von diesem und jenen

nereus, Mittwoch, 25.09.2019, 14:48 (vor 1667 Tagen) @ Naclador2425 Views

Hallo Naclador!

Du schreibst: 1. braucht das Kind nicht "moralischen Input", sondern Wärme, Nähe und Nahrung, es benötigt Hilfe bei der Urschuldbedienung, weil es noch nicht für sich selbst sorgen kann. Es benötigt Vorfinanzierung.

Ja und, was begründet diese Vorleistung?
Die Überzeugung der Mutter (Eltern) daß dieses Kind überleben soll.
Warum läßt sie es nicht einfach sterben?
Weil vermutlich dann ihr Gewissen heftig klopfen könnte.

2. Und warum wäre es sonst tot? Weil es seine Urschuld nicht bedienen kann.

Na prima.
Wer hätte das gedacht? [[zwinker]]

Das Problem ist hier wiederum nicht, dass man mit dem Begriff nicht umgehen könnte, sondern dass er zu solchen Missverständnissen führt, wie Du sie hier gerade demonstriert hast.

Dann laß mal hören.
Zunächst zum Sündenbegriff.

Diese Auffassung wiederum finde ich problematisch. Denn das würde bedeuten, der ausgesetzte Säugling hat den Hungertod verdient, weil er die Sünde begangen hat, seine Urschuld nicht zu bedienen.

Bester @Naclador, ich habe Dich bislang für einen vernünftigen Menschen gehalten und ich möchte gerne, dass dies so bleibt.
Aus einem umfassenderen Sündenbegriff kann man doch nicht den Tod des Säuglings ableiten. Was ist denn das für ein Schmarren?

Man macht also aus der thermodynamischen Zwangsläufigkeit eine moralische Verfehlung. Neudeutsch würde man von "Victim Blaming" sprechen.

Das ist in etwas das Niveau, daß sich schon bei den Debatten mit @Silke auftat, als die 250 m Yacht vor Nizza und andere „Kleinigkeiten“ als Urschuld-Bedarf verkauft wurden.
Deine thermodynamische Zwangsläufigkeit ERFORDERT von uns Menschen entsprechendes Handeln und da schwingt zwangsläufig mehr oder weniger Moral mit.
Die Natur können wir nicht ändern, wir uns selbst aber schon bzw. können wir uns immer wieder diese Grundlagen des Zusammenlebens in Erinnerung rufen.
Wir sind alle Zwitter – materielle und geistige Wesen – zumindest so lange wir im irdischen Dasein verhaftet sind.

Korrekt. Es ist von Dir immer noch nicht verstanden worden.

Dann mach mal.

Stimmt für Verträge, stimmt wahrscheinlich auch für Abgaben, aber nicht für Urschuld. Das ist der Kern unserer Auseinandersetzung hier.

Die Urschuld war, in der von @Silke angestoßenen, Debatte nicht die Urschuld sondern die SCHULD. Und was darunter fällt, hatte sie aufgelistet.
Ich zog nur die Urschuld als Beispiel heran.

Dass wir moralische Wesen sind, würde ich nicht ungeprüft für alle Menschen unterschreiben wollen.

Nein, für alle wohl nicht, aber die Masse will in Frieden leben, möchte halbwegs ungestört sein Erdendasein fristen und läßt sich in der Regel auf zahlreiche Kompromisse ein, zu denen auch Verträge und Steuern gehören.

Buchhaltung ist ein sekundäres Phänomen. Sie sagt nichts über die tatsächliche Verschuldung aus, sondern beschreibt nur unsere Art, mit Schulden umzugehen.

Jetzt wird der Hund in der Pfanne verrückt!
Die Buchhaltung sagt nichts über die Verschuldung (deren tatsächliche Höhe) aus? [[hae]]
Warum wird denn dann Buchhaltung betrieben?
Nur um einfach mit ihr umzugehen?
Kann ich mit der Buchhaltung auch im Park spazieren gehen oder ihr eine Ohrfeige verpassen, wenn mir danach ist?

Wenn die Buchhaltung (Kontostände, Belege, Bestellungen, Rechnungen u.a.) nicht die tatsächliche Verschuldung repräsentiert, was repräsentiert denn dann die tatsächliche Verschuldung?

Aber nicht nur Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Menschen, sondern auch die Abhängigkeit des Einzelnen von Energiequellen und Entropiesenken.

Grrrh! [[motz]]

Mit wem hast Du Deinen Energieliefervertrag abgeschlossen?
Mit der Windkraftanlage Nr. 28 irgendwo in einem Höhenzug in Hessen oder hast Du den Vertrag mit einem Transformator und 1,28 km Erdkabel geschlossen?

Diese Abhängigkeiten werden in unserer modernen Welt in der Regel über Menschen via Vertrag geregelt.
Völlig frei von diesen Dingen bist Du auf einer einsamen Insel im Südpazifik, wo der Einsiedler unter (oder auf) Palmen sein Dasein fristet.
Da es dort keine 2. oder 3. Person gibt, kann es dort auch keine Verträge geben, keine Abgaben usw..
Nur die Urschuld ist übrig geblieben.
Doch die allein begründet noch keinen Debitismus.

mfG
nereus


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