Ja, das stimmt.

Olivia, Sonntag, 06.10.2019, 18:16 (vor 1635 Tagen) @ DT2324 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 06.10.2019, 19:06

Ja, deshalb habe ich geschrieben, dass es evtl. zu "Lebzeiten" nicht mehr zu vernünftigen Preisen verkauft werden kann und dass dann nur die Erben Geld damit verdienen können. Solche Steine sind keine "Anlagen" für die Mittelschicht. Man kann, wenn man diese Dinge liebt, ggf. einige nicht so teure Exemplare kaufen, die früher als Halbedelsteine bezeichnet wurden. Auch die sind "in echt" inzwischen sehr rar. Die meisten Steine, die derzeit verkauft werden, sind auf die eine oder andere Art und Weise "behandelt".

Meine Mutter liebte Steine und ich liebe es, sie anzuschauen. Die schönsten Steine kann man ja eh nur auf Fotos bewundern. Aber die Fotos, die sind wunderbar und eine Freude. Ausnahmesteine haben eine ganz besondere Farbgebung und einen ganz besonderen Glanz, der auch auf Fotos deutlich wird. Ich vermute, dass diese Eigenschaften psychologische Wirkungen auf Menschen haben, die in dieser Hinsicht empfindlich sind. Vmtl. Menschen, die stark vom Sehen leben. Als Studentin stellte ich mich bisweilen vor Juweliergeschäfte und schaute auf wunderbar geschliffene Brillianten. Wenn die Strahlen der Steine in meine Augen fielen, dann war das ein unglaubliches Gefühl, so wie die Erkenntnis von irgend etwas. Später besuchte ich Ausstellungen, Messen und Museen, um mir die schönsten Steine anzuschauen. Das ist wirklich so etwas wie Kunst oder Musik oder wie sehr gute Mode. Ich finde es herrlich, dass solche Dinge existieren und dass es Menschen gibt, die wunderbare Schmuckstücke daraus machen. Vor vielen Jahren gab es einmal in München eine Ausstellung französischen Jugendstilschmucks. Die konnte nur im Halbdunkel gezeigt werden, damit die Schmuckstücke nicht beschädigt wurden. Sie war einfach wunderbar. Der Atem stockte einem vor so viel Schönheit. Das Ausstellungsplakat mit einer der wunderbarsten Arbeiten kann ich mir immer noch täglich anschauen.

Hier einige der wunderbaren Arbeiten der großen, französischen Juweliere:

https://www.youtube.com/watch?v=m109FFXF1eM

Was die Themen Jade und Koralle betrifft so stehen auch hier die Themen "Seltenheit" und "Qualität" ganz oben. Was mit den Korallenbänken los ist, das weiß ja inzwischen fast jeder. Und ausgesprochen schöne Stücke von Jade (Jadeit nicht Nephrit) ist auch sehr selten. Das meiste, was angeboten wird ist von minderer Qualität bzw. gefärbt oder sonstwie behandelt oder aber es handelt sich um Nephrit, der auch als Jade angeboten wird.

Jade hat als sehr zähes Mineral eine kultische Bedeutung in der chinesischen Kultur. Wenn man bedenkt, dass die chinesische Sprache die älteste, lebende Sprache der Menschheit ist, dann hat das schon etwas. Wie du vmtl. auch weißt, sind Chinesen "abergläubisch". Das betrifft nicht nur ihre Bauten. Ein ehemaliger Geschäftsfreund von uns war sehr erstaunt, dass bei der Einweihung des neuen Büros in Singapur ein großes Festessen (im Flur) für die Geister veranstaltet wurde. Die Mineralien sind genauso Bestandteil der kulturellen Identität. In anderen asiatischen Ländern sind es "rote" Steine oder "blaue" Steine. Es ist interessant, zu lesen, was die Menschen alles damit an Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen damit verbunden haben. Wenn du privat oder auf hochwertigen Auktionen in Europa sehr guten Jadeschmuck finden würdest, könntest du ihn möglicherweise ganz gut in China verkaufen. Solche Teile sind selten.

Die reichen Maharadschas in Indien sollen ganze Apotheken mit teuersten Edelsteinen besessen haben, weil sie die zur Behandlung von Krankheiten nutzten. In Europa gab es im Mittelalter auch eine "Edelsteinmedizin" in Verbindung mit Pflanzenkunde (Hildegard von Bingen etc.)

Die Esotherik-Szene in Europa hat das Thema ja ebenfalls (teilweise in stark vulgarisierter Form) aufgegriffen. Selbst meine Schwester schickte mir irgendwann als Geschenk eine schöne Wasserkaraffe und ein paar "Steine" als "Wasserverbesserer" dazu. Die "Steinchen" habe ich natürlich gleich entsorgt. Weiß der Teufel, wo die "behandelt" wurden.

Gloria von Thurn und Taxis hat nach dem Tode ihres Mannes einen guten Teil der Preziosen veräußert und damit ordentlich Geld gemacht. So konnte sie zumindest die Steuern zahlen. :-) Wobei sie die "besten" Teile sichderlich behalten haben wird.

Das hier sind hübsche Steine, ca. 2 ct, aber keine Spitzenqualität. Trotzdem gibt es nicht allzu viele davon. Das schlägt sich im Preis nieder.

https://schmucktraeume.com/de/rr-16
https://schmucktraeume.com/de/rr-15

Hier eine bekannte Schleiferei:
http://willy-schank.com/sortiment/

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For entertainment purposes only.


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