicht, insbesonders im Bereich der Notfall-, Unfall- und
Reparaturmedizin.

Mit dem Wort "Reparaturmedizin" hast Du genau den Kern meines "Evangeliums" erwischt. Der lautet:
"Kein Mensch muss jemals krank sein. Man kann ein hohes Alter erreichen, ohne jemals ernsthaft krank geworden zu sein. Die Krankheit ist der Hilfeschrei des Körpers, wenn wir etwas falsch machen."

Natürlich meine ich da nicht eine billige Erkältung, und Unfälle sind sowieso was anderes. Neben gewissen Gewohnheiten (periodisches Heilfasten, etc.) muss ich aber noch eines zugestehen, was ich 1 x pro Jahr mache: Ein komplettes uns ausführliches Blutbild einschl. Urin und PSA, sowie Ultraschall im Bauch. Da ich nicht kv bin, bezahle ich alles cash. Kostet mich alles zusammen ca. 60 €. Das Blutbild spreche ich mit der Laborärztin durch, - eine nette Frau, gefällt mir. Den Ultraschall mache ich mit einem Bekannten, der ist Arbeitsmediziner. Sagen wir mal so: Ich spreize nicht die Finger gegen die Ärzte, - aber ich ziehe diejenigen unter ihnen vor, die an mir nichts verdienen können.

Darüber hinaus amalgamiert dieses Sujet der Arztserie aufs Trefflichste
die beiden Superaffirmativen der Postmoderne: Kämpfen und Retten! Da ist
man beim Kampf gegen den Tod und Lebensretten am OP-Tisch und Krankenbett
ganz hautnah und doch so fern fast live mit dabei und nicht weit
abgeschlagen ohne direkten Bezug in der zwangsweisen Mitläuferriege der
subtilen Nudging- und Netting-Politik von Regierungsseite.

Alles schön und gut. Aber das muss doch jedem halbwegs denkenden Menschen klar sein, dass diese Krankenhausserien und Landarztfilme mit der Realität doch fast keinen Bezug haben.

Draußen wogt der (simulierte) Kampf gegen die Schlepper, die
Erderwärmung bzw. CO2, gegen Hass und Hetze, Rechts und Nazis, Fakenews,
Klimaleugner, Nationalismus und Patriotismus, Verbrennungsmotoren,
Fleischkonsum, Islamophobie usw. ...
und für Gendergerechtigkeit, Solidarität und Toleranz für Gott und die
Welt, bezahlbare Mieten und höhere Löhne, für die Unterdrückten dieser
Erde, für die Umwelt, für Haltung und Anstand, für Friede, Freude,
Eierkuchen ebenda ...

Simultan dazu müssen wir die Rettung der ("Seenot-")Flüchtlinge, des
Weltklimas, der Eisbären, des Regenwaldes, der polaren Eiswüsten, des
Euros, der Banken, ganz Griechenlands sowieso, hinbekommen, ich steig mal
aus hier ...

Also, das volle Programm ist "mindboggling", mir fällt kein treffendes
deutsches Wort dafür ein. Nur der vollkommen systemgetreu gehirngepolte
Zeitgenosse kann das gedanklich bewältigen, berauscht von der Aussicht,
mit den Wissenschaftlern am Steuerpult selbst den Lauf der Gestirne und den
Atmosphärenhaushalt nachhaltig zu beeinflussen.
Faktisch ist das im Individualmaßstab sowieso nicht zu stemmen, auch
wenn's die Meisten machen wollten. Und ob's die ganze Welt könnte, wenn
sie denn wollte??

Ergo, Fluchtpunkt Omega, die gute Arztserie, das ist klinisch sauber und
trotzdem gefühlig, dramatisch mit fast immer gutem Ende
(Kammerflimmern-Defri-alle zurücktreten-Schock-Puls kommt wieder ...),
eindeutig lösungsorientiert und durchaus optimistisch.

1.,2., und 3. Absatz, - ja, diese Aufzählungen kann ich nachvollziehen. Aber den letzten Absatz mit Fluchtpunkt Omega, - ich glaube, da muss man doch schon eine eigene Mentialität haben, wenn man das zur Bewältigung der täglichen Aktualität braucht und es einem beim Ansehen dieser Filme warm unter der Gürtellinie wird.

Gruß Helmut

NS: Jetzt hab ich mir das Ganze nochmal durchgelesen und stelle ernüchternd fest, dass ich mich zwangsläufig wieder ins Thema "Krankheit" etc. hineingesteigert habe. Das wars dann aber auch. In Zukunft sprechen wir über was Lustigeres. Einverstanden?


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