etwas konkreter

Dieter, Mittwoch, 09.10.2019, 01:49 (vor 1633 Tagen) @ Olivia1352 Views
bearbeitet von Dieter, Mittwoch, 09.10.2019, 01:53

Hallo Olivia,

Wohnraum unterm Dach hat immer das Problem der Hitzeentwicklung, wenn die Oberflächenwärme des Daches trotz Isolierung nach innen transportiert wird. Insofern ist eine Substratschicht mit Begrünung schon mal sehr sinnvoll, um Temperaturspitzen erst gar nicht entstehen zu lassen.
Gleichzeitig kombiniere ich das mit einem anderen Prinzip:

Die Fassaden baue ich zweischalig, wobei das Dach in die Schale einbezogen wird.
Im unteren Bereich der Vorhang-Fassade sind insekten- und nagetiersichere großvolumige Luftöffnungen eingearbeitet, ebenso auf der Unterseite der Dachkonstruktion am Überstand, sodaß die Luft von der unteren Fassadenseite nach oben steigt, am Dach austreten kann, aber eher unter der Dachschalung weitergeführt wird und auf der anderen Gebäudeseite, die identisch aufgebaut ist, wieder austritt. Je nach Windrichtung und Tageszeit (Sonneneinwirkung) streicht die Luft von vorne nach hinten oder umgekehrt und jedesmal auch unterhalb der Holzschalung und Abdichtung des Daches zwischen den Balken und oberhalb der Isolierung.

Ich lege die Balken übrigens in Waage und nagel darauf balkenlange Keile, die das geringe Gefälle bewirken. Darauf die Holzschalung und folgender wurzelfester Abdichtung (immer Kautschukfolie, EPDM).

Es ist ein sehr einfaches Prinzip und funktioniert bestens.

In Kombination mit großem Dachüberstand gen Süden gibt es keinerlei Aufheizung selbst zu heißesten Zeiten. Und im Winter dringt die tiefer stehende Sonne voll rein und heizt die Wohnung dank gering isolierender Glasscheiben stark auf. Für den Winter oder kalte Nächte gibt es extrem gut isolierende Alu-Rolladen mit ca. 15cm Abstand zu Fenstern/Türen als zusätzlich isolierende Luftschicht(Eigenbau), die die "schlechte" Glasqualität ausgleichen.

Wenn Dein tragendes Dach aus Beton ist, dann müßtest Du bei einem ähnlichem Prinzip eine luftführende Balken- oder Lattenlage aufbringen, darüber eine Schalung und darauf die Dachabdichtung. Auch bei 67Grad-Neigung wäre eine Begrünung möglich.

Abgesehen davon finde ich den Bau eines Einfamilienhauses weniger anspruchsvoll (ist doch nur eine bessere Garage, selbst bei sehr hohem Niveau) als die Planung und Errichtung einer vielschichtigen und komplizierten Außenanlage. Da sind die planerischen Ansprüche größer.

Gibt es im Moment eigentlich Handwerker, oder sind die alle bis weit ins nächste Jahr voll?

Gruß Dieter


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