Vom "goldenen Zeitalter der Atomphysik" …

Ostfriese, Sonntag, 29.09.2019, 16:30 (vor 1664 Tagen) @ Silke2188 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 29.09.2019, 16:56

Liebe Silke,

Und @Hinterbänkler seine Memetik, @Ostfriese sein goldener Schnitt und
die Thermodynamik von @Kurt/@el_mar und Konsorten erledigen dann den Rest,
dass man jetzt eigentlich erst einmal alles schön sauber zusammensetzen
könnte, bevor die nächste Metaebene erklommen wird.

auf der berühmten fünften Solvay-Konferenz im Jahr 1927 in Brüssel über Elektronen und Photonen wurde die neu formulierte Quantentheorie mit den dominierenden Persönlichkeiten Albert Einstein und Niels Bohr (Bohr-Einstein-Debatte) diskutiert. 17 der 29 Anwesenden besaßen oder bekamen in der Folgezeit den Nobelpreis. Die jungen Leute, die an der Entwicklung der Atomtheorie mitgearbeitet hatten, bezeichneten die fünf Jahre nach der Konferenz als das "goldene Zeitalter der Atomphysik" (S.114).

Im Sommersemester 1925 begann Werner Heisenberg an der Universität Göttingen in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit dem Versuch, die richtigen Formeln für die Intensitäten der Linien im Wasserstoffspektrum zu erforschen.

Heisenberg schreibt dazu:

"Dieser Versuch mißlang. Ich geriet in ein undurchdringliches Dickicht von komplizierten mathematischen Formeln, aus denen ich keinen Ausweg fand. Aber bei diesem Versuch befestigte sich in mir die Vorstellung, daß man gar nicht nach den Bahnen der Elektronen im Atom fragen dürfe, sondern, daß die Gesamtheit der Schwingungsfrequenzen (der sogenannten Amplituden) als ein vollwertiger Ersatz der Bahnen gelten könnte. Jedenfalls konnte man diese Größen ja direkt beobachten."

Seine Pläne mit den einfacheren mathematischen Modellen des schwingenden Pendels und den Schwingungen in Molekülen wurden jäh unterbrochen: Heisenberg erkrankte an Heufieber und musste sich für 14 Tage fern von blühenden Büschen und Wiesen in die Seeluft auf der Insel Helgoland zurückziehen und auskurieren. Einige Tage genügten ihm, um den aufgetretenen mathematischen Ballast abzuwerfen und einfache mathematische Formulierungen seiner Fragen zu finden. Es wurde ihm klar, dass in seinen Abhandlungen nur 'beobachtbare Größen' eine Rolle spielen sollten. In allen Gliedern seiner Theorie hatte sich der Energieerhaltungssatz als gültig erwiesen. Ein schönes Beispiel zum Thema 'Rückzug und Wiederkehr', um Abstand zu gewinnen, das ich schon im Zusammenhang mit General de Gaulle und Wilhelm Kaisen diskutiert hatte.

Mithilfe der europaweiten Community der Quantenmechaniker gelang es, eine mathematisch widerspruchsfreie Darlegung zu erstellen, die sich vollständig äquivalent erwies zur späteren Schrödinger-Gleichung.

Die Community war sehr beunruhigt, dass sie etwas über die Struktur des Atoms aussagen sollte, aber keine Sprache besaß, mit der sie sich verständlich machen konnte. Genauso beunruhigt war sie, wenn die strenge kausale Determiniertheit des Geschehens in neueren Experimenten, wenn der jetzige Zustand jeweils durch den unmittelbar vorhergehenden und nur durch ihn eindeutig bestimmt sein sollte, aufgegeben werden musste. Das Bisherige beruhte auf einem Zeitbegriff, der funktionierte und Erfolge lieferte. Sind unsere Sprache und unser Denken mit der QM brauchbare Werkzeuge, um uns in Raum und Zeit noch zurechtzufinden? Aus der begrifflichen Struktur der Theorie muss hervorgehen, auf welches Geschehen sie angewendet werden kann. Die Gegebenheiten im Atomaren waren im Gegensatz zur klassischen Physik keine Dinge, die man mit Begriffen wie Ort, Geschwindigkeit, Energie, Ausdehnung beschreiben konnte.

… zum goldenen Zeitalter des Debitismus und der Machttheorie

Auch im Debitismus und der Machttheorie spielen 'beobachtbare Größen' eine grundlegende Rolle. @Zandow sagt:

"Das Schöne an dottores Theorie ist doch, daß er zu jedem Punkt Belege liefern kann. Seine Erkenntnismethode ist hauptsächlich historisch, nicht nur theoretisch (siehe dazu den Methodenstreit zwischen Menger und Schmoller Ende 19.Jhh.). dottore hat bisher jedes Gegenargument mit archäologischen, ethnologischen, schrifttümlichen usw. Belegen widerlegt. Bei der Betrachtung von Artefakten und Schriften sind natürlich unterschiedliche Interpretationen möglich. Diese sind jedem freigestellt. Doch aus einer anderen Interpretation, als der von dottore, eine in sich geschlossene Theorie zu präsentieren, ist bisher niemandem gelungen. Du bist herzlich eingeladen, dazu einen Versuch hier im Forum zu starten."

Ich denke, dass Heisenbergs Satz: "die Gesamtheit der Schwingungsfrequenzen (der sogenannten Amplituden) als ein vollwertiger Ersatz" für viele debitistische Fragestellungen gilt – vor allem werden wir den Wust der Ausführungen überwinden. Das lese ich z.B. auch aus @Ashitakas Betrachtungen über die Fourier Analyse heraus. In welchem Verhältnis stehen eigentlich Wellen mit hohen Frequenzen und kurzen Wellenlängen und Wellen mit niedrigen Frequenzen und langen Wellenlängen zueinander?

Die Einfachheit einer Darstellung hat einen objektiven Charakter, es handelt sich nicht nur um Denkökonomie. Geschlossene Systeme von grundlegenden Annahmen, Axiomen und dergleichen, die bis dahin noch von niemandem ausgedacht worden sind, können als 'wahr' gelten, weil sie als Realität auf die Wirklichkeit zielen.

Wie Werner Heisenberg vom Wechselspiel in der europaweiten Community der Quantenmechaniker mit dem Ziel gemeinsamer Erkenntnisse getragen wurde und geistig lebte, so wird @Ashitaka auch vom Wechselspiel in der Community der Debitisten und der Machttheoretiker aus dem alten EWF und dem DGF getragen und geistig leben mit dem Ziel der Gewinnung gemeinsamer Erkenntnisse.

Und nicht nur das: Paul C. Martin als Initiator des Debitismus und der Machttheorie wird in einem Atemzug mit Max Planck als einem Begründer der modernen Physik des 20. Jh. genannt werden.

All is one und liebe Grüße – Ostfriese


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