Was regt ihr euch auf? Die Psychotherapeuten haben lediglich die Stelle der Pfaffen eingenommen, weil die vacant war.

Olivia, Dienstag, 08.10.2019, 20:18 (vor 1662 Tagen) @ Mephistopheles3450 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 08.10.2019, 20:21

Früher konnten die Menschen zum Pfaffen zur Beichte gehen. Dort durft er über all die "schlimmen Taten und Gedanken" reden, die sonst niemand wissen durfte. Der Pfaffe war zum "Schweigen" verpflichtet. Dann bekamen die "Beichtenden" eine "Aufgabe" oder etwas "zum Bereuen" und danach konnten sie wieder fröhlich weitersündigen. Die Welt war wieder in Ordnung und ALLES hatte seine Ordnung.

Wer geht heute schon beichten? Die "aufgeklärte" Mittelschicht darf das nicht. Das paßt nicht zum Zeitgeist. Sie hat aber offenbar entsprechende Bedürfnisse. Sie will und muss "sich etwas von der Seele reden". Also gibt es hier eine Marktlücke und die wird gefüllt. Natürlich muss dafür gezahlt werden, so wie für die Kirche früher auch.

Allerdings haben die "Normalos" das Problem, dass sie für ihre "Krankenkassenbeiträge" nicht "automatisch" die besten Therapeuten bekommen. Eine ganze Reihe von "guten" Therapeuten bestehen inzwischen darauf, dass die "Klienten" selbst für diese "Dienstleistung" bezahlen. Sie sind der Ansicht, das gehöre zur "erfolgreichen Arbeit". Das hat den Vorteil, dass die Therapeuten keine Klienten bekommen, wenn ihre Arbeitsergebnisse miserabel sind oder den Klienten nicht "überzeugen". Wenn jemand "privat zahlt", dann hat er die Möglichkeit, sich "coachen" zu lassen und wird nicht als "Patient" etikettiert. Diese Möglichkeit nehmen sehr viele "erfolgreiche" Menschen wahr.

Menschen, die das nicht können oder wollen, werden in erster Linie danach schauen, ob die "Kasse zahlt". Da das die meisten Menschen sind, gibt es bei den "kostenlosen" Therapeuten lange Wartelisten und den Status als "Patient".

Die armen Therapeuten hingegen werden oft von den verschiedensten "sozialen Organisationen zugeschüttet" mit einem Klientel, mit dem diese Organisationen nicht klarkommen, das aber eigentlich gar nicht in eine therapeutische Situation gehört..... Wenn jemand z.B. deprimiert ist, weil er keinen Job findet, dann wäre das zunächst mal ein Problem, das gelöst werden müsste, ganz besonders dann, wenn sich herausstellt, dass die betreffende Person noch nicht einmal eine Berufsausbildung hat. In solchen Fällen sind Therapeuten selbstverständlich hoffnungslos überfordert. Da gehörten andere gesellschaftliche Strukturen hin.

Wenn Menschen, die existentiell keinen Boden unter den Füßten haben, dann noch in eine "Psychoanalyse" gesteckt werden, dann ist das eine Katastrophe. Immerhin hat bereits der alte Freud von sich gegeben, dass diese nur für solche Patienten geeignet ist, die über eine genügend große ICH-Stärke verfügen.

Aber jetzt hören wir hier einfach mal auf....

Die Beispiele kommen aus der "Praxis". Nicht von mir, aber von Freunden und Familie.

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